FUSSBALL

Müllers Tor löst "die Blockade in der Birne" - HSV entzaubert den Primus

jlo, lo, db; 08.10.2023, 19:15 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Marienheides Rene Radermacher (Mitte) war mit einem Treffer an der Aufholjagd beteiligt.
FUSSBALL

Müllers Tor löst "die Blockade in der Birne" - HSV entzaubert den Primus

jlo, lo, db; 08.10.2023, 19:15 Uhr
Oberberg - Marienheide biegt 0:2-Rückstand um und gewinnt - Spitzenreiter Lindlar büßt Nimbus der Unbesiegbarkeit ein - Schlusslicht Klaswipper beendet Sieglos-Serie - Frielingsdorf und Bröltal verbuchen Dreier - Hohkeppel II fügt Wipperfürth die zweite Saisonniederlage zu (AKTUALISIERT).

SSV Marienheide – SV Refrath 5:2 (0:1).

 

Nach drei Niederlagen in Serie war bei den Marienheidern Druck auf dem Kessel. Die Mannschaft wirkte in der ersten Halbzeit auch ziemlich verunsichert und kassierte im Anschluss an eine Standardsituation das 0:1. Erst kurz vor dem Pausenpfiff erspielten sich die Hausherren eine gute Gelegenheit, Rene Radermacher köpfte die Kugel aber über das Gehäuse. Als Refraths Tim Kurth nach Wiederbeginn auf 0:2 stellte, sah SSV-Trainer Hansi Füting die Felle schon wegschwimmen, doch der Anschlusstreffer von Moritz Müller nur 120 Sekunden später leitete die Wende ein. „Danach konnte man merken, dass die Blockade in der Birne weg ist“, sah Füting einen bockstarken Schlussspurt seines Teams. „Die Punkte waren unglaublich wichtig, sonst wären wir unten reingerutscht“, ergänzte der Übungsleiter. Sein Gegenüber Martin Kwoczala meinte: „Wir haben die Gegentreffer durch individuelle Fehler selbst eingeleitet. Das hat uns den Sieg gekostet.“            

 

Tore

0:1 Miguel Krause (42.), 0:2 Tim Kurth (50.), 1:2 Moritz Müller (52.), 2:2 Rene Radermacher (59.), 3:2 Moritz Müller (61.), 4:2 Moritz Müller (77.), 5:2 Lars Hennig (85.).

 

[Lars Hennig setzte den Schlusspunkt zum 5:2.]

 

Heiligenhauser SV – TuS Lindlar 3:0 (0:0).

 

Am zehnten Spieltag mussten die mit makelloser Bilanz angereisten Gäste aus Lindlar im Spitzenspiel in Heiligenhaus die erste Niederlage und somit die ersten Verlustpunkte der laufenden Saison einstecken. „Heute lief es einfach. Das Ergebnis ist vielleicht ein oder zwei Tore zu hoch, insgesamt geht der Sieg aber in Ordnung“, berichtete der siegreiche Trainer Andy Esins, dessen Mannschaft den dritten Erfolg hintereinander feierte. „Wir haben intensiv Fußball gespielt und standen in der Abwehr sehr gut. In der zweiten Halbzeit hat sich das Kräfteverhältnis immer mehr in unsere Richtung bewegt und wir hatten auch das Spielglück auf unserer Seite.“

 

Die intensive Spielweise, von der Esins sprach, schmeckte Lindlars Trainer Raimund Kiuzauskas so gar nicht. „Sie haben früh unseren Maschinenraum attackiert und durch die nötigen Wechsel konnten wir die Stabilität in unserem Spiel nicht halten“, sagte Kiuzauskas. „Die Spielweise möchte ich gar nicht bewerten und der Sieg war dennoch verdient. Heiligenhaus hat das Beste aus seinen Möglichkeiten gemacht und unsere Fehler in der Abwehr ausgenutzt. Es war ein leidenschaftlicher Kampf, aber fußballerisch kein Leckerbissen. Das Spiel war von Zweikämpfen geprägt.“

 

Für einen davon hätte Kiuzauskas gerne einen Platzverweis beim Gegner gesehen, stattdessen sah sein Spieler Anton Zeka nach einem Wortgefecht an der Seitenlinie die Gelb-Rote Karte, obwohl er noch gar nicht eingewechselt war. „Eigentlich war er an der Aktion gar nicht beteiligt“, so Kiuzauskas, der trotzdem die Fehler vor allem im eigenen Spiel suchte. „Wir haben uns von den Emotionen mitreißen lassen, statt die Ruhe zu bewahren. So haben wir es nicht geschafft, unser Spiel durchzudrücken. In der Abwehr und im Tor war der Gegner außerdem sehr stark.“

 

Tore

1:0 Kai Fischer-Höfer (58.), 2:0 Paul Neuendorf (83.), 3:0 Lucas Musculus (90.+1).

 

Besonderes Vorkommnis

Gelb-Rot gegen den Lindlarer Anton Zeka als Bankspieler (85.).

