FUSSBALL
Wipperfürth betreibt Chancenwucher - und gewinnt dennoch deutlich
Oberberg - Süng stellte keine Hürde für die Hansestädter dar - Frielingsdorf setzt Siegesserie fort - Elsenroth feiert wichtigen Sieg - Schwacher THB unterliegt Biesfeld - Bergneustadt beendet in Nümbrecht seine Auswärtsblockade - Wiehl II schlägt Marienhagen im Derby (AKTUALISIERT).
VfR Wipperfürth – SSV Süng 4:1 (1:0).
[Die Wipperfürth hatten viele Treffer auf dem Fuß.]
„Das macht Spaß. Wir sind weiterhin vorne mit dabei“, freute sich Wipperfürths Trainer Giovanni Bernardo nach dem deutlichen Heimerfolg gegen Süng. Allerdings hätte der Sieg deutlicher ausfallen können, denn die Hansestädter vergaben reihenweise klarste Tormöglichkeiten. „Da gehört schon viel Fantasie dazu, um zu beschreiben, wie da manche Chancen ausgelassen wurden“, nahm der VfR-Coach die Unzulänglichkeiten mit eine Prise Humor. Faruk Tokay, Niklas Jung (2) und Jonas Schnabel nutzten vier der zahlreichen Gelegenheiten. Die Statistiken "Ballbesitz" und "Spielanteile" gingen mit 80 bis 90 Prozent ebenso eindeutig an die Hansestädter.
„Wir waren eigentlich zu ideenlos und es hatte alles etwas von Sommerkick“, hätte sich Bernardo ein deutlicheres Ergebnis gewünscht. Für Süngs Trainer Sergej Zimmerling ging es an seiner alten Wirkungsstätte von vorneherein darum, halbwegs ungeschoren davonzukommen. „Wir waren von Beginn an auf Schadensbegrenzung aus und haben das als sehr gute Laufeinheit mitgenommen“, bilanzierte er. „Wir hätten uns über eine höhere Niederlage nicht beschweren dürfen. Bei uns waren auch irgendwann einfach die Körner weg.“
Tore
1:0 Faruk Tokay (14. Niklas Jung), 2:0 Niklas Jung (51.), 3:0 Niklas Jung (53.), 4:0 Jonas Schnabel (82.), 4:1 David Strauß (87.).
[Nur ganz selten konnten sich die Gäste aus Süng offensiv in Szene setzen.]
SV Frielingsdorf – TV Klaswipper 5:0 (2:0).
„Die erste halbe Stunde war zum Abgewöhnen“, hatte Frielingsdorfs Trainer Christoph Liehn nicht viel Positives von den ersten 30 Minuten zu berichten. Erst nach einer Trinkpause kamen seine Mannen besser in Schwung und durch einen Doppelschlag von Louis Fliegner sogar zu einer 2:0-Pausenführung. „Zur Unzeit“, wie Klaswippers Trainer Martin Skorupski bilanzierte. Er hatte seine Mannschaft bis dahin eigentlich ganz ordentlich im Rennen gesehen. „Aber das hat uns dann schon das Genick gebrochen." Marvin Bieg (2) und erneut Fliegner erhöhten nach dem Seitenwechsel und sorgten für einen verdienten Erfolg der Hausherren. Norman Lemke konnte sich sogar den Luxus erlauben, einen Strafstoß zu verschießen. „Das war jetzt der vierte Sieg aus den letzten vier Spielen“, sieht sich Liehn, trotz zuletzt einiger verletzungsbedingter Personalrochaden, für das Saisonfinale gerüstet.
Tore
1:0 Louis Fliegner (45.), 2:0 Louis Fliegner (45.+2), 3:0 Marvin Bieg (61.), 4:0 Marvin Bieg (70.), 5:0 Louis Fliegner (79.)
Besonderes Vorkommnis
Der Frielingsdorfer Norman Lemke scheitert mit einem Foulelfmeter an TVK-Torhüter Nils Hembach (62.).
TuS Elsenroth – SV Refrath 3:2 (2:2).
In einem echten Abstiegskrimi hat sich Elsenroth drei wichtige Zähler gesichert. In einem sogenannten Sechs-Punkte-Spiel erwies sich die Truppe von Trainer Peter Luczykowski als die Mannschaft mit dem größeren Willen. „Das war sicherlich kein Leckerbissen, dafür der pure Abnutzungskampf auf beiden Seiten“, freute sich der TuS-Coach über den Dreier. Gerade im ersten Durchgang ging es stetig hin und her. So traf Markus Weigelt zwar früh zur Führung, aber Refrath hatte durch Felix Stollenwerk die Antwort parat.
