Oberberg - Eintracht feiert bislang größten Erfolg in der Vereinsgeschichte - Wiehl bietet dem Favoriten im Finale in Engelskirchen lange Zeit die Stirn (AKTUALISIERT).

Eine Woche vor dem Saisonstart in den meisten Fußballligen wurde heute das Kreispokalfinale 2020 nachgeholt. Im Landesliga-Duell gegen den FV Wiehl behielt Eintracht Hohkeppel die Oberhand. Der Gewinner darf sich gleich über zwei Trophäen freuen: Zum einen nahm Kapitän Mahmut Temür bei der Siegerehrung den Cup des Pokalsponsors Bitburger entgegen und zum anderen gab es einen nagelneuen Kreispokal, „weil der alte beim letzten Mal zerdeppert wurde“, wie der Vorsitzende des Fußballkreises Berg, Rolf Müller, erklärte.    

Die Eintracht strich ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro ein, Wiehl erhielt 500 Euro. „Wir haben ein tolles Endspiel mit vielen Torraumszenen und fünf Toren gesehen“, meinte Müller. Die Kulisse im Engelskirchener Leppe-Sportpark war Corona-bedingt spärlich. Am Eingang wurden die Gäste auf die 3G’s hin überprüft (Geimpft, Genesen, Getestet). Nur wenige Besucher konnten die geforderten Nachweise nicht erbringen. Sie mussten entweder draußen bleiben oder sich auf die Schnelle in einem Testzentrum testen lassen, um das Gelände betreten zu dürfen.        

Kreispokal-Endspiel 2020

[Eintracht-Kapitän Mahmut Temür hatte beide Hände voll zu tun.]

FV Wiehl - SV Eintracht Hohkeppel 1:4 (0:2).

Zu Beginn der Partie zeigten die Wiehler etwas zu großen Respekt vor dem Favoriten, der in Person von Manuel Glowacz, dessen Freistoß aus 30 Metern knapp am Kasten vorbeizischte, ein frühes Ausrufezeichen setzte (1.). Ein Kopfball von Mahmut Temür landete an der Querstange (11.), eine Minute später köpfte Fadi Jfeily eine Glowacz-Hereingabe über das Tor. Nachdem Temür an Keeper Filipp Rosenthal gescheitert war (21.), schlichen sich bei der Eintracht die ersten Unkonzentriertheiten ein. Tristan Arndt (23. Schuss vor der Linie geblockt) und Abba Sanyang (29. Ball freistehend verpasst) hätten den FV in dieser Phase in Führung bringen können.

[Lucas Musculus schiebt zum 1:4 ein.]

Doch exakt nach einer halben Stunde gelang der Keseroglu-Elf das 0:1: Nach einem Pass von Lucas Musculus legte Temür das Spielgerät für Yoshikazu Takahashi ab, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte. Danach gönnten sich die Teams angesichts der hohen Temperaturen eine Auszeit, bevor Jfeily den Vorsprung für die Schwarz-Gelben ausbaute. Er lupfte die Kugel nach einem Traumpass von Temür über den herausgeeilten Rosenthal in die Maschen.

Zu Beginn von Durchgang zwei konnten die Wiehler verkürzen: Als alle mit einer Freistoßflanke rechneten, visierte Ardit Mimini das kurze Eck direkt an und erwischte Torwart Nicolas Clever, der den Ball erst hinter der Linie zu fassen bekam, auf dem falschen Fuß. Der Anschlusstreffer schockierte Hohkeppel nicht, Takahashi und Musculus sorgten mit einem Doppelschlag schnell für Beruhigung.

[Nicolas Clever war in dieser Szene von Ardit Mimini am Ball, traf aber auch den Wiehler Torschützen.]

In der Schlussphase befand sich das Aluminium auf beiden Seiten im Dauer-Härtetest: Glowacz zirkelte einen Freistoß an die Unterkante der Latte (73.), bevor die Hohkeppeler zu früh einen Gang zurückschalteten und einige Abwehrschwächen offenbarten. Doch weder Fabian Kotzan – Clever lenkte seinen abgefälschten Versuch an den Pfosten (73.) – noch Jack Devern (76. Maik Marquardt rettete für den geschlagenen Clever) sowie Waldemar Kilb (90.+1 Pfosten) und Meikel Harder (90.+2 Latte) konnten dem fairen Match noch eine andere Wendung geben.

[Hohkeppeler Freude nach dem Sieg.]

Wolfgang Martens gefiel der Auftritt seiner ersatzgeschwächten Equipe. Aus seiner Sicht sei man allerdings vor den Gegentreffern nicht in die Zweikämpfe gekommen. „Ich war mit der Leistung meiner Mannschaft absolut zufrieden. Nach dem 1:2 haben wir gezeigt, was in uns steckt. Am Ende hatten wir sogar die Möglichkeiten, um die Verlängerung zu erreichen. Wir können positiv nach vorne schauen. Die Vorbereitung ist jetzt vorbei und am nächsten Sonntag geht es endlich um Punkte.“

Martens‘ Gegenüber Abdullah Keseroglu war froh, den bislang größten Erfolg in der Vereinshistorie eingetütet zu haben. „Ich denke, der Sieg war verdient, auch wenn wir keine überragende Leistung abgeliefert und Tempo und Spritzigkeit gefehlt haben. Wir haben Wiehl durch unsere Fehler unnötig aufgebaut und das Defensivverhalten ein wenig vermissen lassen.“ Der Titel wird heute Abend bei einer Corona-gerechten Feier im Vereinsheim gefeiert. Ausreichend Bier ist vorhanden: Pokalsponsor Bitburger stellte den Finalteilnehmern mehrere Kästen zur Verfügung.                     

Tore

0:1 Yoshikazu Takahashi (30. Mahmut Temür), 0:2 Fadi Jfeily (43. Mahmut Temür), 1:2 Ardit Mimini (51. Freistoß), 1:3 Yoshikazu Takahashi (59. Manuel Glowacz), 1:4 Lucas Musculus (63. Manuel Glowacz).

FV Wiehl

Filipp Rosenthal; Kevin Derksen, Vinzent Stoffel, Meikel Harder, Monty Devern (89. Manolito Schindler), Dominik Knotte, Ardit Mimini, Tristan Arndt (67. Kilian Lauff), Ardit Mimini, Abba Sanyang (59. Fabian Kotzan), Eren Kütük (44. Jack Devern), Waldemar Kilb.

Eintracht Hohkeppel

Nicolas Clever; Ju-il Kim, Ethem Kayis, Maik Marquardt, Yoshikazu Takahashi (76. Marvin Alman-Gil), Telmo Pires Teixeira, Carsten Gülden (26. Narciso Lubaca), Mahmut Temür, Manuel Glowacz, Lucas Musculus (68. Marcel Höller), Fadi Jfeily (78. Thomas Tomanek).    

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