 

[Bis zur 50. Minute sahen die Gäste aus Refrath wie der Sieger aus.]

 

TV Klaswipper – TuS Elsenroth 4:0 (2:0).

 

Das bislang sieglose Schlusslicht hat den Bann gebrochen und sich nach einer engagierten Vorstellung mit dem ersten Saisondreier belohnt. „Man hat gemerkt, dass bei jedem eine Last abgefallen ist“, zeigte sich Trainer Joachim Wesenberg erleichtert. Es war aber auch höchste Eisenbahn: „Ich habe den Jungs unter der Woche gesagt, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen, wenn wir irgendwie dranbleiben wollen.“ Gesagt, getan: Der TVK spielte laut Wesenberg von Beginn an hochkonzentriert und belohnte sich kurz vor der Pause mit einem Doppelschlag von Timo Steinert und Jan Blaß. Selbst die beiden Gegentreffer sorgten bei den Gästen nicht für einen Weckruf – im Gegenteil: Nach dem Seitenwechsel bauten Lukas Schneider und Merlin Noß den Vorsprung für den Aufsteiger aus. Elsenroths Coach Florian Schmidt zeigte sich nach der Pleite absolut enttäuscht. Lediglich Jonas Goße und der eingewechselte Sebastian Esplör hätten Normalform erreicht. „Der Rest sollte sich für diesen Auftritt schämen“, entschuldigte sich Schmidt bei den mitgereisten Fans.    

 

Tore

1:0 Timo Steinert (38.), 2:0 Jan Blaß (42.), 3:0 Lukas Schneider (56.), 4:0 Merlin Noß (79.).

 

[Lange Zeit stießen die taktischen Anweisungen von Hansi Füting nicht auf fruchtbaren Boden.]

 

SV Frielingsdorf – SSV Homburg-Nümbrecht II 4:1 (2:0).

 

„Es wäre mehr drin gewesen, aber wir hatten zu viele unglückliche Aktionen“, war Nümbrechts Trainer Burkhard Graeve nach dem Abpfiff enttäuscht. Die Hausherren mussten zwar auf ihren gesperrten Übungsleiter Christoph Liehn verzichten - er wurde von seinem Co-Trainer Thomas Kaiser vertreten -, aber auch außerhalb der Platzanlage durfte sich Liehn über vier Treffer freuen. Gleich dreimal netzte Angreifer Leon Dema ein, den Schlusspunkt setzte Marvin Bieg. Den zwischenzeitlichen Anschluss hatte Felix Klein per Foulelfmeter erzielt. „Wir wollte am Anfang zu viele Dinge spielerisch lösen“, so Liehn mit kritischem Blick auf die vielen Torchancen der Gäste im ersten Durchgang. Letztlich war die Effektivität der Hausherren der Schlüssel zum Erfolg. „Frielingsdorf war das abgezocktere Team. Nach dem 3:1 gingen die Köpfe bei meiner Mannschaft runter“, berichtete Graeve.

 

Tore

1:0 Leon Dema (17. Foulelfmeter), 2:0 Leon Dema (32.), 2:1 Felix Klein (47. Foulelfmeter), 3:1 Leon Dema (67.), 4:1 Marvin Bieg (75.).

 

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TuS Homburg-Bröltal – Blau-Weiß Biesfeld 5:2 (0:2).

 

Die Gastgeber verpennten die ersten 45 Minuten komplett und lagen durch Laurin Vosswinkel und Zejnulla Abazi mit 0:2 im Hintertreffen. „Wir waren überhaupt nicht existent. Kopf und Beine haben nicht funktioniert“, ärgerte sich Bröltals Co-Trainer Nils Labitzke. Erst nach dem Wechsel zog der THB die Leidenschafts-Karte. „Da haben wir dann richtig aufgedreht“, so Labitzke. Ben Gärtner, der die Kapitänsbinde von Aron Jungjohann übernommen hatte, stand nach langer Verletzung und 322 Tagen Zwangspause erstmals wieder in der Startformation und zirkelte das Spielgerät aus knapp 20 Metern äußerst ansehnlich mit dem Außenriss zur 3:2-Führung genau in den Knick. Davor hatte Jungjohann den Rückstand egalisiert. Mamadu Jalloh und Niklas Ott machten die Bröltaler Glückseligkeit perfekt. „Wir haben nicht überragend gespielt, aber nach der Pause war es ein Spiel auf ein Tor“, beobachtete Labitzke. Biesfelds Trainer Michel Schäfer musste auf 13 Akteure verzichten und war zumindest mit der ersten Hälfte zufrieden. „Auf dieser Leistung müssen wir aufbauen. Das macht mir Mut“, wollte er die neuerliche Niederlage nicht überdramatisieren.

 

Tore

0:1 Laurin Vosswinkel (10.), 0:2 Zejnulla Abazi (39.), 1:2 Aron Jungjohann (47.), 2:2 Aron Jungjohann (53.), 3:2 Ben Gärtner (59.), 4:2 Mamadu Jalloh (85. Tom Gärtner), 5:2 Niklas Ott (90.+2).