Auch auf die neuerliche Führung durch Marc Mauer gab es durch Taras Novakovskyi noch vor dem Wechsel die Retourkutsche. Erst auf den zweiten Treffer Mauers fanden die Blues kein passendes Echo mehr. Am Ende warfen sich die Hausherren erfolgreich in jeden Angriffsversuch der Gäste und durften letztlich jubeln. Refraths Trainer Bernd Möldgen wollte seiner Mannschaft trotz der Pleite kein Vorwurf machen. „Wir haben leider heute die Leistung nicht auf den Platz gebracht und die Galligkeit hat etwas gefehlt“, analysierte er.
Tore
1:0 Markus Weigelt (4.), 1:1 Felix Stollenwerk (10.), 2:1 Marc Mauer (25.), 2:2 Taras Novakovskyi (44.), 3:2 Marc Mauer (54.).
[Giovanni Bernardo sah ein Chancenfeuerwerk seiner Elf - aber nur vier Tore.]
TuS Homburg-Bröltal – Blau-Weiß Biesfeld 2:4 (0:2).
Mit dem zweiten Sieg in Folge verschafften sich die Biesfelder im Tabellenkeller etwas Luft. „Eine richtig dumme, aber verdiente Niederlage“, sagte Bröltals Trainer Nils Labitzke nach Spielende. „Wir wollten die aktivere Mannschaft sein. Das ist uns gelungen, aber der Gegner hat seine Konterchancen optimal genutzt“, so Labitzke. Nach dem 0:2 zur Halbzeit weckte der Anschlusstreffer von Lars Rohlender nach rund einer Stunde wieder Hoffnungen bei den Hausherren.
„Bröltal hat nach der Pause das Tempo erhöht. Wir haben geschwommen, hatten aber das nötige Spielglück“, berichtete Biesfelds Trainer Maurice Velten. Tobias Berger stellte den alten Abstand wieder her, bevor Aron Jungjohann vom Punkt aus wieder verkürzte. Danach warfen die Hausherren alles nach vorne, doch der Ausgleich gelang nicht. „Der Sieg war verdient. Wir wollten es heute mehr“, sagte Velten.
Tore
0:1 Tobias Berger (10.), 0:2 Marc Velten (39.), 1:2 Lars Rohlender (62.), 1:3 Tobias Berger (70.), 2:3 Aron Jungjohann (74. Handelfmeter), 2:4 Jan Peters (90.+4 Foulelfmeter).
[Süngs Trainer Sergej Zimmerling musste an alter Wirkungsstätte erneut selbst auflaufen.]
SSV Homburg-Nümbrecht II – SSV Bergneustadt 3:4 (3:3).
Es ist vollbracht! Der SSV Bergneustadt hat sich seinen ersten Dreier in der Fremde gesichert. Aufgrund des Spielverlaufs wurde der Erfolg nicht unbedingt mit Glanz und Gloria eingefahren. Das war Trainer Marcel Walker allerdings vollkommen egal. „Was nutzt es uns, wenn wir toll spielen und keine Punkte holen?“, stellte er fest. "Spielerisch war das nicht so toll, aber heute haben wir das gut gemacht", erwies sich seine Mannschaft als äußerst effektiv und nutzte 90 Prozent ihrer Chancen. Mert Akbas, Walker selbst, Kenan Sarvan, der einen Eckball direkt verwandelte, und Fabian Schilling sorgten für den Premierensieg.
Nümbrechts Trainer Burkhard Graeve war dagegen mächtig angefressen. „Ich bin stinksauer“, haderte er mit der mangelhaften Chancenverwertung seiner Truppe. „Wir machen hinten Fehler wie eine Schülermannschaft und vorne scheitern ein halbes Dutzend Mal am starken Julian Mertens“, lobte Graeve den Neustädter Keeper. Marlon Runschke, Nick Risch und Julian Lindenau nutzten lediglich einen Bruchteil der Möglichkeiten der Hausherren.
Tore
0:1 Mert Akbas (10.), 1:1 Marlon Runschke (13. Nick Risch), 1:2 Marcel Walker (25.), 2:2 Nick Risch (36.), 2:3 Kenan Sarvan (40. direkt verwandelte Ecke), 3:3 Julian Lindenau (44.), 3:4 Fabian Schilling (74.).
[Philipp Schmidt fährt seinem ehemaligen Teamkameraden Dennis Tebelius in die Parade.]
