ENGELSKIRCHEN

Da hatte sich was angesammelt

mg; 06.08.2022, 16:50 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- Das große Gruppenfoto mit den anwesenden Geehrten und Beförderten musste vor dem Schulzentrum geschossen werden.
ENGELSKIRCHEN

Da hatte sich was angesammelt

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mg; 06.08.2022, 16:50 Uhr
Engelskirchen – Feuerwehr Engelskirchen holte ihre Jahresdienstbesprechungen für die letzten drei Jahre nach - Aufgrund unzähliger Beförderungen und Ehrungen wurde es ein langer Abend.

Von Michael Gauger

 

Vermutlich hätte die Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr Engelskirchen einige Stunden länger dauern können, aber das wollte Wehrführer Thomas Krimmel seiner Mannschaft dann doch nicht antun. Coronabedingt konnten die letzten beiden nicht durchgeführt werden, so das nun die Jahre 2019 bis 2021 zusammengefasst werden mussten. Krimmel freute sich, dass neben Bürgermeister Dr. Gero Karthaus auch Mitglieder aus der Politik und dem Rat, einige Ehrengäste sowie recht viele Kameraden der vier Einheiten den Weg ins Schulzentrum Walbach gefunden hatten.

 

[Wehrführer Thomas Krimmel hatte seinen Bericht stark reduziert.]

 

Gewohnt wortgewandt begann der Wehrführer mit seiner komprimierten Version des Berichts. Organisatorisch hat  sich innnerhalb der Führungsebenen aller Einheiten sowie der Gesamtführung, einige getan. Guido Lemmer wurde als Stellvertreter des Gemeindebrandinspektors bestätigt, mit Hans Peter Valdor ein Zweiter hinzugewählt. Gut 18 Monate dauerte die komplizierte Erstellung des Brandschutzbedarfsplan für die Gemeinde durch ein unabhängiges Unternehmen, die der gesamten Wehr einen hervorragenden Leistungsstand und eine sehr gute Verfügbarkeit attestiert, erklärte Krimmel mit Stolz. In 2020 beantragte Fördermittel zur notwendigen Umgestaltung des Gerätehauses Engelskirchen werden seit Mitte des Jahres eingesetzt, der Umbau hat bereits begonnen und soll gegen Ende des Jahres abgeschlossen sein.

 

Einsatztechnisch wurden die Kameraden in diesem großen Zeitraum ebenfalls gefordert. Mehrere Sturmtiefs ließen Bäume umfallen und Keller volllaufen. Ein Brand in einem Altenheim lief glimpflich ab, eine Brandserie sorgte für eine zweistellige Anzahl von Einsätzen in nur einer Nacht und dann gab es noch die Hochwassernacht am 14. Juli 2021. Hier wurden in 24 Stunden fast 200 Einsätze gefahren. Vor allem die sonst beschaulich dahinplätschernde Leppe sorgte seinerzeit für "Land unter". "Glücklicherweise alles ohne Verletzte", erklärte der Wehrchef. Im Jahr zuvor waren Kameraden an fünf Tagen beim großen Waldbrand in Gummersbach im Einsatz.  Im Jahresüberblick war somit für 2021, bedingt durch die Juli-Flut, mehr als eine Verdopplung der Einsatzahlen von 214 auf 436 zu verzeichnen.

 

[Dr. Gero Karthaus sieht die Wehr auch für die Zukunft gut aufgestellt.]

 

Krimmel bedauerte, dass neben der Ausbildung auf kommunaler und Kreisebene sowie dem kameradschaftlichen Zusammensein auch die Dienste der Jugend- und Kinderfeuerwehr pandemiebedingt komplett ausfallen mussten. „Wir haben noch einiges aufzuholen“, berichtete Guido Lemmer über die Ausbildung, die mittlerweile wieder anlaufen konnte. Tatsächlich hätte sich zwischenzeitlich gezeigt, das Lehrgänge und Übungen ungemein wichtig seien, um gewisse Routinen im Ablauf aufrechtzuerhalten.