 

[Enttäuschend verlief die zweite Halbzeit für SVR-Coach Martin Kwoczala.]

 

TuS Immekeppel – SSV Bergneustadt 2:0 (2:0).

 

Beide Mannschaften spielten von Beginn an mit Schwung nach vorne, ohne allerdings für richtige Gefahr zu sorgen. Die Entscheidung zugunsten der Hausherren fiel aber doch schon vor dem Pausentee. Philipp Fabrizius und David Risse standen, jeweils nach Eckstößen von Yves Sauer, goldrichtig und trafen zum Sieg für die Elf von Trainer Linus Werner. In der Folgezeit kam kein sauberer Spielfluss mehr auf. Die Gäste hatten zwar etwas mehr vom Spiel, schaffte es allerdings nicht, den letzten Pass an den Mann zu bringen, oder die Torchancen zu nutzen. „Zum Glück hat Bergneustadt unsere vielen Ballverluste nicht bestraft“, war Werner erleichtert. „Beide Mannschaften hatten ihre guten Phasen. Leider haben wir unsere vielen Chancen nicht genutzt. Die Niederlage geht daher auch in Ordnung“, bilanzierte SSV-Coach Marcel Walker.

 

Tore

1:0 Philipp Fabrizius (10. Yves Sauer), 2:0 David Risse (27. Yves Sauer).

 

[Moritz Müller, der hier bei der Ballannahme gestört wird, war dreimal erfolgreich.]

 

FC Bensberg – TuS Untereschbach 1:2 (1:1).

 

„Wir haben das Spiel ganz klar dominiert“, sprach Untereschbachs Trainer Nico Reddemann von Einbahnstraßenfußball. „Es war ein Spiel auf ein Tor“, nominierte er Bensbergs Torhüter Moritz Goßner zum „Player of the match“. Der FCB-Schlussmann agierte in Krakenmanier, war allerdings bei den Gegentreffern von Henry Wegner und Leon Rolfes machtlos. Timo Busch hatte zwischenzeitlich zum schmeichelhaften Ausgleich getroffen. „Ich bin total unzufrieden. Das war gar nichts“, sagte FC-Trainer Stefan Viemann.

 

Tore

0:1 Henry Wegner (7.), 1:1 Timo Busch (45. Jan Klapsing), 1:2 Leon Rolfes (68.).

 

 

SV Eintracht Hohkeppel II – VfR Wipperfürth 4:0 (1:0).

 

Drei Verstärkungen aus der 1. Mannschaft standen in der Startaufstellung der Zweitvertretung des SVE. Til Bauman, Arlind Mimini und Kaito Kajtani sind eigentlich Bestandteil des Mittelrheinliga-Aufgebots der Gastgeber, liefen aber im Spitzenspiel der Kreisliga A für die Eintracht-Reserve auf. „Wir sind nicht bis ans Limit gekommen“, stellte VfR-Coach Giovanni Bernardo nach der zweiten Saisonniederlage des Tabellenzweiten fest. Seine junge Equipe habe in vielen Belangen Lehrgeld gezahlt, müsse jedoch auch die Stärken des Gegners anerkennen. „Wir waren das erwachsenere Team“, zog Hohkeppels Trainer Senahid Crnogorac ein ähnliches Fazit. „Wir haben es endlich mal wieder geschafft, die gesamten PS auf den Platz zu kriegen.“

 

Bereits im ersten Durchgang hatte Mimini die Weichen auf Sieg gestellt. Kurz zuvor war Wipperfürths Angreifer Raul Yorganci aus vielversprechender Position an Goalie Dustin Bäcker gescheitert. Ebenso wie vor dem zweiten Treffer der Hausherren durch Kevin Theisen, als Yorganci erneut in Bäcker seinen Meister fand. Ein Doppelschlag durch Dennis Weis, der eine Ecke direkt verwandelte, und Kajtani, ließen das Ergebnis deutlich werden. Zu deutlich, wie Bernardo fand. „Hohkeppel war nicht unbedingt vier Tore besser. Wir hätten noch nicht einmal verlieren müssen, aber wir haben uns nicht belohnt und sind auf dem Boden der Tatsachen angekommen.“ Für Crnogorac war der deutliche Erfolg Balsam auf die Seele nach dem empfindlichen Rückschlag in Nümbrecht am vergangenen Sonntag (1:2). „Jetzt sind wir wieder ganz oben dran“, freute er sich. Für den Aufsteiger war es der sechste Sieg im sechsten Heimspiel. Nach Punkten zogen die Hohkeppeler mit den Hansestädtern gleich.

 

Tore

1:0 Arlind Mimini (36.), 2:0 Kevin Theisen (49.), 3:0 Dennis Weis (65.), 4:0 Kaito Kajtani (68.).

 

Tabelle und Ergebnisse Kreisliga A

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