FUSSBALL
Späte Aufholjagd: Schönenbach biegt Rückstand um und gewinnt
Oberberg - Der SVS lag gegen Schwarz-Weiß Köln bereits mit 0:2 hinten, konnte die Begegnung aber noch drehen – Auch der SV Frielingsdorf beschenkt sich kurz vor Weihnachten mit drei Punkten (AKTUALISIERT).
SV Schönenbach – Schwarz-Weiß Köln 4:2 (0:1).
Der SV Schönenbach hat im letzten Spiel der Hinrunde gegen das Kellerkind Schwarz-Weiß Köln dank eines starken Schlussspurts einen zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand umgebogen und geht somit, nach zuletzt vier Begegnungen ohne Sieg, mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause. DJK Südwest Köln (3:1 gegen Bergfried Leverkusen) sicherte sich die Herbstmeisterschaft und hat zwei Punkte Vorsprung. „Heute haben noch einmal alle alles rausgehauen“, lobte der sportliche Leiter Matthias Siebertz die Moral der Mannschaft, fügte aber mit Blick auf die vielen vergebenen Möglichkeiten speziell im ersten Durchgang an: „Unser Sturm hat einen neuen Namen: Chancentod.“
Den ersten Hingucker produzierten die Hausherren bereits nach drei Minuten, als Umut Kizilyar nach Flanke von Niels Smuda und Verlängerung durch Berkan Durdu die Querstange testete. Nach knapp einer Viertelstunde rauschte ein Versuch aus der zweiten Reihe von Elham Isakoski knapp am Kasten vorbei. Kurz darauf die kalte Dusche: Köln fing einen ungenauen Diagonalpass von Niklas Jung ab und Ricky Fritzen wurde am Strafraum nicht konsequent attackiert – 0:1.
Die Gäste blieben auch in der Folgezeit bei vereinzelten Kontern gefährlich. So verpasste Abdoul Samare den zweiten Treffer, als er freistehend vor Frederic Löhe das Spielgerät nicht richtig traf (19.). Das deutliche Gros an Chancen besaßen indes die Schönenbacher, die mit den sich bietenden Gelegenheiten jedoch verschwenderisch umgingen. Nach einer Flanke von Sven Wurm behinderten sich drei SVS-Akteure in der Mitte gegenseitig, sodass der Ball ins Toraus trudelte (19.), 60 Sekunden später agierten Kizilyar und Werner im Verbund zu kompliziert, obwohl Keeper Dominik Rheindorf schon aus dem Gehäuse geeilt war.
Der Schlussmann stand danach weiter im Mittelpunkt, nachdem zunächst Werner eine Durdu-Hereingabe über das Tor geschaufelt hatte (25.). Rheindorf parierte gegen Werner und Kizilyar (31., 34.). Zur Pause hätte Schönenbacher also längst führen müssen, doch kurz nach Wiederbeginn erhöhte Fritzen für die Domstädter nach einem Platzer von Wurm, ehe der Abwehrboss seinen Fehler wieder ausbügelte, per Distanzkracher den Anschluss herstellte und damit die Aufholjagd einläutete.
Für den Kapitän ging es wegen Leistenproblemen nicht weiter, er wurde von Louis Vedder, der als einziger Ersatzspieler auf der Bank saß, ersetzt. Die Schwarz-Gelben warfen in der Schlussphase alles nach vorne und wurden noch belohnt: Paul Mouele-Zinga köpfte eine Flanke zum Ausgleich ein, für das Happy End sorgten Niklas Jung und Niels Smuda in der Nachspielzeit. Das 4:2 erzielte Schönenbach in Unterzahl, nachdem Elham Isakoski Gelb-Rot gesehen hatte.
„Das Kuriose war, dass wir in der zweiten Halbzeit gar nicht so viele große Chancen wie in der ersten Hälfte hatten“, so Siebertz. Ganz am Schluss kam es noch zu einer Rangelei, in die auch der Gästetrainer involviert war. Er sah neben einem Schwarz-Weiß-Kicker und Berkan Durdu die Rote Karte.
Tore
0:1 Ricky Fritzen (16.), 0:2 Ricky Fritzen (50.), 1:2 Sven Wurm (56.), 2:2 Paul Mouele-Zinga (89.), 3:2 Niklas Jung (90.+1), 4:2 Niels Smuda (90.+3).
