FUSSBALL
„Das höchste Gut ist unsere mannschaftliche Geschlossenheit“
Nümbrecht - Die Frauenmannschaft des TuS Homburg-Bröltal peilt auch im zweiten Mittelrheinliga-Jahr den Klassenerhalt an - Die Defensive soll stabilisiert werden.
Für die Frauenmannschaft des TuS Homburg-Bröltal hing der Klassenerhalt im ersten Jahr nach dem Aufstieg in die höchste Verbandsspielklasse bis zum letzten Moment am seidenen Faden. Dabei hatte sich der THB bei seiner Mittelrheinliga-Premiere mehr als teuer verkauft und vor dem letzten Spieltag 29 Zähler auf dem Konto. Das hätte in anderen Spielklassen locker zu einem Mittelfeldplatz gereicht, doch das Team von Cheftrainer Mats Bollmann benötigte ausgerechnet im abschließenden Duell gegen Meister Deutz noch einen Zähler, um auf der sicheren Seite zu sein. Die Punktlandung sollte gelingen: Mit einem hart erkämpften 4:4 buchte Bröltal das Mittelrheinliga-Ticket für ein weiteres Jahr.
Der Faktor Mentalität sei ein entscheidender auf dem Weg zum Happy End, das eine Woche später noch mit dem Kreispokalsieg garniert wurde, gewesen. „Das höchste Gut, was wir haben, ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Das wird auch künftig essenziell sein, um in der Liga zu bleiben“, konstatiert Bollmann.
[Trainer Mats Bollmann will mit seiner Mannschaft in der Mittelrheinliga bleiben.]
Mit Ausnahme einer kleinen Delle zum Ende der Hinrunde sowie dem einen oder anderen Ausrutscher gegen die direkte Konkurrenz stellten seine Schützlinge unter Beweis, dass sie im Verbandsoberhaus mitzuhalten vermögen. So manches Topteam konnte nicht nur geärgert, sondern auch geschlagen werden. Daran hofft Bollmann anknöpfen zu können. „Den Bonus, als Aufsteiger eine unbekannte Größe zu sein, haben wir jetzt nicht mehr“, weiß der Übungsleiter. „Umso intensiver müssen wir daran arbeiten, auch in dieser Saison ein unangenehmer Gegner zu sein.“
Dies soll einhergehen mit einer Stabilisierung der Defensive (nur die abgeschlagenen Absteiger Uevekoven und SC West Köln kassierten mehr Gegentreffer) sowie einer taktischen Anpassung des Spielsystems. „Bei dem Thema Torverteidigung müssen wir eine Schippe drauflegen. Wir können nicht in jedem Spiel drei Treffer erzielen, um etwas Zählbares mitzunehmen“, so Bollmann, der daher auch froh ist, dass man sich im hinteren Bereich personell verstärken konnte. „Wir sind unfassbar happy, dass wir die Neuen bei uns haben. Sie sind sportlich eine absolute Bereicherung, passen von der Persönlichkeit her super ins Team und heizen den Konkurrenzkampf an“, erklärt der Coach.
Trainingsbeteiligung und -intensität waren im bisherigen Verlauf der Vorbereitung sehr zufriedenstellend („Die Mädels ziehen wahnsinnig gut mit“), bei den Testspielen wechselten sich Licht und Schatten ab. Klaren Niederlagen gegen Fortuna Freudenberg (Westfalenliga/1:5) und den SC Drolshagen (Landesliga Westfalen/0:5) folgten Siege gegen den letztjährigen Ligarivalen Sportfreunde Ippendorf (6:2) und den Landesligisten Union Rösrath (3:1).
Aus dem Vollen schöpfen kann Bollmann derweil nicht. Julia Pöhlmann und Lara Korf befinden sich im Aufbautraining, Sina Garz, Franziska Plavac, Lina Meiers und Sonja Jurkowski fallen auf unbestimmte Zeit aus. Der Kader ist dennoch groß genug, um Engpässe zu umschiffen. Ein Problem könnte allerdings entstehen, wenn sich Keeperin Michelle Sohnius verletzt. Immerhin verfügt Neuzugang Marie Rüße über das nötige Rüstzeug, um zumindest aushilfsweise zwischen die Pfosten zu rücken. Vorgesehen ist sie indes als Feldspielerin.
Die Leistungsdichte in der Liga war im vergangenen Jahr extrem hoch. Daran dürfte sich nichts geändert haben, zumal nach dem Abstieg von Uevekoven und West Köln vermutlich kein Fallobst mehr vertreten ist. „Ich glaube, dass die Liga noch stärker und ausgeglichener sein wird“, so Bollmann. Sein Topfavorit auf den Titel ist der Regionalliga-Absteiger DJK Südwest Köln, zudem traut er Allner-Bödingen, Jüngersdorf-Stütgerloch, Waldenrath-Straeten und Menden eine gute Rolle zu.
Es wird spannend zu beobachten sein, wo sich der THB diesmal einsortiert. Im Fokus steht erneut der Klassenerhalt. „Dafür müssen wir von Beginn wieder die Grundtugenden zeigen und das ganze Jahr über genauso am Limit arbeiten wie letzte Saison“, hebt Bollmann hervor. Der Ligabetrieb beginnt für Bröltal übrigens mit einem Testspiel unter Wettbewerbsbedingungen. Die 3. Mannschaft des 1. FC Köln III wurde vom Verband mit einer Ausnahmegenehmigung für die Mittelrheinliga zugelassen und spielt außer Konkurrenz mit.
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[Die Trainer mit den Neuzugängen - darunter auch Sarah Hasenbach (2.v.li.), die bereits im vergangenen Winter auf den Grötzenberg gewechselt war, sich aber im ersten Testspiel schwer verletzte.]
Zugänge
Annette Wotschel, Katharina Scharrenbroich, Marie Rüße, Anna Philippi (alle 1. FFC Bergisch Gladbach), Mara Hemcke (BSV Bielstein U17)
Abgänge
Anita Harder (Laufbahn beendet), Franziska Plavac, Sonja Jurkowski, Lina Meiers (alle Pause)
Der Kader
Tor
Michelle Sohnius
Abwehr
Sarah Hasenbach, Lukrecia Hassel, Mara Hemcke, Maxi Herweg, Annalena Jungjohann, Julia Pöhlmann, Katharina Scharrenbroich, Malina Scheske, Anette Wotschel
Mittelfeld
Blerina Asani, Tamara Fuchs, Sina Garz, Vanessa Jonek, Chiara Klein, Ilka Lang, Anisa Mekaoui, Agnes Müller, Anna Philippi, Kira Scholl, Laney Schulze-Edinghausen
Angriff
Ariana Ajdari, Sofia Heiden, Lara Korf, Marie Rüße
Trainer
Mats Bollmann (wie bisher)
Co-Trainer
Maximilian Müller, Max Hertrampf
Torwarttrainer
Mark Reese
