BLAULICHT

Waldhotel: Rund 200.000 Euro Vandalismus-Schaden

ls; 01.07.2022, 09:00 Uhr
Fotos: Josip Polancec.
BLAULICHT

Waldhotel: Rund 200.000 Euro Vandalismus-Schaden

ls; 01.07.2022, 09:00 Uhr
Marienheide - Das Waldhotel wurde nach mutmaßlicher Party von Jugendlichen in Schutt und Asche gelegt - Der Eigentümer ist erschüttert.

Von Leif Schmittgen

 

Vor rund anderthalb Wochen traute Hans-Gerd Schumann seinen Augen kaum: Eine Brandmeldeanlage in seinem Marienheider Waldhotel hatte nicht nur ihn, sondern auch etliche Feuerwehrleute und die Polizei auf den Plan gerufen. Entleerte Feuerlöscher -  die den Alarm ausgelöst haben - waren aber nur die Spitze des Eisbergs dessen, was der Eigentümer an Chaos vorfand. Insgesamt schätzt er den entstandenen Schaden auf rund 200.000 Euro.

 

Schumanns Vermutung; Jugendliche hatten dort eine Party gefeiert und ihrer Zerstörungswut dabei freien Lauf gelassen. Die zehn Hotelzimmer, der Speisesaal, das Schwimmbad und Restaurant mit Küche wurden komplett verwüstet. Türen und Außenfenster wurden zudem zerstört. Am Tag nach der Entdeckung war Schumann mit der Spurensicherung der Polizei erneut vor Ort, als er einen Jugendlichen entdeckte: „Wahrscheinlich wollte man zurückgelassene Gegenstände abholen“, schätzt er. Der Jugendliche sprang aus dem Fenster der zweiten Etage und flüchtete über das Vordach des Gebäudes. Der Eigentümer stellte ihn nach Verfolgung gemeinsam mit der Polizei in einem Waldstück.

 

Das sagt die Polizei

 

Wie Polizeisprecher Michael Tietze auf Nachfrage berichtet, wurden im Zusammenhang mit den Geschehnissen am Waldhotel drei Jugendliche verhört. Ermittlungsergebnisse liegen derzeit aber noch nicht vor. Bis die aufgenommenen DNA-Spuren ausgewertet und mit Datenbanken abgeglichen sind, können laut Tietze noch einige Wochen vergehen. Die Suche nach den Tätern läuft weiter.

 

Es handelt sich laut Eigner um einen 16-Jährigen. Im Gebäude wurde außerdem ein 14-Jähriger gestellt, berichtet er. Beide Marienheider kommen wohl als Tatbeteiligte infrage, genauso wie ein Mädchen, das über ein im Hotel gefundenes Handy identifiziert wurde. „Vermutlich waren es noch etliche Jugendliche mehr“, sagt Schumann. In dem Schwimmbecken fand er unter anderem einen neuen Rasenmäher, der dort wahrscheinlich mit etlichen weiteren Einrichtungsgegenständen angezündet werden sollte: „Es wurden vielerorts Böller gefunden“. Nun hofft der Eigentümer, dass aufgrund der zurückgelassenen Kleidungsstücke, Barfußspuren und Fingerabdrücke eine DNA-Analyse die Identität der Beteiligten aufdecken kann. Auf einem Teil des Schadens wird Hans Gerd Schumann vermutlich sitzen bleiben, denn nur das Gebäudeinnere ist explizit gegen Vandalismus versichert. Fenster und Türen zählen zum Außenbereich und gehören deshalb nicht dazu. Eine genaue Bestandsaufnahme der Versicherung folgt noch.

 

 

Die Situation im Waldhotel

 

[Foto: Leif Schmittgen.]

 

Im Marienheider Waldhotel hat kürzlich ein Pächterwechsel stattgefunden. Bis zur Tat wurde die Anlage nahe der Bruchertalsperre als sogenannte Eventlocation genutzt, die Räumlichkeiten wurden punktuell für Feierlichkeiten vermietet. Da im Tatzeitraum keine Feier stattfand, hatten die Täter leichtes Spiel, weil die Interimsbetreiberin nicht vor Ort war. Hans Gerd Schumann geht nicht davon aus, dass das Hotel noch in diesem Jahr wieder geöffnet wird. Zwar gebe es eine Reihe von Interessenten, welche die Anlage wieder dauerhaft betreiben werden, bis die Schäden aber aufgenommen und beseitigt sind, werden vermutlich etliche Monate verstreichen.

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