Engelskirchen – Ob Osberghausen, Schnellenbach oder Wallefeld/Wahlscheid – überall sorgen engagierte Vereine dafür, dass die dortigen Friedhöfe offen und gepflegt bleiben.

Die Gemeinde Engelskirchen hat am Freitagabend die drei Friedhofsvereine aus Osberghausen, Schnellenbach sowie Wallefeld/Wahlscheid für ihr vorbildliches Engagement ausgezeichnet. Bürgermeister Lukas Miebach sprach von einem „Preis, der von Herzen kommt“, denn die Ehrenamtlichen leisteten „Bemerkenswertes weit über das Übliche hinaus“.

 

[Engelskirchens Bürgermeister Lukas Miebach hielt die Laudatio.]

 

Miebach erinnerte daran, dass die kleinen Friedhöfe vor rund 15 Jahren kurz vor der Schließung standen. Erst der entschlossene Einsatz der Dorfgemeinschaften habe dazu geführt, dass Vereine gegründet wurden und die Anlagen erhalten blieben. „Aus einem ‚Wir wollen behalten‘ wurde ein ‚Wir packen an‘ – und schöner als heute waren die Friedhöfe nie“, so der Bürgermeister.

 

Wie viel Engagement dahintersteckt, zeigt sich in jedem Verein. In Osberghausen wurde die Halle sichtbar aufgewertet, Wege erneuert und erstmals ein Bestattungsfeld im Stil eines Waldfriedhofs angelegt. In Schnellenbach überzeugte sich der Bürgermeister im Sommer selbst beim Mitgärtnern von der Leidenschaft der Ehrenamtlichen. Dort treffen sich einmal im Monat bis zu 14 Helferinnen und Helfer; dazu kommen eine Rasenmähergruppe und ein Team für die Hallenpflege.

 

„Wir haben eine WhatsApp-Gruppe, und wenn jemand sagt: ‘Wir müssen mal mähen’, dann geht das rum und fünf, sechs Männer sind sofort dabei“, berichtete die Vereinsvorsitzende Monika Güdelhöfer. Die Arbeit werde von vielen Angehörigen geschätzt, weil die Friedhöfe „einfach schön und gepflegt sind."

 

[Die Vereinsvertreter der drei Friedhofsvereine.]

 

Besonders heraus sticht der Verein Wallefeld/Wahlscheid, der neben der Pflege sogar Bestattungsleistungen anbietet. Vorsitzender Udo Berghaus erinnerte daran, dass sich der Verein gründete, als die Gemeinde die kleinen Friedhöfe schließen wollte: „Die Dorfgemeinschaft hat gesagt: 'Wir gründen einen Friedhofsverein, um die Friedhöfe langfristig zu erhalten.' Und das ist uns bisher schon über zehn Jahre sehr gut gelungen.“ 20 Bestattungen pro Jahr werden derzeit durchgeführt. Zudem eröffnete der Verein im Sommer ein neues Naturwald-Areal: „Dort haben bereits vier Bestattungen stattgefunden.“

 

Miebach würdigte das Engagement als wichtigen Beitrag zum sozialen Leben in den Ortsteilen. Die Vereine hätten nicht nur Friedhöfe gerettet, sondern Orte der Begegnung und Erinnerung erhalten. „Sie halten unsere Friedhöfe lebendig, würdevoll und menschlich – und dafür sagen wir heute besonders Danke“, so der Bürgermeister.