FUSSBALL
Konstanz als Erfolgsrezept: Derschlag überwintert an der Spitze
Gummersbach – Borussia Derschlag sicherte sich am letzten Spieltag der Hinrunde die Herbstmeisterschaft in der Kreisliga B Staffel 3 – OA sprach mit Trainer Wolfgang Müller über den Verlauf der ersten Saisonhälfte und die Aussichten für die Rückserie.
Von Julian Kaiser
Beste Defensive und beste Offensive der Liga, 40 von 45 möglichen Punkten eingefahren. Borussia Derschlag überwintert an der Tabellenspitze der Kreisliga B Staffel 3. „Wir haben von Anfang an eine sehr konstante Saison gespielt. Sogar mit steigender Tendenz“, freut sich deshalb auch Trainer Wolfgang Müller.
Die letzten sechs Spiele vor der Winterpause gewann die Borussia allesamt, blieb dabei fünfmal ohne Gegentreffer. Hinzu kam noch die Wertung der Begegnung mit dem VfR Marienhagen II. Dass die Meisterschaft trotz der beeindruckenden Bilanz noch komplett offen ist, beweist die Tatsache, dass Derschlag erst am letzten Spieltag wieder an die Spitze sprang.
Die Borussen nutzten die Niederlage des SSV Marienheide gegen Frömmersbach (1:2) mit einem gleichzeitigen 7:0-Erfolg in Ründeroth, übernahmen so wieder die Tabellenführung. Diese hatte Derschlag mit einer 1:2-Pleite Anfang November im direkten Duell mit Marienheide - es war die einzige Niederlage in der gesamten Hinrunde - vorübergehend abgegeben.
„Wir hatten dort nicht alle Spieler dabei, aber das ist keine Entschuldigung. Marienheide hat es sehr gut gemacht“, lobt Müller den ärgsten Verfolger. „Wir sind nach dem Spiel in die Rolle des Jägers geschlüpft und haben das bravourös gemacht“, unterstreicht der Trainer. „Wir haben den Druck hochgehalten und ich war zuversichtlich, dass wir Marienheide noch abfangen.“ Und Müller behielt Recht.
So wird Derschlag, wenn die Restserie am 22. Februar mit dem Heimspiel gegen den Nachbarn Dümmlinghausen beginnt, wieder das gejagte Team sein. In Lauerstellung befindet sich insbesondere Marienheide mit nur zwei Punkten Rückstand. „Aber man darf auch Frömmersbach nicht außer Acht lassen“, warnt Müller. „Das ist eine sehr starke Mannschaft, die sich in der Liga gut eingefunden hat“, würdigt Müller den Aufsteiger.
Denn die Erfahrung, dass Frömmersbach durchaus unangenehm zu bespielen ist, machte die Borussia auch selbst. Nach 0:2-Pausenrückstand gewann Derschlag dort noch mit 3:2. „Man muss sie auf der Rechnung haben“, unterstreicht Müller. Das gilt auch für den TuS Elsenroth, der wie der SVF fünf Punkte Rückstand hat. „Sie sind eine sehr starke Heimmannschaft“, weiß der erfahrene Trainer.
Deshalb und da die Spitzenmannschaften fast nur in den direkten Duellen Punkte liegen ließen, rechnet Wolfgang Müller auch nicht damit, dass sich ein Team frühzeitig an der Spitze absetzen kann. „Im Dezember ist noch keine Mannschaft aufgestiegen. Für uns gilt es weiterzuarbeiten und möglichst eine ähnliche Serie nochmal hinzulegen“, gibt der Trainer vor.
Dass in Derschlag der Aufstieg ganz oben auf der Wunschliste bleibt, daraus macht Müller allerdings kein Geheimnis. „Ich habe vom ersten Spieltag an formuliert, dass es das Ziel ist, aufzusteigen. Und dabei bleibe ich.“
Bemerkenswert ist die starke Hinrunde insbesondere, weil es vor der Saison einen größeren Umbruch mit vielen Zu- und Abgängen gab. „Es sind einige Defensivspieler gegangen, die schon zugesagt hatten. Es gab keine Zeit mehr, in der letzten Reihe Spieler zu holen“, berichtet Müller.
Mit Ufuk Gültekin verblieb nur ein gelernter Innenverteidiger in der Mannschaft, neben ihn rückten zumeist Devin Korn oder Rudi Janzen. „Wir konnten das so kompensieren. Aber es arbeiten alle super gegen den Ball“, unterstreicht der Trainer. Nur elf Gegentreffer in 15 Spielen sprechen für sich.
Zumal Derschlag, unter anderem mit dem erfahrenen Torjäger Salih Tatar, in jedem Spiel für einige Tore gut ist. Tatar und auch Waldemar Kilb, die Müller bereits bei vorangegangenen Stationen in Hohkeppel bzw. Wiehl trainierte, sind dabei wichtige Stützen in einer Mannschaft, die mit vielen jungen und gut ausgebildeten Spielern ergänzt wurde. „Sie wussten, was kommt und sind in einer Rolle, in der sie junge Spieler im Training mitziehen, formen und entwickeln“, unterstreicht Müller die Wichtigkeit der beiden Routiniers im Spiel der Borussia.
Große Veränderungen sind im Winter daher auch nicht geplant, auf einer Position könnte sich der Kader jedoch möglicherweise dezimieren. Das sollte für Derschlag aber zu kompensieren sein, denn auch die Breite sieht der Trainer als großen Trumpf. „Wenn ich fünfmal gewechselt habe, waren wir mindestens genauso gut wie vorher. Das ist bei vielen Teams in diesen Ligen nicht der Fall“, weiß Müller.
In der Winterpause stehen für Derschlag unter anderem der eigene Budenzauber und ein Hallenturnier in Freudenberg auf dem Programm, bevor ab Mitte Februar die Zeichen weiter auf Aufstieg gestellt werden sollen.
