BLAULICHT

Aufwandsentschädigung kommt gut an

mkj; 10.03.2024, 11:00 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Verdiente Mitglieder wurden bei der Jahresdienstbesprechung geehrt.
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Aufwandsentschädigung kommt gut an

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mkj; 10.03.2024, 11:00 Uhr
Bergneustadt - Positives wie die geplante finanzielle Aufwandsentschädigung für Funktionsträger der Feuerwehr, aber auch Sorgen um fehlende Einsatzkräfte begleiteten die Jahresdienstbesprechung.

Gleich zu Beginn der Jahresdienstbesprechung ging Michael Stricker, Leiter der Bergneustädter Feuerwehr, auf die politischen Geschehnisse ein, die sich zum Ende des vergangenen und zu Beginn des neuen Jahres in seiner Heimatstadt ereignet haben.

 

[Wehrführer Michael Stricker wusste viel Positives zu berichten.]

 

„Die Anpassung der Aufwandsentschädigung für die Feuerwehr, welche durch den gesamten Rat positiv aufgenommen und verabschiedet wurde, ist der korrekte Schritt in die richtige Richtung“, sagte Stricker im voll besetzten Krawinkelsaal. Er betonte ausdrücklich, dass niemand aus den Reihen der Feuerwehr Geld für sein Ehrenamt fordert. Lediglich sei dies eine kleine Anerkennung und ein Ausgleich für stetig steigenden Arbeitsaufwand.

 

Auch Bürgermeister Matthias Thul sprach das Thema, das auch andere Wehren im Oberbergischen Kreis beschäftigt, an. „Auf Initiative der SPD-Fraktion haben wir als Verwaltung gemeinsam mit der Wehrführung überlegt, wie eine finanzielle Unterstützung aussehen soll.“ Orientiert an den Aufwandsentschädigungen für Ratsmitglieder erhalten künftig Funktionsträger in der Feuerwehr monatliche Pauschalen. Darüber hinaus werden unterschiedliche Ausbildungsdienste ebenfalls finanziell honoriert. Das neue System sei keine Entlohnung, sondern allein eine Anerkennung jedes Einzelnen. „Ich bin hoffnungsvoll, dass sich das Bergneustädter Modell auch woanders durchsetzt“, so Thul (OA berichtete).

 

[Bürgermeister Matthias Thul sprach ein Grußwort.]

 

Stricker gab einen kurzen Rückblick über die geleistete Arbeit. Die Arbeit sei sehr umfang- und erfolgreich gewesen und habe dazu beigetragen, „dass manchem hilfeersuchenden Bürger in unserer Stadt geholfen werden konnte.“ Das Einsatzcontrolling für den Brandschutzbedarfsplan ergab einen hohen Erreichungsgrad und zeige, dass die Strukturen so beibehalten und die Arbeiten in gewohnter Weise fortgeführt werden können. „Gemeinsam müssen wir weiterhin alles tun, dass die ehrenamtliche Feuerwehr ihren festen Platz hat, um den Fortbestand und die Weiterentwicklung dieses äußerst bedeutenden und wichtigen Ehrenamts niemals außer Acht zu lassen.“

 

Personal

 

Das Thema Personal ist und bleibt ein Hauptfaktor auch in Bergneustadt. „Das Gewinnen und Halten von Kräften steht im Fokus und soll weiterhin als gesamtkommunale Aufgabe wahrgenommen werden“, heißt es im Brandschutzbedarfsplan. Es müsse gemeinsam daran gearbeitet werden, dass die Bürger Interesse am Mitwirken bei der Feuerwehr haben. „Wir haben bereits einen Anstieg von sieben Einsatzkräften zum Vorjahr zu verzeichnen“, freute es Stricker, fügte aber hinzu: „Jedoch ist der Anstieg um die sieben Kräfte noch nicht das Ziel, welches wir eigentlich anstreben.“

 

Stricker gab auch einen Ausblick auf das laufende Jahr. Bedeutsamstes Projekt ist der Umbau und die Sanierung der Feuerwache Bergneustadt in der Talstraße, die Planungsgespräche haben begonnen. In diesem Jahr werden mit der Drehleiter und einem Gerätewagen Logistik auch zwei neue Fahrzeuge in Dienst gestellt. Der Mitgliederstand der Einsatzabteilung belief sich zum 31. Dezember 2023 auf 149. Insgesamt zählte man 287 Wehrleute (Fünf technische Einheiten: 149, Jugendfeuerwehr: 31, Kinderfeuerwehr: 21, Musikzug: 37). Der Ehrenabteilung gehören 45 Personen an und vier Mitglieder engagieren sich in der Unterstützungseinheit.

