FUSSBALL

„Wir sind jetzt besser aufgestellt“

lo; 31.07.2023, 16:40 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung.
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„Wir sind jetzt besser aufgestellt“

lo; 31.07.2023, 16:40 Uhr
Lindlar - A-Ligist TuS Lindlar hat sich zum Ziel gesetzt, einen Platz unter den ersten Fünf zu erreichen - Defensivschwächen müssen ausgemerzt werden.

Es hat nicht gepasst: Die Saison 2022/2023 war keine zwei Wochen alt, als sich der TuS Lindlar von Norbert Scheider trennte. In dessen Premierenjahr hatte sich der einstige Oberligist den Wiederaufstieg in die Bezirksliga auf die Fahne geschrieben, scheiterte an dieser Vorgabe aber kläglich. Die Vorbereitungsphase im Sommer 2022 brachte keine Entwicklung in die positive Richtung und als dann noch der Re-Start in die Binsen ging, waren die Tage von Scheider gezählt. Anschließend wurde mit Cemal Salkimtas eine vereinsinterne Interimslösung installiert, doch die völlig verunsichert wirkende und von personellen Problemen gebeutelte Mannschaft verpasste den Turnaround und verlor die Spitze früh aus den Augen.

 

Im Herbst verpflichtete der Verein einen festen Nachfolger für Scheider. Raimund Kiuzauskas, der den TuS bereits von 2013 bis 2015 trainiert hatte, feierte seine Rückkehr – mit der er selbst am allerwenigsten gerechnet hatte. „Ich wollte eigentlich gar nicht mehr an der Seitenlinie stehen“, so Kiuzauskas, der zuletzt als Coach und sportlicher Leiter beim SV Deutz 05 tätig war. Doch TuS-Ikone Wolfgang Waldheim erwies sich als hartnäckig und überredete Kiuzauskas zum Comeback. „Ich habe aus Verbundenheit zu ‚Wolle‘ zugesagt.“

 

[Raimund Kiuzauskas war im vergangenen November nach Lindlar zurückgekehrt.]

 

In puncto Tabellenkonstellation war das Kind zu diesem Zeitpunkt in den Brunnen gefallen, das Führungstrio Jan Wellem, Wipperfürth und Frielingsdorf zu weit enteilt, um irgendwelche Ansprüche anzumelden. „Es ging lediglich noch um Positionskämpfe“, beschreibt Kiuzauskas die damalige Lage. Immerhin: Zusammen mit Phil Franke gelang es dem Coach, dem Team neues Leben einzuhauchen und in die Erfolgsspur zurückzuführen.

 

Im Rückrundenranking und in der Endabrechnung stand Platz vier zu Buche. Zur ganzen Wahrheit gehört aber, dass die Lindlarer 29 Punkte (!) weniger als Champion Bergisch Gladbach auf der Habenseite hatten und 90 erzielte Tore die 77 Gegentreffer nicht kaschieren konnten. Die Defensivdefizite muss der TuS beheben, will er Bestandteil der Spitzengruppe sein. Kiuzauskas sieht sein Ensemble auf einem guten Weg. „Im letzten Jahr hat die Kaderbreite gefehlt, jetzt sind wir besser aufgestellt.“ Tatsächlich haben die Verantwortlichen für eine auskömmliche Besetzung der einzelnen Mannschaftsteile gesorgt.

 

Im 3-5-2-System fühlen sich die Spieler am wohlsten, Kiuzauskas und Franke arbeiten aktuell am richtigen Anlaufverhalten und an den Pass- und Laufwegen. „Wir haben vor, aggressiv nach vorne zu spielen und zu verteidigen“, verrät der Übungsleiter, der als Variante ein 4-4-2 einstudieren lässt. Um die physische Komponente kümmert sich Athletiktrainer Thorsten Mierau, dessen Verdienste Kiuzauskas ausdrücklich lobt. „Er hat das Konditionstraining auf eine andere Stufe gehoben. Wir haben kaum muskuläre Verletzungen zu beklagen.“       

 

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Große Hoffnungen ruhen auf den Zugängen. Marcel Nguyen, als gelernter Keeper nun für den Angriff eingeplant, und Niklas Grob verfügen über Mittelrheinliga-Erfahrung und dürften gesetzt sein. Ebenfalls schon höherklassig unterwegs waren Phillip Stein und Kim Heinzelmann. Ferner wurde ein Duo aus der Reserve hochgezogen und die drei Jungspunde Nico Schochow, Niklas Horsch sowie Roger Sauer sollen sich ihre ersten Sporen verdienen. Bitter: Lukas Schiffarth (zurück vom SV Linde) muss sich einer Hüft-OP unterziehen und fällt auf unbestimmte Zeit aus.

 

Einige Kreisliga A-Trainer trauen Lindlar den Titelgewinn zu, das Wort „Meisterschaft“ nimmt dort allerdings niemand in den Mund. „Wir möchten unter die ersten Fünf und mindestens unsere Vorjahresplatzierung bestätigen“, weiß Kiuzauskas um die Stärken der Konkurrenz aus Wipperfürth, Frielingsdorf und Hohkeppel. Zum erweiterten Kreis zählt er überdies Bröltal, Immekeppel sowie den Heiligenhauser SV.  

 

[Das Trainergespann mit den Neuzugängen.]

 

Zugänge

Maurice Nguyen (SV Deutz 05), Niklas Grob (SV Deutz 05), Phillip Stein (VfL Berghausen), Lukas Schiffarth (SV Linde), Kim Heinzelmann (SV Wahlscheid), Simon Schreiner (eigene 2. Mannschaft), Simon Kahm (eigene 2. Mannschaft), Roger Sauer (TuS Untereschbach U19), Nico Schochow (eigene U19), Niklas Horsch (eigene U19)

 

Abgänge

Faruk Tokay (VfR Wipperfürth), Raul Yorganci (VfR Wipperfürth), Enrico Sommariva (Montania Kürten), Max Gessner (Eintracht Hohkeppel II)

 

 

Der Kader

 

Tor

Marco Bong, Simon Schreiner, Fabian Funke

 

Abwehr

Anno Tekotte, Simon Kahm, Fabio Römer, Max Frankenberg, Kim Heinzelmann, Moritz Stellberg, Luca Jansen, Niklas Horsch

 

Mittelfeld

Niklas Grob, Tim Schmitz, Marius Mukherjee, Tim Lamers, Lorenzo Provenzano, Roger Sauer, Gian Luca Wester, Nico Schochow

 

Angriff

Marc Bruch, Maurice Nguyen, David Förster, Phillip Stein, Lukas Schiffarth, Fabian Ley, Jonathan Spicher, Anton Zeka

 

Trainer

Raimund Kiuzauskas und Phil Franke

 

Torwarttrainer

Maurice Nguyen

 

Athletiktrainer

Thorsten Mierau

 

Betreuer

Andreas Kessler, Rainer Waldheim, Phil Höller

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