FUSSBALL
Remis bei Abnutzungskampf in Rösrath
Oberberg - Union und Marienhagen trennen sich unentschieden - Wipperfürth profitiert von Biesfelder Elfmeterschwäche - THB feiert Arbeitssieg gegen Wiehl II - Bielstein und Waldbröl punkten dreifach - Süng verliert, hat aber einen Interimscoach gefunden - Lindlar schlägt dezimierte Bergneustädter - Nümbrechter Erfolgsserie gestoppt (AKTUALISIERT).
Union Rösrath – VfR Marienhagen 1:1 (0:0).
Beide Mannschaften trennten sich mit einem Ergebnis, mit dem beide Trainer sowohl einverstanden als auch ein Stück unzufrieden waren. „Es war ein sehr chancenarmes Spiel und eher ein Abnutzungskampf“, berichtete Rösraths Trainer Sascha Brandenburg, der bei seiner Mannschaft 14 Ausfälle zählte. „Es hat uns deshalb heute viel Erfahrung gefehlt.“ Auf der anderen Seite hatte auch Marienhagens Trainer Ingo Kippels ein „intensives Spiel mit wenig Höhepunkten“ gesehen, wie er sagte: „Beide Mannschaften hatten Respekt voreinander und wollten wenig riskieren.“
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[Marienhagens Jonathan Noß wird von einem Gegenspieler bedrängt.]
Nach torloser erster Halbzeit schickte Nils Müller kurz nach Wiederbeginn seinen Teamkollegen Luca Schrabe per Steilpass auf die Reise. Dieser traf zur etwas überraschenden 1:0-Führung für die Gäste. Kurz darauf verpasste Schrabe freistehend seinen zweiten Treffer. Einen Freistoß des VfR lenkte Union-Keeper Merlin Masic an die Latte. „In dieser Phase hätten wir den Sack zumachen müssen“, trauerte Kippels den guten Chancen hinterher. Aus dem Getümmel nach einem Eckball traf Gian-Luca Schröder zum 1:1-Ausgleich. Danach hatten auch die Hausherren weitere Chancen auf den Sieg. Unter anderem parierte zweimal Dennis Kulisch im VfR-Tor stark.
Kurz nach Beginn der Schlussviertelstunde ereignete sich dann eine Szene, für die Kippels wenig Verständnis hatte. Torschütze Luca Schrabe wurde nach einem Zweikampf aus dem Spielfeld geschubst. „Er hat sich wieder aufgerappelt und lief zurück auf den Platz“, so Kippels. Der Schiedsrichter zeigte ihm auf mutmaßlich wegen des eigenmächtigen Zurückkehrens auf den Platz auf den Platz die gelbe Karte. Die zweite Verwarnung für Schrabe im Spiel, der damit vom Platz musste. Kippels: „Das habe ich so noch nie erlebt.“
Die Überzahl für Rösrath glich sich in den Schlussminuten wieder aus, denn nach wiederholtem Foulspiel musste auch Justin David vom Platz. Tore fielen in der im Vergleich zum restlichen Spiel hektischen Schlussphase jedoch keine mehr. „Es war kein gutes Fußballspiel, aber ein gerechtes Ergebnis“, so das Fazit von Brandenburg. „Wir sind nicht zufrieden, nehmen den Punkt aber mit.“ Kippels attestierte seiner Mannschaft eine deutliche Leistungssteigerung nach zuletzt zwei Niederlagen: „Wir nehmen verdient einen Punkt mit.“
Tore
0:1 Luca Schrabe (48.), 1:1 Gian-Luca Schröder (73.).
Besondere Vorkommnisse
Gelb-Rot gegen den Marienhagener Luca Schrabe (77.)
Gelb-Rot gegen den Rösrather Justin David (88.).
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[Ingo Kippels bei der Besprechung mit seinem Team.]
Blau-Weiß Biesfeld – VfR Wipperfürth 1:3 (1:0).
Wipperfürth nimmt alle drei Punkte mit aus Biesfeld und profitierte dabei von zwei vergebenen Elfmetern der Hausherren. „In der ersten Halbzeit haben wir sehr passiv gespielt. Es war ein müder Auftritt von uns. Nach der Pause wurde es ein bisschen besser“, sagte Trainer Giovanni Bernardo über die Leistung seiner Mannschaft. Enttäuscht war auch Biesfelds Trainer Maurice Velten, allerdings nicht aufgrund der Vorstellung seiner Mannschaft, sondern wegen des Ergebnisses: „Wir haben erneut ein Topteam lange in Schach gehalten, aber nehmen keine Punkte mit. Für Wipperfürth war es ein glücklicher Sieg. Sie waren sehr effektiv.“
Tore
1:0 Sefedin Gasi (9.), 1:1 Jonas Schnabel (47.), 1:2 Sam Kirschsieper (62.), 1:3 Sam Kirschsieper (80.).
Besondere Vorkommnisse
Biesfelds Sefedin Gasi schießt Foulelfmeter über das Tor (60.).
