BLAULICHT

Nachwuchs-Überschuss in Morsbach

ls, Red; 16.03.2024, 10:32 Uhr
Fotos: Feuerwehr Morsbach --- Bürgermeister Jörg Bukowski (re.) nahm ebenfalls an der Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr teil.
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Nachwuchs-Überschuss in Morsbach

ls, Red; 16.03.2024, 10:32 Uhr
Morsbach - Feuerwehr verzeichnet konstante Einsatz- und Mitgliederzahlen - Herausforderungen bei der Beschaffung von technischem Gerät.

Gestern fand in der Kulturstätte Morsbach die Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr statt. Deren Chef Christian Stangier hieß unter anderem Bürgermeister Jörg Bukowski sowie den Kreisbrandmeister Wilfried Fischer willkommen, die jeweils Grußworte an die zahlreich erschienenen Kameraden richteten und verdiente Mitglieder auszeichneten beziehungsweise beförderten. Stangier freute sich außerdem über den Besuch von Waldbröls stellvertretenden Wehrleiter Sebastian Pack und Andre Bellingen vom THW in Waldbröl. Mit beiden Einrichtungen funktioniere die interkommunale Zusammenarbeit sehr gut. Während der Pausen sorgte der Musikzug Wendershagen für die passende Unterhaltung.

 

Stangier hielt während seiner Rede Rückschau auf die ersten acht Monate seiner Amtszeit mit Stellvertreter Christian Haag. „In den vergangenen acht Monaten standen wir vor einem großen Berg an Aufgaben und mussten uns gegenseitig besser kennenlernen." Inzwischen mache es dem Duo Spaß, gemeinsam an der Spitze zu stehen. Stangier hatte das Ruder im vergangenen Sommer von Mathias Schneider, der 20 Jahre lang im Amt war, übernommen.

 

Einsätze und Arbeitsstunden


Das Jahr 2023 war laut Stangier ein normales Jahr, das von vielen kleineren Einsätzen geprägt gewesen sei. „Es galt 100 technische Hilfeleistungen zu bewältigen, von denen die meisten mit umgestürzten Bäumen oder den Folgen von lange andauerndem Regen zu tun hatten“, so der Wehrchef. Von den 29 Brandeinsätzen blieben vier besonders in Erinnerung: die Waldbrände bei Niederdorf und Friesenhagen (Rheinland-Pfalz), ein Kellerbrand in Waldbröl-Geiningen und ein Wohnungsbrand in der Weihnachtsnacht in Morsbach. 2023 wurde die Feuerwehr auch von Brandmeldeanlagen auf Trab gehalten (26 Einsätze). Hinzu kommen zehn Sicherheitswachdienste, neun Ölspur-Einsätze und neun sonstige Einsätze. In Summe waren das 1.921 Stunden.

 

Für Übungsdienste, Pflege, Wartung und Instandhaltung wurden in Morsbach 6.267 Stunden aufgewendet, die Kinder- und Jugendfeuerwehrwarte haben 1.200 Stunden für die Jugendarbeit geleistet. Dies entspricht einer Gesamtstundenzahl von 9.388. Für Besprechungen, Arbeitskreise, Lehrgänge, Feuerwehrfeste, Organisation und Verwaltung wurden laut einer Schätzung von Stangier etwa 3.000 Stunden investiert. Die Zahl der Mitglieder blieb 2023 konstant.

 

[Die Morsbacher Feuerwehr traf sich in der Kulturstätte.]

 

Feuerwehrnachwuchs

 

Keine Sorgen muss man sich bei der Morsbacher Kinderfeuerwehr machen. 21 Mitglieder zählt man, die Warteliste ist so lang, dass man die Zahl verdoppeln könnte. Personell sei das momentan aber nicht umsetzbar. Ähnlich sehe es bei den Jugendfeuerwehrgruppen aus. Auch hier gibt es bei einigen Einheiten Wartelisten. Stangiers Dank richtete sich an alle engagierten Betreuer, die eine wertvolle Nachwuchsarbeit leisteten.

 

Rückblick

 

Im vergangenen Jahr wurde das  Gerätehaus Holpe eingeweiht und nach einigen Verzögerungen wird aktuell noch der Vorplatz gepflastert. Im Juni wurden ein „Abrollbehälter Umweltschutz“ sowie ein neuer Kommandowagen entgegengenommen.

 

Mit der Waldbröler Wehr absolvierte man gemeinsam den Grundlehrgang „Modul 1-4“ sowie den „Atemschutzgeräteträgerlehrgang“. Im November wurde die „alte“ Wehrführung um Mathias Schneider, Martin Hombach und Volker Nosek verabschiedet. 

 

[Der Musikzug Wendershagen begleitete die Jahresdienstbesprechung musikalisch.]

 

Ausblick

 

In Kürze wird die Stelle des hauptamtlichen Gerätewartes ausgeschrieben. „Die wenigsten Außenstehenden haben eine Vorstellung davon, wie viele der Gerätschaften geprüft, gewartet und in Funktion gehalten werden müssen“, freut sich Stangier auf die Neubesetzung, die durch die Erweiterung des Brandschutzbedarfsplans möglich wurde. Ehrenamtlich sei diese Arbeit nicht mehr zu stemmen. 

 

Bei der Einheit Lichtenberg wird in Kürze ein „HLF 20 “ neu angeschafft. „Die Preise haben sich in den vergangenen drei bis vier  Jahren um 70 Prozent erhöht“, so der Wehrchef. Im Hinblick auf weitere Beschaffungen von Fahrzeugen in den nächsten fünf Jahren müsse man deshalb Lösungen finden, wie man auch  Zukunft eine schlagkräftige und moderne Feuerwehr sein könne.

 

Im Bereich Digitalfunk werden zeitnah größere Investitionen notwendig sein. „Aus meiner Sicht hat der Bund bei der Errichtung des Netzes und bei der Einführung des Digitalfunks versagt“, haderte Stangier mit der offensichtlich langsamen Umsetzung. Auch im Bereich Atemschutz werde es Veränderungen beziehungsweise Neuanschaffungen geben müssen. 

 

Für die aktuellen Atemschutzgeräte wird die Ersatzteilversorgung 2030 eingestellt. „Wir müssen uns bereits jetzt mit einer schrittweisen Ersatzbeschaffung befassen, um die Einsatzbereitschaft auch in Zukunft sicherstellen zu können." Gemeinsam mit der Unterstützung von Rat und Verwaltung gelte es, alle Themen zu bewältigen, zeigte sich Stangier optimistisch.

 

Ehrungen und Beförderungen

 

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