FUSSBALL

Turbulente Schlussphase in Hohkeppel - Nümbrecht schlägt Brauweiler

thg; 02.11.2025, 22:15 Uhr
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Fotos: Thomas Giesen --- Trotz eines späten Ausgleichstores war man im Lager von Eintracht Hohkeppel mit dem Punkt nicht zufrieden.
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Turbulente Schlussphase in Hohkeppel - Nümbrecht schlägt Brauweiler

thg; 02.11.2025, 22:15 Uhr
Oberberg - Hohkeppel II rettet in der Nachspielzeit einen Punkt gegen Spich - Nümbrecht besiegt Brauweiler - Wiehl punktet bei Blau-Weiß Köln - Die Sparkasse Gummersbach präsentiert die Landesliga (AKTUALISIERT).

Von Thomas Giesen

 

Eintracht Hohkeppel II – 1. FC Spich 2:2 (0:0).

 

In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Beim Stand von 1:1, in der letzten Minute der regulären Spielzeit, versuchten die Hohkeppeler schnell nach vorne zu spielen, verloren aber hoch in der eigenen Hälfte den Ball. Spichs Fabian Welt steckte auf Elias Oulahyene durch und die Gäste führten plötzlich. Fast panisch suchten die Hausherren nach dem Anstoß den Weg nach vorne und hatten überraschenderweise leichtes Spiel. Auf der rechten Seite setzte sich Sakariye Abdulle durch und schlug den Ball in die Mitte, wo Leon Dema wuchtig zum Ausgleich einschoss (90.+2). Hohkeppels Trainer Giuseppe Brunetto war völlig fertig mit den Nerven.

 

„Ich muss das erstmal verkraften“, sagte der Eintracht-Coach und ärgerte sich mal wieder über das bekannte Leid: „Es fehlt der nächste Schritt, Aufwand und Ertrag in Einklang zu bringen. Es gibt kein Spiel, in dem uns der Gegner überlegen ist. Für uns sind das zwei verlorene Punkte“, so Brunetto, dessen Elf auch gegen die mit einer Fünferabwehrkette verteidigenden Gäste zwar zu Torchancen kam, diese aber nicht nutzte. In den ersten 20 Minuten vergaben Deniz Güllü, der aus kurzer Distanz den Spicher Torwart Dennis Pastoors anschoss, und Abdül-Melik Topuz, der nach einem Sololauf nur knapp am Tor vorbei zog, beste Chancen zur Führung. Mehrfach forderten die Hohkeppeler nach strittigen Zweikämpfen im Strafraum einen Elfmeterpfiff und so ging es torlos in die Halbzeitpause.

 

[Stefan Fiegen zog im Hohkeppler Mittelfeld die Fäden.]

 

Nach Wiederanpfiff erhöhten die Hausherren den Druck, Spich verteidigte nur noch und nach zehn Minuten der zweiten Hälfte wurde der Druck zu groß. Nach einem Ballgewinn von Ilah Muhaj versenkte Aymen Belachemi nach dessen Zuspiel den Ball aus rund acht Meter im kurzen Eck und die Hohkeppeler schienen auf die Siegerstraße eingebogen zu sein. Die Freude währte keine zwei Minuten. Nach einer Ecke bekamen die Platzherren den Ball nicht unter Kontrolle und Emer Abdo schob das Rund im Chaos in die Maschen (57.).

 

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„Wir haben dann in der zweiten Halbzeit noch mehr nach vorne gespielt, müssen aber anerkennen, dass der Gegner über Umschaltmomente gefährlich geworden ist. Aber auch durch unsere eigenen Fehler“, schilderte Brunetto seine Eindrücke. Die Spicher kamen durch Fabian Kirst (66.) zum Abschluss, den Eintrachts Torwart Tom Brauer sicher parierte. Auf der Gegenseite sorgten dreimal Stefan Fiegen sowie der eingewechselte Sakariye Abdulle mit Abschlüssen für Gefahr, ehe die Gäste mit dem Führungstreffer die turbulente Schlussphase einläuteten.

 

Tore

1:0 Aymen Belachemi (55.), 1:1 Emer Abdo (57.), 1:2 Elias Oulahyene (90.), 2:2 Leon Dema (90.+2).

 

Eintracht Hohkeppel II

Tom Brauer; Jannis Hartmann, Klaos Yzellari, Marlon Monning, Robin Theisen, Stefan Fiegen, Ufumwen Osawe (73. Leon Dema), Ilah Muhaj (90.+2 Matti Fiedler), Aymen Belachemi (81. Mustafa Demirbag), Abdül-Melik Topuz (65. Kyrylo Mohylevets), Deniz Güllü (81. Sakariye Abdulle).

 

 

SSV Homburg-Nümbrecht – Grün-Weiß Brauweiler 2:1 (2:0).

 

Die Nümbrechter haben allen Widrigkeiten getrotzt: „Wir hatten am Freitagabend nur elf Spieler beim Abschlusstraining. Alle anderen waren krank. Ich bin sehr froh, dass sich heute einige doch zur Verfügung gestellt haben“, meinte Nümbrechts Trainer Marcus Voike und war völlig aufgelöst. „Wir hatten eine tolle Woche, mit dem Pokalsieg gegen Schönenbach. Die Jungs haben auch heute wieder alles gegeben und sind wieder über ihre Grenze hinaus gegangen. Und ich bin jetzt auch durch“, so Voike.

 

[Hohkeppels Trainer Giuseppe Brunetto war in der Schlussphase der Verzweiflung nahe.]

