Marienheide – Trainer Irfan Yorulmaz will mit dem SSV Marienheide in der Kreisliga A mehr erreichen als in der vergangenen Spielzeit.

Von Jürgen Lorenz

Am ersten September-Wochenende soll es so weit sein: Der Meisterschaftsbetrieb in den Amateurligen beginnt - nach einer mehrmonatigen Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie. Es kehrt also langsam Normalität ein, wenngleich die Vereine weiterhin strenge Hygiene- und Abstandsvorschriften einzuhalten haben. Aber: Fußball unter Wettkampfbedingungen ist wieder erlaubt, sogar vor Zuschauern. Oberberg-Aktuell stellt die oberbergischen Mannschaften ab der Kreisliga A aufwärts vor. Heute: A-Ligist SSV Marienheide.
 

Kommen und Gehen

„Die Kaderzusammenstellung war nicht optimal“, hätte Trainer Irfan Yorulmaz im ersten Jahr nach dem Aufstieg in die Kreisliga A gerne noch etwas stärker an der Personalschraube gedreht. Bereits zur Halbzeit der Vorsaison wurde nachgerüstet, sowohl 1. als auch 2. Mannschaft neu aufgestellt. „Das war ein Lernprozess für alle“, gesteht der Coach in der Nachbetrachtung auch persönliche Fehler an. Daher wurden die Aufgebote beider Teams noch länger vermischt, Kicker aus der Reserve haben verstärkt die Möglichkeit, im „A-Team“ vorzuspielen.

 

Selbst die Wochenspieltage während der kommenden Mammutsaison mit 34 Spielen wurde bei der Auswahl des Personals berücksichtigt. Die Abgänge der Offensivkräfte Abass Sabaty Conte (TSV Ründeroth) und Marian Schiedeck (SV Linde), die beide zu klassentieferen Clubs wechselten, wiegen zwar schwer, können nach Ansicht des Trainers aber kompensiert werden. Julian Schiedeck, der dem Verein lange Zeit verletzungsbedingt gefehlt hatte, bescheinigt Yorulmaz ein enormes Steigerungspotenzial. Die A-Jugendlichen Thiago Roth und Dominik Stoschek konnten sich ebenfalls schon gut in Szene setzen.
 

[Irfan Yorulmaz will mit dem Abstieg nichts zu tun haben.]

 

Die Mannschaft

Nachdem Yorulmaz seinen Wunschkader für die Rückrunde beisammenhatte, nahm er es fast schon persönlich, dass die Saison gecancelt wurde. „Wir hatten Neuzugänge, haben sechs Mann aus der Reserve hochgezogen und wären die Operation Klassenerhalt gerne sportlich angegangen“, hadert er ein wenig. Ungelegen kam der Abbruch den „Heiern“ selbstverständlich nicht, schließlich schleppten sie zu diesem Zeitpunkt die rote Laterne mit sich herum.

 

Die Vorbereitung für die kommende Serie läuft akribisch ab. Diverse Spielsystem wurden getestet, wobei sich ein 3-5-2 in der Offensive überhaupt nicht bewährt hat. Das länger praktizierte 4-4-2 bleibt Favorit, ein 4-3-3 befindet sich in einer intensiven Testphase. „Wir werden in den nächsten zwei Wochen richtig ans Eingemachte gehen. Dann werden wir sehen welche Spieler sich für unsere Spielvarianten am besten eignen. Der endgültige Kader steht noch nicht. Aktuell hat kein Spieler eine Stammplatzgarantie“, erhofft sich der Trainer durch den angeheizten Konkurrenzkampf eine Extraschippe an Einsatzbereitschaft.

Saisonziel

 

„Vergangenes Jahr haben wir mehrere Spiele, in denen wir eigentlich punkten mussten, vergeigt. Das wollen wir versuchen zu verbessern und mehr herausholen, damit es nicht wieder so eine enge Geschichte wird“, schildert Yorulmaz. Darüber hinaus wird aber nicht nur der Ligaverbleib anvisiert. „Wir wollen am Ende auf einem guten Mittelfeldplatz liegen“, hat man sich im SSV-Lager einiges vorgenommen. Als Top-Favorit auf die Krone bezeichnet der SSV-Coach, wie beinahe jeder seiner Kollegen, den SV Schönenbach („Bei diesen Neuzugängen“). Dahinter sieht Yorulmaz den TuS Lindlar „und Jan Wellem. Die haben bestimmt noch Frust wegen des vermeintlich verpassten Aufstiegs.“
 

[Die Trainer mit den Neuzugängen.]

 

Zugänge
Hakan Sahin (RSV Meinerzhagen), Andrej Badac, Dietmar Maier, Johan Kessler, Nino Radic (alle reaktiviert), Nico Galati, Tom Keller, Noah Esposito, Dominik Stoschek, Lukas Witt, Veit Schnell, Silas Piechowiak, Thiago Roth, Maximilian Müller (alle eigene Jugend)
 

Abgänge

Marian Schiedeck (SV Linde), Abass Sabaty Conte (TSV Ründeroth), Tolga Özer (RSV Meinerzhagen), Tim Bröcher (BSV Bielstein), Tolga Atas (DJK Hehn)
 

 

Der Kader
 

Tor
Matthias Meyer, Nico Galati
 

Abwehr
Corvin Kaiser, Timo Danner, Hakan Sahin, Maxi Müller, Thiago Roth, Rick Klinke, Ahmad Khodor, Florian Stein
 

Mittelfeld

Andreas Matus, Eren Kütük, Tom Säger, Murat Yorulmaz, Nail Okuyucu, Razvan Todiressa, Hasan Aybilek, Tijan Barry, Johan Rüggeberg
 

Angriff
René Rademacher, Moritz Müller, Julian Schiedeck, Kemal Hatip, Dominik Stoschek
 

Trainer
Irfan Yorulmaz (wie bisher)

 

Co-Trainer
Andreas Matus
 

Sportlicher Leiter
Armelino Probo