 

[Foto oben: Wehrführer Michael Stricker (v.li.) ernennt Thomas Mießner zum stellvertretenden Löschzugführer Löschzug Dörspetal, Micha Klappert zum musikalischen Leiter des Musikzugs und Andreas Caduck zum stellvertretenden Löschzugführer Löschzug Bergneustadt; Foto unten: Bisher einmalig im Oberbergischen: Luisa Stricker (li.) und Malin Opitz wurden zu Gruppenführerinnen der Jugendfeuerwehr Bergneustadt ernannt.]

 

Einsätze

 

Des Weiteren ließ man Einsätze aus dem vergangenen Jahr Revue passieren, beginnend mit dem Großbrand in der Wiedenester Gärtnerei um 0:21 Uhr in der Neujahrsnacht. „In den darauffolgenden Tagen hat mich der Leiter der Feuerwehr vollumfänglich in Kenntnis über die Dinge gesetzt, die auch diesen Einsatz erschwert haben“, sagte der Bürgermeister. Neben „Störern“ gab es Probleme mit der Wasserversorgung. „Hydranten, die nicht wie benötigt auf Anhieb funktionieren sind ein Ärgernis, eine Belastung für die Einsatzkräfte, schließlich ein Störfaktor“ so Thul. „Wir haben das zum Anlass genommen, dieses Thema in der Gesamtheit zu lösen. Ich habe mittlerweile eine konkrete Planung fertigstellen lassen, die mit Fristsetzungen dieses Problem behebt.“

 

Starke Niederschläge über mehrere Tage rund um Heiligabend sorgten dafür, dass die Kameraden im Dauereinsatz waren. „Wir hatten zahlreiche Unwetterlagen. Insgesamt 54 Einsätze mussten in den Monaten Januar, Mai, August, November und Dezember abgearbeitet werden“, berichtete Stricker. Auch der Chlorgaseinsatz im Freibad und der Brand am Bauhof waren Thema. Als letzten Einsatz zählte Stricker den Lkw-Unfall auf dem Südring in der Norwegerkurve auf, wo ein mit Kunststoffgranulat beladener Sattelschlepper über den Dreckwall gefahren war. Stricker: „Das Fahrerhaus lag abschüssig und der Fahrer musste befreit werden. Eine Rettung mit hohen Ansprüchen, welche sehr gut und schnell funktioniert hat.“

 

[Michael Stricker verabschiedete sich von Kreisbrandmeister Wilfried Fischer, der Ende April in den wohlverdienten Ruhestand geht.]

 

Unter dem Strich hat sich das Einsatzaufkommen im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf 208 erhöht (54 Brandeinsätze, 125 Technische Hilfeleistungen, 24 Fehlalarme und fünf Sicherheitsdienste). Die Gesamtstundenzahl der Feuerwehr Bergneustadt summiert sich auf 31.862. Davon sind 11.169 Stunden, also ein Drittel, Aus- und Weiterbildung. Die Einsatzstunden belaufen sich auf 3.939. Eine positive Entwicklung verzeichnete man bei der Haussammlung (OA berichtete). "Die Resonanz war überwältigend“, so Stricker.

 

[Stadtjugendfeuerwehrwart Jan Rothkamm ist stolz auf seine Jugendfeuerwehr.]

 

Jugend

 

Stadtjugendfeuerwehrwart Jan Rothkamm berichtete über die Arbeit der Jugendfeuerwehr. „Zum Jahresbeginn waren 23 Jungen und acht Mädchen Mitglied in der Jugendfeuerwehr Bergneustadt.“ Der Nachwuchs engagierte sich bei der Abholung der ausgedienten Weihnachtsbäume. Außerdem gab es Übungsdienste wie beispielsweise die Vorbereitung und Abnahme der Jugendflamme auf dem Sportplatz in Pernze.

 

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