FUSSBALL
Die Verunsicherung ist greifbar: Waldbröl verliert auch gegen Altenberg deutlich
Oberberg - Aufsteiger RS 19 zahlt weiter Lehrgeld - Wiehler Pleitenserie setzt sich auch gegen Klaswipper fort - Lindlar schlägt Rösrath - Bielstein holt gegen Bensberg einen 0:2-Rückstand auf und heimst die ersten Punkte ein - Die Nümbrechter Zweitvertretung feiert den zweiten klaren Auswärtserfolg in Serie - Primus Bröltal bleibt verlustpunktfrei (AKTUALISIERT).
RS 19 Waldbröl – SV Altenberg 1:4 (1:2).
[Aufsteiger RS 19 Waldbröl muss weiterhin auf den ersten Heimsieg in dieser Saison warten.]
2:6 gegen Bensberg, 1:9 in Lindlar und nun mit 1:4 gegen Altenberg die nächste deutliche Schlappe für die Rasensportler aus Waldbröl. 4:19 Tore und null Punkte in den letzten drei Partien stimmen Waldbröls Trainer Oliver Rempel nachdenklich. „Man sieht die Verunsicherung in der Mannschaft“, möchte er seinen Schützlingen allerdings keinen Vorwurf machen. „Aktuell wird aber auch jeder kleine Fehler bestraft“, gelte es nun, das Team wieder aufzurichten und für die Begegnung gegen Mitaufsteiger BSV Bielstein am Sonntag wieder in die Spur zu bringen. Heute habe man allerdings verdientermaßen den Kürzeren gezogen.
Lediglich Sidiki Kamara konnte das Ergebnis etwas freundlicher gestalten und den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielen. Allerdings verpasste der Gast aus Altenberg eine deutliche Pausenführung. „Da hätten wir noch mehr Treffer nachlegen müssen“, meinte SVA-Coach Alexander Herd. Da sich seine Truppe aber in den zweiten 45 Minuten schadlos hielt, stimmte ihn das Endresultat nach weiteren Treffern von Marius Döneke und Philipp Voswinkel doch noch glücklich. „Der Sieg war auf jeden Fall verdient“, bestätigte er die Einschätzung seines Gegenübers Oliver Rempel.
Tore
0:1 Friso Bratzel (18.), 1:1 Sidiki Kamara (40. Foulelfmeter), 1:2 Jevgenij Lovkis (42.), 1:3 Marius Döneke (47. Foulelfmeter), 1:4 Philipp Voswinkel (90.).
[Gustav Baum lässt seinen Gegenspieler stehen.]
TV Klaswipper – FV Wiehl II 3:1 (0:1).
Zur Pause war die Welt für die Wiehler Zweitvertretung in Ordnung, der erste Punktgewinn schien in greifbarer Nähe zu sein. Maximilian Taag hatte die Mannschaft von Trainer Michael Börger früh in Führung geschossen. „In den ersten 20 Minuten haben wir das sehr stark und souverän gemacht“, beobachtete Börger allerdings bis zur Pause schon einen deutlichen Leistungsabfall. Und was dann in der zweiten Hälfte passierte, ließ den FV-Coach wieder ins Grübeln verfallen. „Ich bin absolut fassungslos. Wir hören komplett das Fußballspielen auf und lassen jegliche Mentalität flöten gehen“, sprach Börger von einem seelenlosen Auftritt seiner Schützlinge.
Klaswippers Trainer Marvin Briem hatte dagegen in der ersten Hälfte einen „Hühnerhaufen“ in Rot spielen sehen. Die Konsequenz folgte in der Kabine. Gleich fünf Kicker brauchten diese zum Anpfiff des zweiten Durchgangs nicht mehr verlassen. Denn genauso oft wechselte Briem auf einen Streich – mit positiven Folgen. Die Gastgeber kamen im weiteren Verlauf immer besser in Tritt und sicherten sich nach Treffern von Lukas Schneider, Tom Skorupski und Jonas Schacherer die drei Zähler. „Da wurde es dann erwachsen und wir haben endlich Fußball gespielt“, freute sich Briem über den Erfolg.
Tore
0:1 Maximilian Taag (7.), 1:1 Lukas Schneider (60. Foulelfmeter), 2:1 Tom Skorupski (70.), 3:1 Jonas Schacherer (72.).
[Die Rasensportler blieben in den Zweikämpfen meist zweiter Sieger.]
TuS Lindlar – Union Rösrath 2:0 (0:0).
Keine drei Minuten waren gespielt, da zog Rösraths Giuseppe Russo gegen Lindlars Lorenzo Provenzano die Notbremse und wurde prompt vom Schiedsrichter vom Platz gestellt. Nach Vorarbeit von David Förster war Provenzano auf dem Weg zum Führungstreffer. Es sollte für lange Zeit die einzige Torchance für die Hausherren bleiben, die zwar in Überzahl das Spielgeschehen beherrschten, aber Gefährlichkeit vermissen ließen. „Es war in Überzahl dann das zu erwartende schwere Spiel. Wir waren nicht kreativ. Rösrath hatte sogar die besseren Chancen“, war Lindlars Trainer Arlind Oseku enttäuscht über den Auftritt seiner Mannschaft. Für die Union vergab Tom Kerber zwei Einschussmöglichkeiten zur Führung.