FV Wiehl II – VfR Marienhagen 3:2 (0:1).
Für die einen ging es um alles, für die anderen um nicht mehr viel. Entsprechend war die Körpersprache der 22 Protagonisten spätestens zur zweiten Hälfte auch einwandfrei zuzuordnen. Denn die Wiehler Reserve kämpft im Tabellenkeller um den Ligaverbleib und tat dies auch nach dem Seitenwechsel mit Erfolg. Die frühe Gästeführung durch Luca Schrabe hatte nur bis zur 60. Minute Bestand, ehe der A-Jugendliche Veit Allerdings, jeweils auf Vorarbeit seines U19-Kollegen Luan Melzig, das Spiel per Doppelpack drehte.
Lucas Viebahn machte kurz vor dem Ende den Sack zu. Dem Ex-Wiehler Radion Miller gelang nur noch der Anschluss. „Wir haben das viel zu naiv gemacht, waren viel zu zufrieden und es hat absolut das Feuer gefehlt“, hatte VfR-Coach Markus Hayer die Pleite aufgrund der Trainingseinstellung bereits kommen sehen. „Wir wollten das heute läuferisch lösen und haben das super gemacht, aber der Erfolg war so nicht zu erwarten“, sagte FVW-Coach Michael Börger. „Wir freuen uns mega über die drei immens wichtigen Punkte.“
Tore
0:1 Luca Schrabe (6.), 1:1 Veit Allerdings (60. Luan Melzig), 2:1 Veit Allerdings (64. Luan Melzig), 3:1 Lucas Viebahn (88. Matthis Benz), 3:2 Radion Miller (90.+3).
TuS Untereschbach – Union Rösrath 3:5 (2:2).
In der Auftaktphase brannten die Kontrahenten ein Offensivfeuerwerk ab. Tim Puzalowski und Tom Kerber hatten die Gäste zweimal in Führung gebracht. Jan Bosbach und Osee Damud glichen jeweils für die Untereschbacher aus. Keine 14 Minuten waren da gespielt. Erst in der Schlussphase wurde es wieder wild. Bosbach hatte den Gastgeber in Front geschossen, doch der eingewechselte Kevin Rautenberg sorgte per Doppelschlag für die Wende. Gian-Luca Schröder gelang in der Nachspielzeit die Entscheidung.
Statt sich über den Spielverlauf zu freuen war Rösraths Trainer Sascha Brandenburg erbost: „Es war bodenlos. Das mit Abstand schlechteste, was wir je gespielt haben. Ich bin ja immer kritisch, aber dafür habe ich keine Worte mehr“, so der Union-Coach. Sein Gegenüber Nico Reddemann war am Boden zerstört. „Wenn man in der 86. Minute noch führt, wäre schon ein Unentschieden hart gewesen. Aber mit leeren Händen dazustehen, tut weh“, meinte er.
Tore
0:1 Tim Puzalowski (4.), 1:1 Jan Bosbach (6.), 1:2 Tom Kerber (11.), 2:2 Osee Damud (14.), 3:2 Jan Bosbach (59.), 3:3 Kevin Rautenberg (86.), 3:4 Kevin Rautenberg (90.+3), 3:5 Gian-Luca Schröder (90.+4).
[Schiri Riza Tokmak musste mit den Beteiligten ein klärendes Gespräch führen, nachdem die Emotionen kurz hochgekocht waren.]
TuS Immekeppel – Heiligenhauser SV 0:5 (0:3).
Die Fußballer des Heiligenhauser SV verteidigten mit einem insgesamt verdienten Auswärtssieg die Tabellenführung. Dennis Kirchen brachte die Gäste nach wenigen Minuten in Führung. Danach waren jedoch zunächst die Hausherren am Drücker. „Wir haben taktisch umgestellt und konnten so wieder die Oberhand gewinnen“, sagte Trainer Andy Esins. Mit der dritten Chance des Spiels erzielte Moritz Hahn das zweite Tor und schnürte kurz darauf einen Doppelpack. Immekeppel kam besser aus der Kabine, aber spätestens nach dem vierten Gegentreffer durch Lucas Musculus war der Wille bei der Mannschaft von Trainer André Fanroth gebrochen. Jannik Pütz sorgte für den Schlusspunkt.
Tore
0:1 Dennis Kirchen (3.), 0:2 Moritz Hahn (23.), 0:3 Moritz Hahn (25.), 0:4 Lucas Musculus (65.), 0:5 Jannik Pütz (79.).
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