Biesfelds Benjamin Germerodt scheitert mit Foulelfmeter an Phil Schmidt (81.).
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[Viel Kampf bekamen die Zuschauer in Rösrath zu sehen.]
BSV Bielstein – TuS Immekeppel 3:0 (1:0).
Der BSV ist zurück in der Spur. Nach einem katastrophalen Saisoneinstieg holten die Schützlinge von Sven Reuber nun sieben Zähler aus den letzten drei Partien. Die Bielsteiner präsentierten sich dabei äußerst effektiv. Die 1:0-Pausenführung durch Thorge Hansohn war die einzige Torchance der Bierdörfler im ersten Durchgang. Und auch nach dem Wechsel blieben klare Chancen Mangelware. Zwei Kontertreffer durch Mamadu Jalloh in der Schlussphase besiegelten die neuerliche Niederlage der Gäste aus Immekeppel.
Deren Trainer André Fanroth hatte mit dem Ausfall der kompletten Offensivabteilung zu kämpfen. „Wir haben sicherlich kein Feuerwerk abgespult, aber unsere Probleme im letzten Drittel sind schon offensichtlich“, habe seine Mannschaft das Spielgeschehen eigentlich insgesamt beherrscht. „Die Niederlage ist für mich absolut unverständlich“, wären ein Remis oder sogar ein Erfolg im Bereich des Möglichen gewesen, sagte Fanroth. Für BSV-Coach Reuber ging der Dreier dagegen verdient an seine Truppe. „Wir hatten mehr gefährliche Aktionen und haben hinten wenig bis gar nichts zugelassen“, freute er sich.
Tore
1:0 Thorge Hansohn (27.), 2:0 Mamadu Jalloh (86.), 3:0 Mamadu Jalloh (Bastian Buik 90.+4).
SSV Süng – SV Altenberg 0:1 (0:1).
Für Süngs sportlichen Leiter Florian Scharf stand seine Mannschaft trotz der knappen Niederlage als Sieger da. „Sie hat die Unruhe der letzten beiden Wochen gut weggesteckt und das gerade im zweiten Durchgang sehr gut gemacht“, hätte er gerne wenigstens einen Zähler auf dem Platz in Hartegasse behalten. Friso Bratzel hatte die Gäste, die in den ersten 30 Minuten deutlich die Oberhand hatten, verdient in Führung geschossen. Im zweiten Durchgang verpasste Bratzel aber die Vorentscheidung, als er mit einem Strafstoß an Süngs Torhüter Leon Schmidtke scheiterte. In der siebten Minute der Nachspielzeit hätte Süngs David Strauß diesen Fehlschuss dann fast noch abgestraft, doch er scheiterte am Querbalken. Altenbergs Trainer Alexander Herd war mit der Vorstellung seiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden, freute sich aber trotzdem über die drei Zähler. „Die nehmen wir gerne mit“, war ihm das Zustandekommen am Ende egal.
Der SSV Süng hat derweil bis zum Ende der Hinrunde eine Interimslösung an der Seitenlinie gefunden. Nach der Demission von Sergej Zimmerling war der Trainersessel nicht besetzt. Am letzten Dienstag hat nun Reiner Dörpinghaus das Ruder vorerst übernommen. „So haben wir jetzt Zeit, den richtigen Trainer zu finden, der auch zu uns als Verein passt“, sagte Scharf auf Nachfrage von OA. „Reiner ist absolut fußballverrückt und ich bin froh, dass er uns in dieser Situation weiterhilft“, hält er große Stücke auf den 45- jährigen DFB-A-Lizenzinhaber. Dörpinghaus ist zudem Leiter der von ihm gegründeten „Fußballschule Bergisches Land“.
Tore
0:1 Friso Bratzel (25.).
Besonderes Vorkommnis
Süng Torhüter Leon Schmidtke hält einen Foulelfmeter des Altenbergers Friso Bratzel (80.).
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[Marienhagens Keeper Dennis Kulisch fängt die Kugel sicher ab.]
TuS Lindlar – SSV Bergneustadt 5:1 (3:1).
Die Gäste aus Bergneustadt waren, inklusive Trainer Marcel Walker, mit lediglich 13 Spielern angereist. Direkt in der ersten Spielminute blieb dann auch noch Kenan Sarvan ohne Fremdeinwirkung im Rasen hängen und musste ausgetauscht werden. Bei ihm wird eine schwere Knieverletzung befürchtet. Die Gäste standen in der Folgezeit offensichtlich neben sich und ließen drei praktisch identische Treffer der Gastgeber zu: Pass in die Tiefe – Max Frangenberg flach vor das Tor – drin. Zweimal David Förster und Marc Bruch vollstreckten jeweils souverän.
Der Gegentreffer durch Max Weber fiel kaum ins Gewicht. Erneut Bruch und Rinor Latifi machten es am Ende deutlich. „Die Mannschaft hat das spielerisch sehr gut gemacht“, lobte TuS-Coach Arlind Oseku. „Allerdings hätten wir es auch noch deutlicher machen können, waren aber zu halbherzig“, fand er doch noch ein (kleines) Haar in der Suppe. Für Walker war es dagegen ein gebrauchter Tag. „Wir haben zwar immer wieder mal auch gut nach vorne gespielt, aber gerade im ersten Durchgang zu viele leichtsinnige Fehler begangen“, hofft der SSV-Trainer auf die Rückkehr einiger verletzter Spieler, die im Moment fehlen.
