FUSSBALL

Stadionsuche läuft auf Hochtouren

thg; 10.02.2024, 10:00 Uhr
Archivfoto: Thomas Wirczikowski --- Am liebsten wurden die Hohkeppeler auch eine Liga höher im Achim-Lammers-Waldstadion spielen, doch die Anlage ist nicht regionalligatauglich. Dieses Foto stammt vom FVM-Pokal-Halbfinale gegen Viktoria Köln aus dem Jahr 2023.
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Stadionsuche läuft auf Hochtouren

thg; 10.02.2024, 10:00 Uhr
Lindlar – Eintracht Hohkeppel ist weiterhin auf der Suche nach einem regionalligatauglichen Stadion - Gespräche gehen in die nächste Phase.

Von Thomas Giesen

 

Im Lager von Eintracht Hohkeppel hat man aus seinen Ambitionen nie einen Hehl gemacht. In dieser Saison soll es endlich klappen mit dem Aufstieg in die Regionalliga. Aus sportlicher Sicht ist man als Zweitplatzierter der Mittelrheinliga mitten im Rennen, um sich noch das Ticket für die vierte Liga zu sichern. Seit Saisonbeginn ist die Eintracht allerdings nicht nur auf der Jagd nach Toren und Punkten, sondern sucht auch nach einer anderen Spielstätte. Das eigene Achim-Lammers-Waldstadion ist bekanntlich nicht regionalligatauglich. Schon aktuell gibt es Probleme mit der Austragung von Highlightspielen, wie dem Verbandspokal-Viertelfinale am Mittwochabend gegen den Bonner SC. Wie die Hohkeppeler jüngst vermeldeten, muss die Begegnung ohne Zuschauer stattfinden. Grund seien die deutlich erhöhten Auflagen seitens der Gemeinde Lindlar, die aufgrund der Kurzfristigkeit nicht umzusetzen seien (Oberberg-Aktuell berichtete).

 

Kurz vor Wiederaufnahme des Spielbetriebs gibt es in Sachen Stadionsuche von den Hohkeppelern nicht viel Neues zu erfahren. „Wir sind mit mehreren Vereinen im Gespräch“, sagt Eintrachts Sportdirektor Kevin Theisen, der aber nicht verraten möchte, um welche Vereine oder Platzanlagen es geht. „Mit einem Verein sind wir so weit, dass es in die zweite Gesprächsrunde geht“, verkündet er Fortschritte. Allzu viel Zeit bleibt für die Lösung des Problems nicht mehr. Bis zum 31. März müssen die Lizensierungsunterlagen für die kommende Spielzeit eingereicht werden. „Wir sind guter Dinge, dass wir bis zum Ablauf der Frist eine regionalligataugliche Spielstätte haben werden“, sagt Theisen. Wie weit entfernt vom heimischen Hohkeppel diese sein wird, sei angesichts der Dringlichkeit, überhaupt einen Spielort präsentieren zu können, zweitrangig, zumal die Entscheidung für einen bestimmten Spielort nicht für ewig in Stein gemeißelt sein dürfte. Die Planungen für ein eigenes Stadion seien angesichts anderer Prioritäten vorerst aber in den Hintergrund gerückt. Bis zum Start der nächsten Saison wäre solch ein Projekt ohnehin nicht zu realisieren.

 

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Grundvoraussetzung, in der nächsten Saison in der Regionalliga antreten zu dürfen, ist selbstverständlich die sportliche Qualifikation. Profitierte nach der vergangenen Spielzeit noch der FC Wegberg-Beeck vom Verzicht des Mittelrheinligameisters FC Hennef von dessen Verzicht, dürfen die Hohkeppeler in der aktuellen Spielzeit nicht unbedingt auf ein Aufstiegsszenario dieser Art hoffen, sollte es mit Tabellenplatz eins nicht klappen. Eine Nachfrage beim Bonner SC erübrigt sich. Auch dort hat man sich längst positioniert und hat in der Winterpause auch durch personelle Verstärkungen demonstriert, dass man den Gang in die höhere Klasse als Ziel vor Augen hat. Probleme mit der Spielstätte hat man dort jedoch nicht. Der Sportpark Nord hat bereits einige Regionalligajahre mitgemacht. Aber auch im Lager des Ligaprimus SpVg. Frechen 20 hält man die Idee, das Abenteuer vierte Liga anzugehen, am Leben:

 

„Wir sind Sportler und wir werden alles versuchen, um das möglich zu machen“, will Frechens Vorstand Sahin Yildirim, dass sein Team für seine sportliche Leistung auch mit dem Aufstieg belohnt wird. Aber auch hier ist das Problem die eigene Sportanlage. Der Frechener Kurt-Bornhoff-Sportpark ist ebenfalls nicht regionalligatauglich. „Die Bedingungen bei uns sind eigentlich gut, aber es hat lange keine Renovierungen gegeben und es wären auch einige Umstrukturierungen notwendig. Wir müssen unser Budget im Auge behalten“, sagt Yildirim und erklärt, dass sich auch die Stadt Frechen zu dem Thema positionieren müsse. Auch ein Ausweichen in ein anderes Stadion sei eine Option. „Der Wunsch und der Traum sind da. Bis dahin leben wir den Moment und werden den Frühling genießen“, so Yildirim.

 

Mit dem VfL Vichttal ist noch ein vierter Klub im Rennen um den Aufstieg. Dank des Rückzugs von Viktoria Glesch-Paffendorf und der Streichung der bisherigen Ergebnisse sind die Stolberger auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze herangerückt. Sollte man sich sportlich qualifizieren, müsste auch der Sportpark Dörenberg lizensierungstauglich gemacht werden. „Der Tivoli in Aachen ist für uns unbezahlbar“, sagt der 2. Vorsitzende des VfL, Frank Donsbach mit einem Augenzwinkern und erklärt: „Im Moment sind die Voraussetzungen bei uns nicht gegeben. Wir haben keinen Gästeblock. Das ist der größte Problempunkt“, sagt er, will dem Thema aber nicht grundsätzlich eine Absage erteilen.

 

„Mit Unterstützung einen Gästeblock zu bauen, wäre möglich. Das ist für uns eine große Aufgabe. Dafür brauchen wir Sponsoren, aber es ist möglich, das zu bewerkstelligen“, lässt Donsbach durchblicken, dass der Aufstieg vielleicht doch ein relevantes Thema ist. „Wir haben in der vergangenen Saison entschieden, dass wir nicht hochgehen möchten. Aber das kann man der Mannschaft nicht jedes Jahr sagen“, so Donsbach.

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