 

Soweit wie möglich hatte man unter Hygieneauflagen oder in Onlineschulungen etwas auffangen können, zwölf Teilnehmer von Laufbahnlehrgängen am Institut der Feuerwehr waren, um Ansteckungen zu minimieren, am Abend zu „Stubenarrest“ verurteilt, verdeutlichte Lemmer die extremen Maßnahmen dort.

 

Bürgermeister Karthaus zollte der Mannschaft seinen Respekt. „Ich glaube, solch extreme Wettersituationen wie zuletzt die Waldbrände und das Hochwasser werden uns künftig öfter begleiten“, vermutete Karthaus und berichtete, dass die Kommunen dazu Konzepte mit dem Kreis entwickeln. Die Gemeinde hat mehrere Bereiche, die bei solch extremen Bedingungen schnell betroffen seien. Beschaffungen von Gerätschaften und Fahrzeugen seien dank der guten Haushaltslage für die nächste Zeit bereits auf den Weg gebracht.

 

[Der Kreisbrandmeister lobte die Zusammenarbeit mit der Gemeinde.]

 

Kreisbrandmeister Wilfried Fischer zeigte sich erfreut, das Maßnahmen aus dem aktuellen Brandschutzbedarfsplan, wie etwa die Parkplatzsituation am Standort Engelskirchen, bereits umgesetzt wurden. Fischer berichtete von feuerwehrpolitischen Geschehnissen auf Landes- und Bundesebene. Persönlich halte er eine Stärkung der Tagesverfügbarkeit für enorm wichtig, was auch durch größeren weiblichen Zuwachs realisierbar wäre. Im kreiseigenen Ausbildungszentrum Brächen werde weiterhin  fleißig gewerkelt, berichtete er weiter. Dort hätten die Kameraden Lust darauf, eine praktische Ausbildung zu genießen.

 

[Einfallsreich: Es müssen ja nicht immer Blumen sein, auch ein echter Bergschinken ist für einen Teil der vielen Jubilare eine Anerkennung.]

 

Knapp 140 Neuaufnahmen, Beförderungen, Entlassungen oder Bestellungen in einer Funktion sowie Ehrungen zu verschiedenen Anlässen nahmen einen Großteil der etwas über dreistündigen Veranstaltung in Beschlag. Gemeindebrandinspektor Peter Hamacher wurde mit dem Ehrenzeichen Gold mit Goldkranz des Landes NRW sowie der Ehrennadel für 50-jährige Mitgliedschaft im Verband der Feuerwehren (VdF)  ausgezeichnet. Eine zwischenzeitlich eingeführte Laufbahnverordnung setzte die Altersgrenze von 63 auf 67 Jahre hoch, sodass Hamacher nochmals „aktiv“ werden durfte. Nun wurde er aber offiziell der Ehrenabteilung überstellt. Thomas Kaster vom Spielmannszug Ründeroth wurde von der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände  für seine 50jährige Tätigkeit mit der Bandschnalle in Gold ausgezeichnet.

 

Mit einer humorvollen Laudatio ehrte der Kreisbrandmeister danach Gemeindebrandinspektor Dietrich Adolphs vom Löschzug Ründeroth und verlieh ihm die Ehrennadel für 60-jährige Mitgliedschaft im VdF. Nahezu acht Kreisbrandmeister habe Adolphs in seiner Dienstzeit „verschlissen“, scherzte Fischer und berichtete von der rasanten Feuerwehrkarriere des Geehrten. Als kleinen persönlichen Dank hatte Fischer nicht nur ein Buch nebst Gutschein, sondern auch ein Kreiswappen und eine „echte Ümminghauser Gewächshausgurke“ als Präsent im Gepäck.

 

Ehrungen und Beförderungen

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