Oberberg - Die angespannte Pandemielage schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Wiederbeginn in den Ligen der Nachwuchsfußballer auf Verbandsebene.

Die Omikron-Welle hat das Land erfasst und treibt die Infektionszahlen in die Höhe. Nachdem Corona die vergangenen beiden Saisons zum Erliegen gebracht hatte, sieht nun jedoch alles danach aus, als ob die Spielzeit 2021/2022 zu Ende gebracht wird. Allerdings ist nicht abzusehen, in welchem Ausmaß sich die angespannte Lage auf den Spielbetrieb auswirkt. Während die Herren und Frauen noch pausieren, wird es für die Juniorenfußballer auf Verbandsebene am nächsten Wochenende schon wieder ernst. Droht angesichts von Inzidenzwerten jenseits der 1.000er-Marke und der hohen Ansteckungsgefahr ein Chaos im Terminkalender?

 

Boris Arndt, sportlicher Leiter der Jugend des FV Wiehl, glaubt nicht, dass die kommenden Wochen störungsfrei über die Bühne gehen. Die eigenen Mannschaften seien zwar von größeren Corona-Ausbrüchen verschont geblieben, doch mehrfach hätten Testpartien abgesagt werden müssen, weil die jeweiligen Gegner wegen zu vieler positiv getesteter Akteure nicht antreten konnten. „Selbst wenn es bestmöglich läuft, kann ich mir nicht vorstellen, dass speziell in der U19- und U17-Mittelrheinliga alle Spiele stattfinden können“, meint Arndt. In den genannten Staffeln stehen nicht nur nicht die zwei abschließenden Spieltage der Hinrunde, sondern auch drei Nachholspieltage auf dem Programm. Die Meisterschaft war Ende November pandemiebedingt ausgesetzt worden.

 

A-Junioren Mittelrheinliga

 

Das Team von Trainer Marek Lesniak hat es selbst in der Hand, sich für die sogenannte Meisterrunde zu qualifizieren und damit den vorzeitigen Klassenerhalt einzutüten. Um dieses Ziel zu erreichen, muss mindestens der siebte Rang her. Aktuell belegt Wiehl Platz fünf. Nach einem holprigen Start in die Saison wurden die Leistungen im Herbst stabilisiert. Höhepunkt war der Sieg gegen den damaligen Spitzenreiter Borussia Lindenthal-Hohenlind. „Wir haben die Chance, den Sprung unter die ersten Sieben zu schaffen, wissen aber auch, dass es brutal schwer wird“, sagt Arndt mit Blick auf das enge Rennen im Klassement.

 

Zum Auftakt gastiert man beim Drittletzten SSV Bornheim (Samstag, 18:30 Uhr). Arndt warnt davor, von einem Selbstläufer auszugehen. „Gerade aufgrund der Coronasituation kann man überhaupt nicht einschätzen, was auf einen zukommt.“

 

Personelle Veränderungen in der Winterpause

 

Zugänge

Paul Dobberstein (reaktiviert), Sayed Safdary (reaktiviert), Emirhan Dogan (VfL Engelskirchen), Uiyosa Patrick (zuletzt FC Rheinsüd Köln), Jan Harder (Bröltaler SC)

 

Abgänge

Julian Jelken (Bröltaler SC), Eren Caylak (SSV Bergneustadt), Max Müller (pausiert)

 

 

B-Junioren Mittelrheinliga

 

Nach aktuellem Stand müsste die Equipe von Coach Thomas Koch in die Abstiegsrunde. Doch es bleiben noch vier Partien, um daran etwas zu ändern. Der ominöse siebte Platz ist bloß einen Zähler entfernt. „Die Tendenz war zum Ende der Hinrunde aufsteigend. Leider haben wir einige knappe Duelle nicht gewonnen“, erklärt Arndt. Das Virus ist auch bei der U17 des FV Wiehl ein ständiger Begleiter, weshalb der Kader momentan auf Kante genäht ist. Von einer optimalen Vorbereitung kann also keine Rede sein.

