Lindlar - Der SSV Süng muss nach dem Last-Minute-Abgang einiger Akteure improvisieren - Saisonziel wurde nach unten korrigiert.

Von Jürgen Lorenz

Am ersten September-Wochenende soll es so weit sein: Der Meisterschaftsbetrieb in den Amateurligen beginnt - nach einer mehrmonatigen Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie. Es kehrt also langsam Normalität ein, wenngleich die Vereine weiterhin strenge Hygiene- und Abstandsvorschriften einzuhalten haben. Aber: Fußball unter Wettkampfbedingungen ist wieder erlaubt, sogar vor Zuschauern. Oberberg-Aktuell stellt die oberbergischen Mannschaften ab der Kreisliga A aufwärts vor. Heute: A-Ligist SSV Süng.

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Süngs Trainer Sven Reuber wurde von sechs Abmeldungen regelrecht überrumpelt. „Vier Spieler hatten mir kurz zuvor ihre feste Zusage für die kommende Spielzeit gegeben“, war der Übungsleiter mächtig angefressen. Ursprünglich wollte man sich in Sachen Transfers zurückhalten, wurde dann jedoch vor vollendete Tatsachen gestellt. Yannick Zwiebel (FV Wiehl II), Felix Adamietz (SSV Homburg-Nümbrecht), Tim Frößeler (DJK Wipperfeld II), David Strauß (SV Linde), Benjamin Hofacker (hört auf) und Alpay Genc (FSV Werdohl) haben durch ihren Abgang eine Riesenlücke hinterlassen.

„Was da passiert ist, ist für mich immer noch unerklärlich“, sagt Reuber, dem zudem die Routiniers Carsten Lenort und Marc Spisla nicht mehr beziehungsweise eingeschränkt zur Verfügung stehen. Wenigstens teilweise konnten die Abgänge kompensiert werden. Tobias Kuhnert kommt vom B-Ligisten Rot-Weiß Olpe und ist in den Augen seines Coaches für die Offensive eine echte Verstärkung. Luis Scaglione und Stefan Gietz starten ein Comeback und außerdem werden vier A-Junioren mit einer Seniorenspielberechtigung ausgestattet.
 

[Süngs Trainer Sven Reuber erwartet eine schwierige Saison.]

Die Mannschaft

„Wir können diese Verluste, gerade in der Offensive, nur als Team abfangen“, macht sich Reuber nichts vor. Daher müsse man noch größeren Wert auf die Defensive legen, ohne sich allerdings ausschließlich hinten reinzustellen. Üben, üben, üben ist die Devise beim SSV. „Wir loten einiges aus und probieren viel. Wiir versuchen, das oder die richtigen Systeme für das aktuelle Aufgebot zu finden. Das müssen wir uns dann richtig draufpacken.“ Hinten wenig Tore kassieren und vorne auch mal knipsen. „Das wird schwer genug“, weiß Reuber. Im letzten Test wurde der B-Ligist Gencler Birligi Bergisch Gladbach mit 10:0 besiegt – die Mannschaft stellte also durchaus Treffsicherheit unter Beweis. Außerdem hofft der Übungsleiter auf eine Trotzreaktion des verbliebenen Personals. „Denn es haben hier einige Spieler unter ganz anderen Bedingungen zugesagt“, setzt er auch auf die Wut im Bauch. „Auch weil uns jetzt viele schon als Absteiger Nummer eins abstempeln.“
 

Saisonziel

Das Abstiegsgespenst soll möglichst schnell von der Kunstwiese in Hartegasse vertrieben werden. „Wir wollen unbedingt die Klasse halten, auch um den jungen Burschen weiterhin eine Basis zu bieten. Mit dem ursprünglichen Kader hätten die Sünger sich in der Tabelle gerne wieder etwas weiter nach oben orientiert. „Doch jetzt geht es bloß darum, die Liga zu halten.“ Zum Titelfavoriten ernennt Reuber den SV Schönenbach. „Die dürften eigentlich keinen Punkt abgeben. Bei so einer Menge überragender Spieler, können die sich eigentlich nur selbst schlagen“, glaubt er. „Aber auch Lindlar wird eine gute Rolle spielen, ebenso wie Jan Wellem“, sieht er diese drei Klubs ganz vorne. „Und Wipperfürth als Überraschungsmannschaft.“
 

[Das Trainergespann mit den Neuzugängen.]

Zugänge
Tobias Kuhnert (Rot-Weiß Olpe), Luis Scaglione (reaktiviert), Stefan Gietz (reaktiviert), Sven Hedtheuer, Leo Wurth, Eren Simdi, Noah Koch (alle eigene U19/Seniorenerklärung)
 

Abgänge
Yannick Zwiebel (FV Wiehl), Felix Adamietz (SSV Homburg-Nümbrecht), Tim Frößeler (DJK Wipperfeld II), David Strauß (SV Linde), Benjamin Hofacker (hört auf), Carsten Lenort (hört auf), Marc Spisla (tritt kürzer), Alpay Genc (FSV Werdohl)
 

Der Kader
 

Tor
Leon Schmidtke, Sven Hedtheuer, Marvin Meeger
 

Abwehr
David Usinger, Leo Klug, Sascha Jonen, Lasse Meyer, Marco Meyer, Domenico Angrisani, Noah Koch, Stefan Gietz
 

Mittelfeld
Abdu Turan, Ata Moradi, Dominik Schmitz, Matthias Oberberg, Jona Stöcker, Kim Körner, Leo Wurth, Max Weber, Simon Hoffmann, Tobias Kuhnert, Erem Simdi
 

Angriff
Fabian Klöckner, Sascha Spiegel, Luis Scaglione, Kadir Korkmaz
 

Trainerteam
Sven Reuber (wie bisher), René van Lenten (wie bisher), André Fanroth (VfL Rheingold Poll)