Lindlar - Eintracht Hohkeppel verliert gegen den Regionalligaprimus MSV Duisburg mit 0:2 – Fast 18.000 Zuschauer fanden den Weg in die Schauinsland-Reisen-Arena.
Von Thomas Giesen
MSV Duisburg – Eintracht Hohkeppel 2:0 (0:0).
Fast 18.000 Zuschauer im Duisburger Wedaustadion. Traumkulisse. Flutlichtspiel. Trainer Mutlu Demir hatte nach der Begegnung allerdings keinen Sinn mehr für den historischen Moment oder die Atmosphäre in der Schauinsland-Reisen-Arena. Zu groß war die Enttäuschung über die zweite Saisonniederlage. „Das ist ein schönes Stadion und man genießt das. Aber die unnötige Niederlage überdeckt das alles“, sagte der Coach, dessen Elf dem Ligaprimus in der ersten Halbzeit mehr als nur auf Augenhöhe begegnete.
Ein Feuerwerk brannten die beiden Kontrahenten zunächst jedoch nicht ab. Hohkeppel trat gegen den Drittligaabsteiger selbstbewusst an, verzeichnete die deutlich höhere Ballbesitzrate und ließ den Gastgeber laufen. Auch die erste Torchance ging auf die Kappe der Gäste, doch Mike Owusu verzog knapp (17.). Auf der Gegenseite setzte sich Patrick Sussek durch und zog in den Strafraum. Sein Versuch den Ball zurückzulegen scheiterte (21.). In Minute 30 sahen die Duisburger Anhänger die beste Gelegenheit zum Führungstreffer für die Zebras. Die Eintracht bekam den Ball nicht aus dem Sechzehner und plötzlich stand Jan-Simon Symalla am langen Pfosten einschussbereit, bekam den Ball aber nicht in die Maschen gedrückt.
Fast im Gegenzug folgte die beste Chance der Gäste. Mike Owusu legte auf Ömer Tokac, der sofort abzog, doch MSV-Torwart Max Braune reagierte glänzend (32.). Bis zur Pause blieben weitere Torszenen aus. „Wir hatten viel Ballbesitz und haben den Gegner hinten reingedrängt. Im letzten Drittel waren wir nicht konsequent genug in Richtung Tor. Wir hätten führen müssen“, ärgerte sich Demir. Zurecht, wie sich nun herausstellen sollte. Wie schon in den vorangegangenen drei Partien, zeigten sich die Duisburger äußerst variabel und stellten in der Pause das Personal um. Gleich dreimal wechselte MSV-Trainer Dietmar Hirsch und plötzlich änderten sich die Verhältnisse auf dem Platz.
Nur drei Minuten dauerte es, bis es erstmals im Strafraum der Gäste brannte. Patrick Sussek drang mit Tempo in den Hohkeppeler Sechzehner ein. Torwart Jackmuth parierte den Abschluss aber mit dem Fuß (48.). Nur drei Minuten später sorgte ein Freistoß von Jakob Bookjans für Gefahr. Malek Fakhro legte per Kopf ab und Steffen Meuer köpfte knapp über die Torlatte (51.). Die Duisburger hatten nun mächtig Oberwasser und gingen nun auch verdient in Führung. Erneut war Sussek der Auslöser. Sein Pass in die Schnittstelle auf den zur Pause eingewechselten Malek Fakhro hebelte die Hohkeppeler Abwehrreihe aus, Fakhro ging allein auf Torwart Jackmuth zu und versenkte den Ball im Tor (57.).
[Hohkeppels Torwart Kevin Jackmuth hatte mehrfach Gelegenheit, sich gegen den MSV Duisburg auszuzeichnen.]
Acht Minuten später sorgte eine Einzelleistung für den zweiten Treffer. Nach einem 40-Meter-Diagonalpass setzte Jakob Bookjans zum Dribbling an, zog von der rechten Außenbahn in die Box und hämmerte das Spielgerät aus spitzem Winkel humorlos an Keeper Jackmuth vorbei in die Maschen zum 2:0 (65.).
Die Hohkeppeler erhöhten nun, angesichts der drohenden Niederlage, das Risiko und kamen selbst zu Chancen. Der eingewechselte Richard Sukuta-Pasu scheiterte mit einem Flachschuss aus der Drehung an MSV-Schlussmann Braune (70.), Ömer Tokac traf bei seinem Abschluss aus rund 13 Metern den Ball nicht richtig (76.) und Amin Bouzraa blieb ebenfalls glücklos (78.). Mit zunehmender Spielzeit wuchs offenbar auch die Anspannung auf den Trainerbänken. Nach einer Meinungsverschiedenheit beharkten sich die beiden Coaches Demir und Hirsch und sahen dafür jeweils die Gelbe Karte (85.). In der Nachspielzeit hatten die Hausherren sogar noch mehrfach die Gelegenheit das Ergebnis auszubauen. Nach einer Ecke zog Steffen Meuer aus dem Rückraum ab und zwang Jackmuth zu einer weiteren Parade. Jihad Boutakhrit traf nach einem Sololauf nur den Außenpfosten. Auf der Gegenseite retteten der Duisburger Schlussmann Braune mit einer Parade gegen den Schuss von Enzo Wirtz noch die Null.
„Wir hatten genug Chancen, noch einmal heranzukommen. Mit dem Ergebnis bin ich nicht zufrieden. Die sportliche Leistung macht aber Lust auf mehr“, meinte Demir nach der zweiten Saisonniederlage.
Tore
1:0 Malek Fakhro (57.), 2:0 Jakob Bookjans (65.).
Eintracht Hohkeppel
Kevin Jackmuth; Nils Teixeira (68. Richard Sukuta-Pasu), Sven Wurm, Firat Tuncer, Janos Löbe (82. Ardit Mimini), Dino Bisanovic (81. Waiss Ezami), Kevin Rodrigues-Pires, Michael Gardawski (61. Amin Bouzraa), Mike Owusu (61. Jannes Hoffmann), Ömer Tokac, Enzo Wirtz.