Auch nach dem Seitenwechsel konnte der TuS aus dem personellen Vorteil zunächst kein Kapital schlagen. „Es war ein Geduldsspiel. Rösrath war aggressiv und laut. Es war ein hitziges Spiel“, meinte Oseku, dessen Elf trotz Dauerballbesitz bis in die Schlussphase nichts Nennenswertes zustande brachte. Bis zur 81. Spielminute dauerte es, ehe ein Standard als Knotenlöser diente. Nach einem misslungenen Freistoß nutzte David Förster im Nachsetzen die Gelegenheit zum Abschluss und besorgte das 1:0. In der letzten Minute der regulären Spielzeit leistete sich Rösraths Tom David noch eine Tätlichkeit gegen Roger Sauer und flog vom Platz. Christian Schreiner machte gegen aufgerückte Rösrather mit einem Schuss aus rund 35 Metern über Torwart Merlin Masic hinweg in der Nachspielzeit alles klar.
„Meine Mannschaft hat heute einen überragenden Job gemacht, eine gute Einstellung und Moral gezeigt. Wir hatten zehn Ausfälle zu verkraften und einige Angeschlagene auf dem Feld. Nach der Roten Karte gegen uns war von Lindlar nicht viel zu sehen. Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft, aber wir haben verdient verloren“, lautete das Fazit von Rösraths Trainer Sascha Brandenburg.
Tore
1:0 David Förster (81.), 2:0 Christian Schreiner (90.+6).
Besondere Vorkommnisse
Rot gegen den Rösrather Giuseppe Russo (3. Notbremse)
Rot gegen den Rösrather Tom David (90. Tätlichkeit).
BSV Bielstein – FC Bensberg 4:2 (0:2), von Donnerstag.
Die Bielsteiner landen einen echten Befreiungsschlag. Nach fünf verlorenen Spielen und mit einer 1:9-Klatsche gegen den VfR Wipperfürth im Gepäck sicherte sich das Team von Trainer Sven Reuber die ersten Zähler der Saison im Kreisoberhaus. Nach dem ersten Durchgang sah es für den Tabellenletzten allerdings zunächst düster aus. Nach einem Pass in die Tiefe setzte sich Bensbergs Jeremy Wihl im Laufduell gegen gleich zwei Bielsteiner durch und markierte aus rund 17 Metern den Führungstreffer. Nach Vorarbeit von Wihl sorgte Bozo Sucic noch vor der Pause für das 2:0. „Wir waren in der ersten Halbzeit klar überlegen. Bielstein hat nur hinten drin gestanden und versucht lange Bälle zu spielen“, sagt Bensbergs Trainer Gabor Uhrmann und sah eine verdiente Pausenführung.
Auch nach dem Seitenwechsel änderten die Hausherren nichts an ihrer Herangehensweise, hatten damit aber plötzlich Erfolg. „Wir mussten heute zehn Spieler ersetzen und hatten grundsätzlich einen tieferen Ansatz. Der Gegner hatte in der ersten Halbzeit zwei gute Aktionen und hat daraus zwei Tore gemacht und war nur nach Standards gefährlich. Auch in der zweiten Hälfte gab es die erste Chance erst in der Schlussphase nach einer Standardsituation“, erklärte Bielsteins sportlicher Leiter Björn Schumacher. Für die Wende sorgte ein Eigentor der Bensberger. Alex Balandin flankte in die Mitte, wo Wasim Siwasli sehenswert mit einer Volleyabnahme ins eigene Netz traf.
Nach einem langen Ball weit aus der eigenen Hälfte sorgte der eingewechselte Maximilian Sackner mit einem Lupfer über den Bensberger Torwart Gurur Özden hinweg für den Ausgleich und erzielte mit einem Doppelschlag sogar noch für den Führungstreffer. Der ebenfalls kurz zuvor ins Spiel gekommene Fabian Klöckner setzte mit dem 4:2 nach einer kurz ausgespielten Ecke den Schlusspunkt. „Da hatten wir schon alles nach vorne geworfen. Das Fazit ist, man sollte keinen Gegner unterschätzen. Es ist keine verdiente Niederlage, aber die individuellen Fehler haben das Spiel entschieden“, bilanzierte Uhrmann. „Wir haben unsere Umschaltmomente genutzt und eine spielstarke Mannschaft hat gegen uns keine Lösungen gefunden. Ich muss, angesichts der vielen Ausfälle, vor der kämpferischen Leistung meiner Mannschaft den Hut ziehen“, zeigte sich Schumacher begeistert.