 

Dabei wartet gleich zu Beginn ein richtungsweisendes Match gegen den Tabellenfünften SC West Köln (Samstag, 16:30 Uhr). Allen voran soll endlich die Heimschwäche behoben werden. Lediglich einen mickrigen Zähler hat die Mannschaft bislang auf der Eichhardt geholt.

 

Personelle Veränderungen in der Winterpause

 

Zugänge

Yannick Blumberg (nach Verletzung)

 

Abgänge

Luis Weitz (pausiert)

 

 

B-Junioren Bezirksliga

 

Bei der Wiehler U16 gab’s in der Winterpause einen Trainerwechsel: Peter Schaubode, Assistenzcoach der 1. Herren in der Landesliga, löste Patrick Zetzsche ab. Die erste Saisonhälfte verlief auch aufgrund personeller Probleme enttäuschend. Nun gilt es, den direkten Abstieg zu verhindern. Unterstützt wird Schaubode von Michael Poschner und dem Chefcoach der Ersten, Wolfgang Martens. „Die Mannschaft hat jetzt einen eigenständigen Kader von 16 Mann“, berichtet Arndt. Das könnte eng werden, sodass man weiterhin auf Abstellungen aus der U17 angewiesen ist. Am Samstag treten die Schaubode-Schützlinge zu Hause gegen den SV Bergisch Gladbach 09 II an (14:30 Uhr).  

 

Personelle Veränderungen in der Winterpause

 

Zugänge

Benjamin Ott (Sportfreunde Siegen), Justin Janjetovic (SV Bergisch Gladbach 09), Luis Kallerhoff (SG Nümbrecht/Bröltal)

 

Abgänge

Jona Zetzsche

 

 

C-Junioren Mittelrheinliga

 

Überraschend, aber absolut verdient haben sich die U15-Junioren des FV Wiehl in der Herbstrunde für die Mittelrheinliga qualifiziert. Das neuformierte Team um Trainer Daniel Minnerup holte ungeschlagen den Titel in seiner Bezirksliga-Staffel und hat damit den direkten Klassenerhalt bereits unter Dach und Fach gebracht. Arndt: „Die Jungs haben sich für ihren großen Aufwand belohnt. Im C-Juniorenbereich steht das Thema Entwicklung noch vor den Ergebnissen. Umso schöner, dass unsere Mannschaft beides miteinander verbinden konnte.“ Minnerup und Co. wollen versuchen, die etablierten Konkurrenten zu ärgern. Erster Prüfstein ist der FC Hürth (Samstag, 13 Uhr).

 

Personelle Veränderungen in der Winterpause

 

Zugänge

Eraykan Büyük (SV Bergisch Gladbach 09), Tom Träckner (TV Hoffnungthal), Nils Esinger (TV Hoffnungsthal)

 

Abgänge

keine

 

 

U14-Junioren Bezirksliga

 

Der FV Wiehl und der TuS Lindlar haben das Mittelrheinliga-Ticket verpasst und kämpfen nun - in unterschiedlichen Staffeln - um den Ligaverbleib. Das wird ein schwieriges Unterfangen, denn nur die Mannschaften auf den Plätzen eins und zwei nehmen im Sommer an der Qualifikation teil, die übrigen steigen direkt in die Sonderstaffel ab. Arndt spricht aus Wiehler Sicht von einer „hohen Hürde“. Der FV empfängt am Samstag den 1. FC Spich (12:30 Uhr).

 

Lindlar reist am Sonntag zum SV Altenberg (11 Uhr) und Trainer Ufuk Opak ist durchaus positiv gestimmt, auch wenn die Vorbereitung von dem einen oder anderen Corona-Ausfall überschattet wurde. „Die Jungs ziehen ausgezeichnet mit. Wir möchten Erster oder Zweiter werden, um dem nachfolgenden Jahrgang die Chance auf einen Bezirksliga-Platz im nächsten Jahr zu sichern. Wichtig ist aber, dass keiner unserer Leistungsträger längerfristig ausfällt.“