FUSSBALL

"In vielen Bereichen waren wir verschiedener Meinung"

lo; 13.12.2022, 09:35 Uhr
Foto: Michael Kleinjung.
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"In vielen Bereichen waren wir verschiedener Meinung"

lo; 13.12.2022, 09:35 Uhr
Lindlar - Oberberg-Aktuell sprach mit Abdullah Keseroglu über sein Aus als Trainer des Mittelrheinligisten SV Eintracht Hohkeppel.

Vor knapp einem Monat hat sich der ambitionierte Mittelrheinligist Eintracht Hohkeppel von Trainer Abdullah Keseroglu getrennt. Eine überraschende Entscheidung, schließlich hatte der Coach die Mannschaft unter seiner Regie zu zwei Meisterschaften geführt und dreimal in Folge im Kreispokal triumphiert. Diese Erfolge hielten die Klubführung jedoch nicht davon ab, Keseroglu zweieinhalb Jahre vor Ablauf seines Vertrages zu entlassen. Zu diesem Zeitpunkt rangierte die Eintracht auf dem fünften Platz der höchsten Verbandsspielklasse – mit sieben Zählern Rückstand auf den damaligen Primus FC Wegberg-Beeck.    

 

„Fakt ist, dass keine sportlichen Gründe für die Trennung vorlagen. Zwischen dem Verein, der sportlichen Leitung und mir gab es unterschiedliche Auffassungen, was die Ausrichtung der Mannschaft angeht und wie es weitergehen soll. Das war ein längerer Prozess, der schon früh in der Saison begonnen hat“, erklärt der 34-Jährige im Gespräch mit OA. Die SVE-Spitze und der Trainer hatten vor Beginn der Spielzeit den Gewinn des Meistertitels als Zielsetzung ausgegeben. „Wir standen alle hinter dieser Aussage und haben gesagt, dass wir alles dafür investieren werden. Intern hieß es aber auch, dass es kein Beinbruch ist, wenn wir es nicht schaffen.“

 

Laut Keseroglu habe man bis zum Match gegen Pesch, bei dem er letztmals an der Seitenlinie stand und das mit 2:0 gewonnen wurde, eine gute Hinrunde gespielt. „Das ist der Zeitraum, den ich bewerten kann, und die Leistungen haben, vom 1:6 in Vichttal abgesehen, immer gepasst“, so der Hohkeppeler Ex-Coach, der seine Equipe auch bei den Duellen gegen die anderen Topteams auf Augenhöhe gesehen hatte. Zählbares wurde gegen Hennef, Wegberg-Beeck, den erwähnten VfL Vichttal und Freialdenhoven allerdings nicht verbucht.

 

„In diesen Spielen haben einige wichtige Spieler gefehlt“, führt Keseroglu aus. „Klar ist der Kader breit und gut besetzt, aber wenn solche Spieler ausfallen, leiden darunter die Abläufe und die Automatismen. Das ist keine Ausrede, sondern Fakt.“ Zugleich habe sich die im Verlauf der Hinrunde entstandene Unruhe negativ auf das Team ausgewirkt. „Ohne diese Probleme hätten wir viel mehr herausholen können“, ist Keseroglu überzeugt.

 

Letztlich habe er sich nicht mehr mit den Vorstellungen des Vereins identifizieren können. „Menschlich sind wir gut miteinander klargekommen und der Verein war mit meiner Arbeit zufrieden, doch in vielen Bereichen waren wir verschiedener Meinung. Ich weiß, wie man Erfolg haben kann, dafür müssen aber die Basics der Zusammenarbeit stimmen.“ Keseroglu will sich nun auf die Erlangung der A-Lizenz konzentrieren. Was die Zukunft bringt, ist derweil offen. Grundsätzliche Vorstellungen für ein mögliches neues Engagement hat er bereits definiert: „Ich arbeite sehr gerne projektbezogen und es sollte natürlich ein ambitionierter Verein sein.“

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