Oberberg – Prozessstart am Bonner Landgericht - Lehrer soll über einen Zeitraum von über 15 Jahren drei Jungen mit Alkohol, Geldversprechen und Lügen zu sexuellen Handlungen veranlasst haben.

Ab Freitag muss sich ein Lehrer einer Schule auf Morsbacher Gebiet vor dem Landgericht Bonn verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm insgesamt 15 Sexualstraftaten diverser Art zulasten von drei minderjährigen Schülern vor. Die Taten sollen sich laut einer Gerichtssprecherin im Zeitraum zwischen dem 1. Juni 2006 und dem 29. Juni 2021 ereignet haben.

 

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er systematisch und ganz bewusst das Vertrauen, das die psychisch labilen Jungen zu ihm aufbauten, zu sexuellen Handlungen und Dienstleistungen ausgenutzt hat. Einer der Geschädigten soll bei Beginn der Taten erst elf Jahre alt gewesen sein. Die beiden anderen Jungen jeweils 13 Jahre. Die Übergriffe sollen sowohl in dem Betreuerzimmer der Schule als auch in der Privatwohnung des Angeklagten stattgefunden haben. Hierfür soll er teilweise auch die Eltern direkt angesprochen haben.

 

Der Beschuldigte soll für die sexuellen Handlungen teilweise Geld versprochen haben, die Jugendlichen auch mit Alkohol und Lügen gefügig gemacht haben. Auf diesem Weg soll er die Jungen manipuliert haben, dass sie an sich, anderen Minderjährigen oder am Angeklagten selbst sexuelle Handlungen vornehmen bzw. sich nackt in verschiedenen Posen filmen und fotografieren lassen.

 

Bei einer Wohnungsdurchsuchung am 29. Juni 2021 wurde kinder- und jugendpornografisches Material gefunden. Für den Prozess sind sechs Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil soll bereits am 28. November fallen.