BLAULICHT
Neue Führung will gute Polizeiarbeit fortsetzen
Oberberg – Kriminaloberrat Daniel Gehrke und der Erste Polizeihauptkommissar Carsten Röser sind die neuen Leiter der Direktionen Kriminalität und Verkehr – Sie wurden am Mittwoch mit den neuen Bezirksdienstbeamten vorgestellt.
Von Peter Notbohm
„Nichts ist so beständig wie der Wandel“, sagt Jochen Hagt. Der scheidende oberbergische Landrat hat am Mittwoch die neue Führungsriege der Polizei des oberbergischen Kreises vorgestellt. Kriminaloberrat Daniel Gehrke wird neuer Leiter der Direktion Kriminalität, der Erste Polizeihauptkommisar Carsten Röser übernimmt die Führung der Direktion Verkehr. In seinen letzten Amtstagen werde die Polizeiführung damit „völlig neu strukturiert“, freute sich Hagt, „zwei wichtige Positionen“ mit neuen Gesichtern belegen zu können.
Für Gehrke ist es ein Wechsel in eine bislang unbekannte Behörde. Der 37-Jährige startete seine Karriere bei der Polizei im Rhein-Erft-Kreis, arbeitete nach der Ausbildung zunächst als Tutor an der Landespolizeibehörde und kam schließlich über die Kriminalpolizei in Bonn und das Polizeipräsidium in Köln bis ins Innenministerium nach Düsseldorf. Zuletzt war er im Leitungsstab der Polizei Siegen-Wittgenstein für den Bereich strategisches Controlling und die Pressearbeit zuständig.
Dort wurde er mit dem Fall der vermissten Luise (12) und dem Amoklauf in Siegen „schnell ins kalte Wasser geschmissen. Das waren Dinge, die Führung brauchten“, sagt er. Der Wechsel ins Oberbergische hat für ihn einen angenehmen Nebeneffekt: Statt 84 Kilometer muss der zweifache Familienvater künftig nur noch 35 Kilometer in seine Heimat im Rhein-Sieg-Kreis fahren. Bei der oberbergischen Polizei ist er für rund 100 Mitarbeiter zuständig, für die er jetzt schon Lob hat: „Die Bürger fühlen sich hier sicher und können sich auch anhand der objektiven Zahlen sicher fühlen.“ Zunächst will er sich die Abläufe anschauen „und dann eventuell Impulse setzen“.
Die gute Arbeit seiner Vorgänger fortsetzen will auch der Erste Polizeihauptkommisar Carsten Röser. Der 56-jährige, fünffache Familienvater hat seine Karriere 1994 im mittleren Dienst in Bergisch Gladbach begonnen, durchlief dort verschiedene Bereiche, ehe er in die Behörde nach Gummersbach wechselte. Für den Aufstieg in den gehobenen Dienst folgte die Rückkehr nach Bergisch Gladbach, ehe ein weiterer Wechsel nach Wipperfürth anstand. Zuletzt bekleidete er Führungsstellen in der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz.
In der Direktion Verkehr liegt der Schwerpunkt in der Verkehrsüberwachung und der Ahndung von Verstößen. Hier ist Röser für 58 Mitarbeiter zuständig, darunter auch das VU-Team des Oberbergischen Kreises. „Ich will an die gute Arbeit meiner Vorgänger anknüpfen. Neue Herausforderungen gibt es aber immer“, sagt er. Dazu zählt er unter anderem Unfälle mit Pedelecs und E-Scootern, die zwar noch kein Schwerpunkt seien, aber zunehmen.
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[Der Bezirksdienst soll die Nahbarkeit der Polizei zum Bürger und das Sicherheitsgefühl erhöhen. Dafür sorgen Uwe Elias (2. v.l. Leiter Polizeiwache Wipperfürth), Christoph Röttgen (3 v.l., Bezirksdienst Lindlar), Stefan Nahrgang (4 v.l., Bezirksdienst Radevormwald), Peter Gladbach (4 v.r., Bezirksdienst Hückeswagen), Uwe Breiderhoff (3.v.r., Leiter Bezirksdienst Gummersbach) und Michaela Kautz (2.v.r., Bezirksdienst Gummersbach).]
Neben den neuen Führungspositionen wurden zudem Wechsel bei den Bezirksdiensten öffentlich gemacht. Bereits seit 2017 existiert zwischen dem Oberbergischen Kreis, den 13 oberbergischen Städten und Gemeinden sowie der Kreispolizeibehörde die Ordnungspartnerschaft Sicherheit. Nicht nur die Zusammenarbeit untereinander wurde dadurch intensiviert, vor allem sollen damit auch die Bürgerinnen und Bürger neben den Mitarbeitern des Ordnungsamts deutlich sichtbare Vertreter der Polizei als direkte Ansprechpartner vor Ort haben: die Bezirksdienstbeamten.
Landrat Hagt sprach von „erfahrenen Kräften“ aus der Behörde. Der Bezirksdienst ist für ihn eine besondere Tätigkeit, „da er am nächsten am Bürger dran ist“. Innerhalb der Bezirksdienste wechseln werden die Polizeihauptkommissare Peter Gladbach (von Lindlar nach Hückeswagen) und Stefan Nahrgang (von Hückeswagen nach Radevormwald). Neu im Bezirksdienst sind künftig Polizeihauptkommissar Christoph Röttgen (Lindlar) sowie Polizeioberkommissarin Michaela Kautz (Gummersbach).
Auch sie betonten, die Vielfalt ihrer neuen Position: „Man kommt viel mit dem Bürger in Kontakt. Dabei ist vieles gar nicht für die Polizei bestimmt, man ist eher Lebensberater“, spricht Peter Gladbach von einem schönen Beruf, „weil man den Leuten etwas wiedergeben kann“. Michaela Kautz, die erste Erfahrungen im Bezirksdienst u.a. beim Weltkindertag in Gummersbach sammelte, ergänzte, dass man in dieser Rolle vom Bürger „wirklich als Freund und Helfer“ und weniger als das polizeiliche Gegenüber wahrgenommen werde.
