FUSSBALL

"Habe noch schwer daran zu knabbern"

lo; 24.06.2019, 14:15 Uhr
Archivbild: Oliver Müller --- Ein Worringer Spieler spendet Anton Zeka Trost.
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"Habe noch schwer daran zu knabbern"

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lo; 24.06.2019, 14:15 Uhr
Lindlar - Eigentlich unverstellbar, aber seit vergangener Woche Realität: Der TuS Lindlar ist in die Kreisliga A abgestiegen - OA sprach mit dem Vorsitzenden Wolfgang Waldheim über Gegenwart und Zukunft.

Am vorletzten Sonntag um kurz vor 17 Uhr endete eine Ära: Der TuS Lindlar verabschiedete sich aufgrund der 0:4-Pleite gegen die SG Worringen nach über fünf Jahrzehnten von der höherklassigen Fußballbühne. Im Schlussklassement fehlten ein Punkt und ein paar Tore, um den Klassenerhalt zu realisieren. Stattdessen durfte der Gemeinderivale SV Frielingsdorf, der sich auf den letzten Drücker am TuS vorbeischob, jubeln.

 

Acht Tage sind seit dem sportlichen Desaster vergangen - und Klubboss Wolfgang Waldheim, der viele Erfolge des Vereins miterlebt hat, ist die Enttäuschung weiterhin anzumerken. „Ich habe dieses Erlebnis noch nicht verkraftet und schwer daran zu knabbern“, erklärt er im Gespräch mit Oberberg- Aktuell. Rückblickend habe man zu viele Zähler verschenkt. Exemplarisch nennt Waldheim die 0:3-Heimniederlage gegen den FC Leverkusen, der eine Halbzeit in Unterzahl agierte, oder die Schlappe beim SSV Berzdorf in der Hinrunde.

 

Zwar erarbeiteten sich die Lindlarer durch eine Erfolgsserie im Frühjahr ein erkleckliches Polster auf die Abstiegsränge, doch der damalige Trainer Markus Müller hatte fast schon gebetsmühlenartig darauf hingewiesen, dass zur Absicherung des Vorsprungs noch ein oder zwei Siege notwendig sind, zumal das Restprogramm das schwierigste aller Kellerkinder war. „Diese Mahnung ist in manchen Ohren offenbar nicht angekommen“, betont Waldheim.

 

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Nach drei Niederlagen am Stück musste Müller seinen Hut nehmen, Nachfolger Norbert Scheider konnte das Ruder nicht mehr herumreißen. Trotz ordentlicher Leistungen ging man gegen die Aufstiegskandidaten Hohkeppel und Worringen leer aus – mit den bekannten Konsequenzen. „Langfristig wollten wir wieder eine Klasse höher spielen, nun sind wir in der Kreisliga A. Das ist nach 54 Jahren, die wir ununterbrochen auf Verbandsebene vertreten waren, ein harter Einschnitt.“     

 

Waldheim wertet den Abstieg, nachdem er einige Nächte darüber geschlafen hat, eigenen Angaben zufolge als Betriebsunfall, der unverzüglich korrigiert werden soll. „Wir haben uns den direkten Wiederaufstieg auf die Fahne geschrieben, alles andere wäre schizophren. Allerdings ist uns klar, dass es kein Selbstläufer wird. Der TuS Lindlar wird an jedem Wochenende der Gejagte sein“, erläutert Waldheim.

 

Einen größeren personellen Aderlass scheint es nicht zu geben. Schon in der vergangenen Woche wurden die vorliegenden Zusagen des aktuellen Kaders auf ihre Haltbarkeit geprüft. Bis auf Tom Kombüchen und Keeper Tobias Kapellen, die mit unbekanntem Ziel abwandern, sowie Fabian Funke (TSV Ründeroth) haben laut Waldheim alle Spieler ihren Verbleib zugesichert, Karim Achour (SSV Marienheide) und Dean-Robin Paes (VfR Wipperfürth) stoßen von extern hinzu. Der Wechsel von Tim Heimbruch, der aus Hohkeppel kommen sollte, hat sich aufgrund des Abstiegs hingegen zerschlagen.          

 

„Wir führen weitere Gespräche mit potenziellen Neuzugängen“, sagt Waldheim. Weil mit Kapellen und Funke gleich zwei Goalie wegbrechen, herrscht vor allen Dingen auf der Position zwischen den Pfosten Handlungsbedarf. Waldheim: „Im Torwartbereich sind wir für Bewerbungen offen.“     

 

KOMMENTARE

1

Über die Kreisliga in die Landesliga. J

Reiner , 24.06.2019, 21:12 Uhr
2

Schade!
Mit der Mannschaft durfte man eigentlich nicht absteigen.
Für mich sind drei Gründe ausschlaggebend gewesen.
1. Die Trainer
Man hätte vor der Saison nicht mit dem Trainerteam verlängern dürfen.
In der Vorsaison sah man schon keine Philosophie und keine Weiterentwicklung der Mannschaft. Die Trainer schafften es nicht eine ordentliche Einstellung hinzukriegen.
2. Der Spielplan
Dieser spielte dem TuS nicht in die Karten. In der Mitte der Saison spielt man gegen Mitkonkurrenten für die es auch noch um was ging, bei denen am Ende die Luft raus war (z.B.: Hoffnungsthal, Rheinsüd oder SC West).
Hinten raus musste der TuS gegen Mannschaften spielen, für die es alle noch um was ging. Dadurch war jedes Spiel hart umkämpft.
Und nebenbei halten die Kölner Clubs zusammen. Da gewinnt z.B. ein Geyen gegen Rheinsüd oder Poll gegen SC West. Nur die Bergischen Clubs behauen sich gegenseitig. Die Quittung hat jetzt der TV Hoffnungsthal (andere Gruppe)
3. Die Mannschaft
Die Truppe hätte im Mittelfeld einen Führungsspieler/Strategen gebraucht. Es waren dort gute Zerstörer aber kein Antreiber, der das Spiel mal in die Hand nahm. Da muss ich dem Managment natürlich auch vorwerfen nicht passende Transfers getätigt zu haben.
Die Jungs selber tragen auch ihr Schäflein bei, weil sie nicht immer alles gegeben haben. Der Teamspirit ist ok, die Jungs haben einen guten Charakter und halten zusammen, aber man muss sich auch mal für die Mannschaft zerreissen. Spiele gegen direkte Konkurrenten hat man zu leicht abgegeben (z.B. Marialinden, Leverkusen oder Bensberg und Berzdorf im Hinspiel)
Ich hoffen die junge Truppe lernt daraus und schafft es mit dem neuen Trainer und der richtigen Einstellung und topfit (konditionell) den Aufstieg anzugehen. Leicht wird es nicht! Auf geht´s TuS!!!

Treuer Fan, 25.06.2019, 18:44 Uhr
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