Engelskirchen – Heute wurde nach 16 Monaten Bauzeit die neue, interdisziplinäre Station am St. Josef-Krankenhaus eröffnet – Die Luxuszimmer sind gegen Aufpreis buchbar.

Von Leif Schmittgen

16 Monate hat der Bau gedauert, seit 1. April ist die neue Etage des St. Josef-Krankenhauses auf 1.400 Quadratmetern in Betrieb, heute wurde nun auch formell die Einweihung gefeiert. Das in den 70er Jahren errichtete Hauptgebäude ist jetzt um ein Stockwerk reicher. Eine Neuerung, die eigentlich ganz anders geplant war: Ursprünglich sollte die Geriatrie nach dem Gebäudeverkauf Lindlar, nach ihrem Umzug in einem Anbau unterbracht werden (OA berichtete).

[Die Pflegedirektorin ist begeistert von den barrierefreien Nasszellen.]

Nach langen statischen Berechnungen bot Architekt Ralf Rother, den katholischen Kliniken als Betreiber, die weitaus praktikablere Lösung des Aufstockens an, um letztlich auch die Geriatrie im Hauptgebäude unterzubringen. Möglich machte das laut Rother die Verwendung von Leichtbaustoffen, in Verbindung mit neuester Technik. Diese bekommen die künftigen Patienten auch am eigenen Leib zu spüren: Mit WLAN, jeweils eigenem Pay-TV-Fernseher, barrierefreier Nasszelle, Regendusche mit Radioempfang inklusive, dürfen sich die Klienten auf jede Menge modernsten Luxus in den praktikabel ausgestatteten 28 Quadratmer-Zimmern freuen. Als I-Tüpfelchen gibt es als Aufenthaltsraum eine Lounge mit allen Annehmlichkeiten. „On-Top“, in der sechsten Etage, ist der neue Technikraum untergebracht.

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Das alles gibt es allerdings nur gegen Aufpreis, der entweder aus der eigenen Tasche oder durch eine Zusatzversicherung beglichen werden kann. Bis zu 48 Patienten werden künftig in den variabel einrichtbaren Ein- oder Zweibettzimmern dank großer Fenster eine besondere Aussicht über Engelskirchen genießen dürfen und das aus allen Abteilungen des Krankenhauses. Die neue Station ist nämlich interdisziplinär ausgerichtet, sollte ein Patient also von unterschiedlichen Fachärzten betreut werden müssen, fallen Transportwege flach, der Besuch von Pflegern und Medizinern findet nur noch an einem Ort statt.

Das war für die Bediensteten im Vorfeld eine logistische Herausforderung. „Bisher war unser Ablauf auf eine Fachrichtung synchronisiert“, berichtete der ärztliche Direktor, Dr. Hanno Krieg. Es galt die Visitenzeiten miteinander zu koppeln, nicht jeder Operateur steht beispielsweise zur gleichen Zeit für Patientenbesuche zur Verfügung. „Beim Pflegepersonal haben wir die unterschiedlichen Arbeitsweisen der Abteilungen aufeinander abgestimmt“, so die zuständige Direktorin Martina Kropp.

7,5 Millionen Euro haben sich die Katholischen Kliniken den Neubau Kosten, als Teil der Komplettsanierung. Andere Abteilungen sowie die Fassade des gesamten Hauses wurden im laufenden Betrieb umgestaltet. „Als Letztes steht jetzt noch die Sanierung der ehemaligen Chirurgiestation an“, berichtete der kaufmännische Klinikleiter Christian Lüders. Ist dieser abgeschlossen, hat man im Krankenhaus insgesamt 5.400 Quadratmeter Fläche für 13 Millionen Euro saniert.