Oberberg - Im Nachholspiel gegen Rheinbach gibt die Eintracht in den Schlussminuten einen Zwei-Tore-Vorsprung aus der Hand - Die Fußball-Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse Gummersbach.

Eintracht Hohkeppel – SC Rheinbach 2:2 (0:0), vom 11. Spieltag.

 

In der Nachspielzeit bekamen die Gäste einen Eckball zugesprochen, im Hohkeppeler Strafraum herrschte Vollversammlung. Die Kugel segelte Richtung zweiten Pfosten, wo Tim Lüdenbach nahezu unbedrängt per Kopf zum 2:2 traf. Wenig später war Schluss – und das Frustlevel aufseiten der Schwarz-Gelben am Anschlag. Erneut hat der Meisterkandidat Federn gelassen und dabei nicht zum ersten Mal eine Führung leichtfertig hergeschenkt.

 

Mahmut Temür hatte nach einem Patzer von SCR-Keeper Kacper Majchrowski, der eine Flanke von Maik Marquardt nicht festhalten konnte, per Abstauber für die vermeintliche Entscheidung gesorgt, doch die Elf von Abdullah Keseroglu brachte sich durch fahriges Defensivverhalten noch einmal selbst in die Bredouille. „Es ist unvorstellbar“, sagte der enttäuschte Trainer. „Wir führen nach 85 Minuten mit 2:0. Da erwarte ich einfach eine andere Restverteidigung.“ Ganz klar: Sowohl das Anschlusstor als auch der Ausgleich waren vermeidbar.

 

In Durchgang eins gab es kaum prickelnde Momente. Den Hausherren mangelte es auf dem Weg nach vorne an kreativen Einfällen, weshalb ein Freistoß von Telmo Pires Teixeira, der knapp über den Torgiebel sauste (3.), zunächst die einzige Möglichkeit blieb. Rheinbach wollte über Umschaltsituationen und die Eroberung von zweiten Bällen zum Erfolg kommen. Andrew Schmidt schoss flach vorbei (18.), Stefan Ristovskis Versuch wurde abgeblockt (35.).         

 

Unmittelbar nach Wiederbeginn erzielte Tayfun Pektürk das 1:0. Majchrowski war zwar dran, das Leder trudelte jedoch im Zeitlupentempo über die Linie. Fast im Gegenzug rettete Nicolas Clever mit einer Monsterparade gegen SC-Goalgetter Deniz Millitürk. Die Partie nahm jetzt an Fahrt auf und erlebte in der 65. Minute ihren vorläufigen emotionalen Höhepunkt: Nach Ansicht des Unparteiischen wurde Schmidt von Clever im Strafraum gefoult, der Referee zeigte auf den Punkt.

 

Was folgte, waren ellenlange Diskussionen – und nach Rücksprache mit dem Assistenten an der Linie nahm der Schiri den Elfmeterpfiff zurück. Boris Schirmer war darüber offenbar so erbost, dass er sich kurz darauf einen üblen Tritt gegen Teixeira leistete. Mit Gelb war der Gästekapitän in dieser Szene bestens bedient. Als Majchrowski dann beim zweiten SVE-Treffer kräftig mithalf, schien die Messe gelesen. Allerdings verpassten die Rheinbacher der Eintracht auf den allerletzten Drücker noch zwei bittere Pillen. Zwischenzeitlich versäumte Juil Kim das 3:1, indem er an Majchrowski scheiterte (89.).

 

„Der Gegner hat uns kämpferisch alles abverlangt, doch wir haben gut dagegengehalten und hätten den Sieg verdient gehabt“, meinte Keseroglu. „Aber man muss sagen, dass uns aktuell die Bereitschaft fehlt, so ein Spiel vernünftig zu Ende zu bringen.“ Der Rückstand zu Platz eins beträgt nun schon sieben Zähler und am Sonntag wartet mit dem FV Bonn-Endenich die nächste schwere Aufgabe.

        

Tore

1:0 Tayfun Pektürk (47. Mahmut Temür), 2:0 Mahmut Temür (83.), 2:1 Andrew Schmidt (86.), 2:2 Tim Lünenbach (90.+3).

 

Eintracht Hohkeppel

Nicolas Clever; Yoshikazu Takahashi, Severin Brochhaus, Sven Wurm, Maik Marquardt, Juil Kim, Carsten Gülden (83. Thomas Tomanek), Telmo Pires Teixeira, Mahmut Temür (86. Kasra Ghareh Chaee), Tayfun Pektürk (63. Manuel Glowacz), Lucas Musculus (76. Jonas Stiefelhagen).

 

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