Tore
0:1 Jeremy Wihl (10.), 0:2 Bozo Sucic (45.), 1:2 Wasim Siwasli (61. Eigentor), 2:2 Maximilian Sackner (63.), 3:2 Maximilian Sackner (66.), 4:2 Fabian Klöckner (90.).
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[Viermal musste Keeper Robin Stahl hinter sich greifen.]
SSV Bergneustadt – SSV Homburg-Nümbrecht II 2:6 (0:3), von Mittwoch.
Die Nümbrechter Reserve kommt ins Rollen: Nach dem 7:0-Erfolg in Süng am vergangenen Sonntag warf das Team von Burkhard Graeve auch auf dem Stentenberg den Toreturbo an und machte gegen die stark ersatzgeschwächten Hausherren das halbe Dutzend voll. Der Gästetrainer störte sich zwar an den beiden Gegentoren, attestierte den Seinen aber ansonsten eine starke Leistung. „Die letzten Spiele zeigen auf jeden Fall das Potenzial, das in der Truppe steckt. Die Jungs wachsen als Mannschaft gut zusammen“, so Graeve.
Überragender Mann war Angreifer Nick Risch, der neben seinem Viererpack einen Assist beisteuerte und von der Neustädter Defensive nicht zu stoppen war. „Wir haben ein hohes Tempo an den Tag gelegt und bis zum Ende nicht aufgehört“, war Graeve rundum zufrieden. Sein Gegenüber Marcel Walker hatte abermals unzählige Ausfälle zu beklagen. Er selbst musste wegen einer Erkältung bereits beim Aufwärmen den Daumen senken, obwohl er zunächst für die Startformation vorgesehen war.
„Das war ziemlich kriminell heute“, sagte Walker mit Blick auf die sehr angespannte personelle Situation. Den Sieg für Nümbrecht II stufte er als absolut verdient ein. „Man muss ganz klar sagen, dass sie überlegen waren und sich viele Chancen erspielt haben. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Bei uns fehlten einfach zu viele Leute.“
Tore
0:1 Nick Risch (3.), 0:2 Mohamed Camara (20.), 0:3 Leon Henseleit (37.), 0:4 Nick Risch (49.), 1:4 Meriton Pllana (63.), 1:5 Nick Risch (80.), 2:5 Bektas Secer (82.), 2:6 Nick Risch (85.).
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[Das Trainergespann Marco Smuda (v.li.) und Oliver Rempel im Gespräch mit Lars Engelbert.]
TuS Immekeppel – TuS Homburg-Bröltal 2:4 (1:3), von Mittwoch.
Der TuS Homburg-Bröltal behält auch nach dem sechsten Spieltag seine blütenreine Weste und grüßt damit weiterhin von der Tabellenspitze. „Heute lautete die Überschrift ‚Egal wie – siegen‘. Es war keine Glanzleitung, aber ein hochverdienter Sieg“, erklärte Trainer Nils Labitzke. Nach einer torlosen Anfangsphase ging es ab der 23. Minute plötzlich rund: Erst köpfte Nils Rohlender eine Ecke von Jan Mortsiefer ein, nur 60 Sekunden später erhöhte der Vorlagengeber auf 0:2. Immekeppel antwortete postwendend und kam durch einen Distanzschuss von Shpat Haxhimusa heran, doch Mortsiefer stellte zügig den alten Abstand wieder her.
Nach der Pause sei die Partie laut Labitzke zerfahrener gewesen, was Mortsiefer nicht daran hinderte, mit seinem dritten Treffer für die vorzeitige Entscheidung zu sorgen. Ärgerlich aus Bröltaler Sicht: Der erst kurz zuvor eingewechselte Bastian Sellau erlaubte sich zwei Fouls, die der Unparteiische jeweils mit Gelb sanktionierte - harte Entscheidungen. Nach lediglich sieben Minuten musste der spielende Co-Trainer den Platz wieder verlassen. Negative Folgen hatte die Hinausstellung für den Primus nicht. Das 2:4 durch Janne Schwirten bildete bloß Ergebniskosmetik.
„Der Gegner war die zwei Tore besser und in allen Phasen die stärkere Mannschaft“, sprach Immekeppels Coach André Fanroth von einer verdienten Niederlage. „Ich muss zurzeit viele Leistungsträger ersetzen und die Ausfälle können wir nicht kompensieren. Allerdings wäre es selbst in Bestbesetzung schwer geworden.“
Tore
0:1 Nils Rohlender (23.), 0:2 Jan Mortsiefer (24.), 1:2 Shpat Haxhimusa (26.), 1:3 Jan Mortsiefer (33.), 1:4 Jan Mortsiefer (59.), 2:4 Janne Schwirten (90.+2).
Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen den Bröltaler Bastian Sellau (68. wiederholtes Foulspiel).
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[Sidiki Kamara verwandelte einen Elfmeter zum zwischenzeitlichen 1:1.]
VfR Marienhagen - VfR Wipperfürth verlegt auf Sonntag, 14. Dezember.
Blau-Weiß Biesfeld - SSV Süng verlegt auf Sonntag, 14. Dezember.


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