Tore
1:0 Marc Bruch (6. Max Frangenberg), 2:0 David Förster (14. Max Frangenberg), 2:1 Max Weber (15.), 3:1 David Förster (17. Max Frangenberg), 4:1 Marc Bruch (53.), 5:1 Rinor Latifi (74.).
Besonderes Vorkommnis
Rot gegen Lindlars Marco Von Puttkamer (85. grobe Unsportlichkeit).
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TV Klaswipper – RS 19 Waldbröl 0:1 (0:0).
„Nach dem 1:0 gegen Wipperfürth haben sich meine Spieler gefühlt wie die Könige und sind dementsprechend in die Begegnung gegangen“, hatte Klaswippers Trainer Marvin Briem die Pleite fast kommen sehen. „Das hat sich angekündigt“, war er nur froh, dass die Niederlage nicht noch höher ausgefallen ist. "Eine einzige Enttäuschung", meinte er knapp. Waldbröls Torgarant Veli Ümit erzielte kurz nach Beginn der zweiten Hälfte den Siegtreffer für die Rasensportler. Trainer Oliver Rempel attestierte seiner Mannschaft einen sehr guten Auftritt auf fremdem Geläuf. „Wir haben das in der ersten Hälfte sehr gut wegverteidigt und das Spiel nach der Pause übernommen. Ich bin stolz, dass wir diese schwere Aufgabe hier so gemeistert haben.“
Tore
0:1 Veli Ümit (47.).
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FC Bensberg – SSV Homburg-Nümbrecht II 3:2 (3:1).
Die Nümbrechter Reserve ging nach zuletzt drei Siegen am Stück erstmals wieder als Verlierer vom Platz. „Ein knappes Spiel und ein ärgerliches Ergebnis. Hier wäre mehr für uns drin gewesen“, sagte Trainer Burkhard Graeve. Seine Mannschaft ging zunächst durch Nick Risch in Führung, leistete sich dann aber zu viele Fehler, die Bensberg noch vor dem Seitenwechsel für eine 3:1-Führung nutzen konnte. Nach Wiederbeginn machten die Gäste mehr Druck, während die Hausherren zunehmend den Faden verloren. Mehr als der Anschlusstreffer gelang dem SSV jedoch nicht mehr. „Kein Vorwurf an die Mannschaft. Die Jungs haben gekämpft, gut gespielt und hatten Möglichkeiten“, so das Fazit von Graeve. Auf der anderen Seite freute sich Trainer Gabor Uhrmann über einen „dreckigen Sieg“.
Tore
0:1 Nick Risch (11.), 1:1 Sebastian Kind (25.), 2:1 Wasim Siwasli (32.), 3:1 Anil Özkan (45. + 1), 3:2 Nick Risch (83.).
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[Kapitäne unter sich: Fynn Herhaus fährt Gian-Luca Schröder in die Parade.]
FV Wiehl II – TuS Homburg-Bröltal 2:4 (0:2).
„Das war kein doller Ritt“, war Gästecoach Nils Labitzke trotz des achten Dreiers im achten Spiel nicht vollumfänglich zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft gegen das noch punktlose Schlusslicht. Den ersten Durchgang hatte der THB durch Treffer von Jonas Vogel und Lars Rohlender dominiert und dabei noch weitere Chancen zur Erhöhung liegen lassen. „Da waren wir absolut safe und kommen dann desaströs aus der Kabine“, ärgerte sich Labitzke über den Tiefschlaf seiner Mannschaft nach Wiederanpfiff. Ilja Netz und Mirac Ören trafen innerhalb von drei Minuten für die Wiehler Zweitvertretung zum Ausgleich.
„Da war der Nils sehr böse“, brachte Labitzke seine Truppe von der Seitenlinie aus wieder in die Spur. Erneut Rohlender und der beste Torschütze der Liga, Jan Mortsiefer, machten den neuerlichen Erfolg noch perfekt. „Trotz des Sieges bin ich heute nicht zu euphorisch, nehme die Punkte aber natürlich gerne mit“, bilanzierte Labitzke. Für Wiehls Trainer Michael Börger war die Begegnung kein Vergleich Erster gegen Letzter. „Wir haben das heute versucht kompakt zu lösen. Mit der Leistung der Mannschaft bin ich absolut zufrieden. Insgesamt haben wir ein gutes Spiel gezeigt“, sagte der Wiehler Coach.
Tore
0:1 Jonas Vogel (26.), 0:2 Lars Rohlender (37.), 1:2 Ilja Netz (46.), 2:2 Mirac Ören (48.), 2:3 Lars Rohlender (52. Niklas Ott), 2:4 Jan Mortsiefer (71.).


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