Besondere Vorkommnisse
Gelb-Rot gegen den Schönenbacher Elham Isakoski (90.+2)
Rot gegen den Kölner Trainer (90.+7/grobe Unsportlichkeit)
Rot gegen einen Kölner Spieler (90.+7/grobe Unsportlichkeit)
Rot gegen den Schönenbacher Berkan Durdu (90.+7/grobe Unsportlichkeit)
SV Schönenbach
Frederic Löhe; Niels Smuda, Davin Dresbach, Sven Wurm (60. Louis Vedder), Patrick Schmid, Elham Isakoski, Niklas Jung, Berkan Durdu, Paul Mouele-Zinga, Gabriel Werner, Umut Kizilyar.
TFC Köln - SV Frielingsdorf 2:4 (0:1).
„Normal geht nicht“, sagte SVF-Coach Andy Dreiner nach dem nächsten Spiel seiner Mannschaft, dass die Nerven des Trainers mehr strapazieren sollte, als ihm lieb war. Doch letztlich zählt, was am Ende dabei herumkommt – und das war ein weiterer Dreier, womit der Aufsteiger pünktlich zum Ende der ersten Saisonhälfte die anvisierte 20-Punkte-Marke erreicht hat. „Damit können wir maximal zufrieden sein, vor allem angesichts unserer personellen Situation im Verlauf der Hinserie“, so Dreiner.
Der Start in die Partie hätte besser nicht laufen können: Noch in der ersten Spielminute erlaubten sich die Gastgeber einen Ballverlust. Philipp Schmidt erkannte, dass der TFC-Goalie etwas zu weit vor seinem Kasten stand und schlenzte das Leder aus knapp 30 Metern ins Netz. Richtige Sicherheit gab der Treffer jedoch nicht, wie Dreiner einräumte. „Wir waren vom Kopf her nicht wirklich da, haben viele zweite Bälle verloren“, schilderte er. Dennoch besaß Justin Ufer die Chance zum 0:2, wurde aber noch entscheidend bedrängt. Praktisch im Gegenzug verhindert der Pfosten den Ausgleich.
Nach dem Seitenwechsel war es erneut Schmidt, der seine Abschlussstärke unter Beweis stellte und den Ball aus 18 Metern in den Winkel schweißte. Der Mitaufsteiger erhöhte daraufhin den Druck und nutzte zwei Standardsituationen, um binnen kürzester Zeit auf 2:2 zu stellen. „Zu 90 Prozent kippen solche Spiele dann, weil zu diesem Zeitpunkt alles für den Gegner spricht“, sorgte sich Dreiner umsonst, schließlich haben sich seine Schützlinge schon mehrfach in dieser Spielzeit als Comeback-Experten hervorgetan.
So auch diesmal: Schmidt spielte eine Ecke flach Richtung Strafraumkante, wo Etienne Parmentier draufhielt und das Spielgerät im kurzen Eck versenkte. Fast vom Anstoß weg setzte sich Yegin durch und markierte das erlösende 2:4, bevor in der 87. Minute ein Kölner wegen einer Notbremse an Yegin die Rote Karte sah. „Das war definitiv nicht unser bestes Spiel, aber wir natürlich sehr froh, dass wir hier drei Punkte holen konnten“, freute sich Dreiner. Dank des heutigen Erfolgs überwintert der SVF mit einem komfortablen Polster von neun Zählern auf die Abstiegszone.
Tore
0:1 Philipp Schmidt (1.), 0:2 Philipp Schmidt (55.), 1:2 Juil Kim (72.), 2:2 Furkan Ceylan (75.), 2:3 Etienne Parmentier (84.), 2:4 Niklas Yegin (85.).
Besonderes Vorkommnis
Rot gegen einen TFC-Spieler (87./ Notbremse).
SV Frielingsdorf
Sören Wendeler; Norman Lemke, Jesse Lück, Frederik Orbach (74. Vincent Diewerge), Tim Menzel, Etienne Parmentier, Timo Weber (56. Marvin Cortes), Philipp Schmidt, Justin Ufer (56. Kevin Ufer), Marvin Bieg, Niklas Yegin (88. Julian Buss).
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