 

Angesichts der personellen Probleme postierten sich die Gastgeber gegen

den Tabellenzweiten zunächst tief und lauerten auf Konter. Die erste gute Gelegenheit kam aber nach einer Ecke. Joscha Trommler zirkelte den Ball in den Strafraum und Ricardo Bauerfeind köpfte zur Nümbrechter Führung ein (29.). Auch beim 2:0 ging es nach einem Ballgewinn schnell. Dean-Robin Paes wurde steil geschickt und umkurvte den herauslaufenden Brauweiler Torwart Julian Roloff und passte in den Rückraum, wo Bauerfeind nur noch zum 2:0 einschieben musste (43.).

 

[Hohkeppels Ilah Muhaj im Kopfballduell.]

 

Nach dem Seitenwechsel wuchs der Druck der Gäste allerdings und mehrfach brannte es im SSV-Strafraum nach langen Bällen der Gäste lichterloh. Nach einer Ecke schenkten sich die Nümbrechter das Gegentor dann selbst ein. Philipp Rüttgers stocherte unter Druck das Rund ins eigene Netz und es wurde noch einmal spannend (80.). Denn nur eine Minute später sah Dean-Robin Paes wegen eines Foulspiels die Rote Karte. „In der Phase waren viele Emotionen im Spiel. Meiner Meinung nach war das nicht mehr als eine gelbe Karte“, kommentierte Voike die Szene. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, weil sie danach nicht zusammengebrochen ist. Wir hätten zwar noch einen kriegen können, aber die Jungs haben heute alles reingeworfen“, war Voike begeistert. Kilian Seinsche hatte sogar noch die Gelegenheit auf den dritten Treffer, scheiterte aber auch an Keeper Roloff.

 

Tore

1:0 Ricardo Bauerfeind (29.), 2:0 Ricardo Bauerfeind (43.), 2:1 Philipp Rüttgers (80. Eigentor).

 

Besonderes Vorkommnis

Rot gegen Nümbrechts Dean-Robin Paes (81./grobes Foulspiel)

 

SSV Homburg-Nümbrecht

Matteo Tessarolo; Felix Adamietz, Philipp Rüttgers, Ricardo Bauerfeind, Henry Schäumer, Marvin Hennecken (90.+4 Mike Großberndt), Joscha Trommler (88. Robin Brummenbaum, 90.+4. Finley Friedrichs), Niklas Clemens (78. Felix Klein), Dennis Kania, Kilian Seinsche, Dean-Robin Paes.

 

 

Blau-Weiß Köln – FV Wiehl 1:1 (0:0).

 

Mit einem Kraftakt in der Schlussviertelstunde retteten die Wiehler einen Punkt in Köln und bestätigten die aufsteigende Form. „Da hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Aber das Ergebnis geht so in Ordnung. Für uns ist das vielleicht mehr als ein Bonuspunkt“, war Wiehls Trainer Sascha Mühlmann zufrieden mit dem Ausgang der Begegnung. Gegen den stark in die Spielzeit gestarteten Aufsteiger positionierten sich die Wiehler zunächst recht defensiv und kompakt und überließen dem Gegner den Ball. „Das war auch unsere Marschroute. Ich muss meiner Mannschaft auch ein Kompliment machen. Sie hatte eine sehr gute Grundordnung über das gesamte Spiel hinweg“, so Mühlmann.

 

[Leon Dema erzielte in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleichstreffer für die Hohkeppeler Zweitvertretung.]

 

Mehr als zwei Distanzschüsse, die beide am Tor vorbei flogen, hatte der Gastgeber nicht zu vermelden. Gegen Ende des ersten Durchgangs kamen die Wiehler dann gefährlich vor das gegnerische Gehäuse. Zweimal kam Justus Dabringhausen über die linke Seite durch, verfehlte aber einen Abnehmer in der Mitte. Nach einem Zuspiel von Jan Peters verpasste Florian Liebelt nur knapp und es ging torlos in die Pause. Nach dem Seitenwechsel zeigten sich beide Teams aktiver. Für die Wiehler sollte sich das zunächst aber nicht auszahlen. Nach einer Offensivaktion waren die Gäste zu weit aufgerückt und kassierten den schnellen Gegenzug, den Yannik Paul zur Führung für die Blau-Weißen nutzte (68.).

 

[Hohkeppels Jannis Hartmann im Zweikampf mit Spichs Nikolas Bußmann.]

 

Noch zweimal trafen die Hausherren die Torlatte der Wiehler, ehe sich in der Schlussviertelstunde die Verhältnisse änderten. Nach einer Ecke verpasste zunächst Bastian Schwarz den Ausgleich, als er mit der Hacke nur knapp das gegnerische Tor verfehlte. Nach einer weiteren Ecke beförderte Florian Liebelt den Ball in den Strafraum wo Ali-Can Gültekin goldrichtig stand und das Spielgerät zum 1:1 in die Maschen beförderte (82.). In den Folgeminuten scheiterte Yannik Clemens noch am gegnerischen Torwart, hatte jedoch die Option auf den frei stehenden Jan Peters zu passen übersehen, Florian Liebelt schoss aus rund 18 Metern knapp vorbei. Yekcan Yildirim verzog ebenfalls aus aussichtsreicher Position.

 

Tore

1:0 Yannik Paul (68.), 1:1 Ali-Can Gültekin (82.).

 

FV Wiehl

Maximilian Vollmer; Kevin Derksen, Bastian Schwarz, Ali-Can Gültekin, Rene Gailowitz, Vinzent Stoffel, Jordy Schurzmann (74. Yekcan Yildirim), Justus Dabringhausen (90.+2 Finn Hartmann), Jan Peters, Yannik Clemens (90. Yannick Zwiebel), Florian Liebelt (87. Jan Krieger).

 

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