FUSSBALL
Hohkeppels Zweite will oben mitspielen
Lindlar - Nach dem dritten Meistertitel in Serie möchte die Zweitvertretung von Eintracht Hohkeppel auch in der Landesliga vorne mitmischen - Unterstützung aus dem großen Kader der 1. Mannschaft dürfte garantiert sein.
Von Thomas Giesen
So richtig jubeln konnte man im Lager der Zweitvertretung von Eintracht Hohkeppel erst rund zwei Wochen nach dem letzten Bezirksligaspieltag. Dort sicherte man sich mit einem 3:1-Erfolg über den Pulheimer SC den dritten Meistertitel in Folge, mit einem Punkt Vorsprung auf Blau-Weiß Köln. Ganz sicher konnte man sich dessen allerdings noch nicht sein. Seit Mitte Mai stritten sich die Hohkeppeler nämlich mit Jan Wellem über die Spielwertung ihres Duells. Der Vorwurf: Die Eintracht habe beim 3:3-Unentschieden gegen die Bergisch Gladbacher nicht spielberechtigte Spieler eingesetzt. Vor dem Bezirkssportgericht bekam Jan Wellen zunächst Recht, doch nach langem Hin und Her entschied das Verbandssportgericht schließlich, dass das Spielergebnis bestehen bleibt und die Eintracht sich Bezirksligameister nennen darf.
Es war das versöhnliche Ende einer turbulenten Spielzeit, in der zwischenzeitlich Trainer Wolfgang Müller entlassen und zunächst von Co-Trainer Max Jordan beerbt wurde. Als dieser aus beruflichen Gründen das Handtuch warf, übernahm Giuseppe Brunetto das Ruder und führte die mittlerweile strauchelnden Hohkeppeler zurück in die Spur und zum Aufstieg in die Landesliga. Nun soll Brunetto die Weiterentwicklung des Teams vorantreiben. Dabei halten sich die Umwälzungen im Kader in Grenzen. Statt große Teile der Mannschaft auszutauschen, begnügte man sich vor der kommenden Spielzeit mit punktuellen Verstärkungen.
[Unter der Regie von Giuseppe Brunetto legte Hohkeppel II eine Siegesserie hin und sicherte sich den Meistertitel in der Bezirksliga 1.]
„Wir haben eine konstante Entwicklung. Der Kern der Mannschaft ist geblieben. Das ist ein Vorteil. Sie kennen die Abläufe und das, was wir machen wollen. Das ist auch der Grund, warum es, Stand jetzt, gut läuft“, sagt Giuseppe Brunetto. „Wir hatten in der Vorbereitung viele Trainingseinheiten. Alle ziehen mit. Niemand hat gejammert. Und gut ist, dass man in den Testspielen sieht, was man im Training gemacht hat“, so der Coach. Die Grundidee sei dieselbe wie bei der ersten Mannschaft, die nach dem Abstieg aus der Regionalliga einen Neuanfang anstrebt. Offensivfußball soll gespielt werden.
„In der Vergangenheit war es immer so, dass wir viele Tore schießen mussten, um zu gewinnen. Hier haben wir noch einiges zu verbessern. Wir wollen das Anlaufverhalten gezielter trainieren und müssen lernen, mit letzter Konsequenz das Gegentor zu vermeiden. Statistisch gesehen, fallen die meisten Tore nach unnötigen Ballverlusten im Spielaufbau und nach Ecken oder Freistößen um den Strafraum herum. Da muss man sich clever positionieren, um nicht unnötig zu foulen. Das ist eine Frage der Konzentration und das kann man wunderbar trainieren“, erklärt Brunetto.
Grundsätzlich soll der Austausch mit dem Mittelrheinligateam sehr engmaschig erfolgen. Spieler, die in der Mittelrheinliga wenig Spielpraxis erhalten oder aus Verletzungen oder krankheitsbedingten Pausen kommen, sollen in der Reserve wieder herangeführt werden. Ein Grund, warum der Kader bewusst recht klein gehalten wurde. Als klassische „Reserve“ sieht man sich im Lager der Hohkeppeler Zweitvertretung allerdings nicht.
„Wir sprechen jede Woche miteinander. Wenn es geht und sich ein Spieler bei uns so gut entwickelt, dass er für die 1. Mannschaft in Frage kommt, dann freuen wir uns darüber. Wir sind dazu da, die 1. Mannschaft zu unterstützen, aber ich kann auch Wünsche äußern, wenn wir Unterstützung brauchen. Wir sind kein reiner Zufütterer für die 1. Mannschaft. Der sportliche Erfolg der 2. Mannschaft steht im Vordergrund“, stellt Brunetto klar.
Ein eindeutiges Saisonziel wollte Brunetto nicht nennen. Von einer Fortsetzung des jüngsten Durchmarsches durch die Fußballligen ist nicht die Rede. Die Konkurrenz sei groß in der nächsten Saison. „Es wird spannend. Viele sprechen über Rheinbach, denen gute Chancen zugerechnet werden, Bonn-Endenich als Absteiger gehört zu den Favoriten, aber es ist auch spannend, was beim 1. FC Spich passiert. Auch den SSV Nümbrecht muss man auf dem Zettel haben“, nennt er seine Kandidaten für die vorderen Plätze. „Aber wenn ich ganz ehrlich bin, mit den Neuzugängen, die wir bekommen haben und der Unterstützung aus der 1. Mannschaft sollte es das Ziel sein, oben mitzuspielen. Wir wollen unter die ersten Drei.“
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[Die Trainer mit den Neuzugängen.]
Zugänge
Abdül-Melik Topuz (FC Hürth), Sakariye Abdulle (Bonner SC U19), Kyrylo Mohylevets (FC Hennef), Kei Saito (FC Viersen), Othmane Bouaz (BV 04 Düsseldorf), Deniz Güllü (eigene 1. Mannschaft), Ilah Muhaj (KF Vllaznia U21), Masaya Taki (Kobe Beetles), Muhammed-Mikail Alkan (eigene U19)
Abgänge
Taimu Nonaka (TuS Königsdorf), Sam Kirschsieper (VfR Wipperfürth), Christopher Kovacs (FC Bensberg), Malte Meßmann (SV Bergfried Leverkusen), Severin Brochhaus (pausiert), Fidel Delibalta (SSV Marienheide), Aras Ashrafi (FC Rheinsüd Köln), Nils Remagen (FV Bonn-Endenich), Fabian Apel (CfB Ford Niehl), Davin Dresbach (SV Schönenbach), Justin Chukwudi (VfR Wipperfürth), Behadil Sabani (Ziel unbekannt)
Der Kader
Tor
Tom Brauer, Marcus Hempe
Abwehr
Sakariye Abdulle, Matti Fiedler, Robin Theisen, Muhammed Mikail Alkan
Mittelfeld
Mustafa Demirbag, Stefan Fiegen, Carsten Gülden, Dennis Weis, Kei Saito, Ilah Muhaj, Masaya Taki, Othmane Bouaz
Angriff
Leon Dema, Kyrylo Mohylevets, Abdül-Melik Topuz, Deniz Güllü
Trainer
Giuseppe Brunetto
Co-Trainer
André Klug
Betreuer
Achim Glaubitz
Sportdirektor
Kevin Theisen
Teammanager
Mehmet Dogan
