BLAULICHT
Explosion in Loope: Festnahme in Engelskirchen
Engelskirchen - Mehrere Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft - Zusammenhang mit Sprengungen und Geiselnahme in Köln - Hintergrund ist offenbar ein Streit im organisierten Drogenmilieu (AKTUALISIERT).
+++5. Meldung (Montag, 14:20 Uhr)+++
Wie die Polizei und Staatsanwaltschaft Köln heute mitteilen, wurde in Zusammenhang mit der Explosion in Loope am 1. Juli gestern ein Tatverdächtiger in Engelskirchen festgenommen. Außerdem stellten die Beamten Bargeld und Handys sicher. Der Mann soll noch heute einem Haftrichter vorgeführt werden wegen des Verdachts auf Geiselnahme.
Staatsanwaltschaft und Polizei gehen derzeit aufgrund personeller Verbindungen davon aus, dass ein Zusammenhang zwischen den drei Explosionen in Köln am 29. und 30. Juni sowie der Detonation in Loope und einer weiteren in Duisburg-Hochemmerich in der Nacht zu Freitag besteht. Die Taten sollen in Zusammenhang mit einem Drogenkartell in den Niederlanden stehen. Hintergrund soll eine Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen nach einem missglückten Drogengeschäft gewesen sein, bei dem Betäubungsmittel in Millionenhöhe unterschlagen worden sind.
Der in Engelskirchen Festgenommene soll außerdem an der Entführung zweier Menschen beteiligt gewesen sein, die am Freitag in Bochum ihren Anfang genommen hatte. Eine Frau und ein Mann wurden in einem Haus in Köln-Rodenkirchen festgehalten. Das SEK befreite die Geiseln, die gefoltert worden sein sollen, am Freitagabend. Am Wochenende waren bereits sechs Tatverdächtige im Alter zwischen 22 und 29 Jahren in Köln festgenommen worden. Alle befinden sich in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen, die auch in die Niederlande führen, dauern an.
+++4. Meldung (Freitag, 12:00 Uhr)+++
Wie Ulrich Bremer von der Staatsanwaltschaft Köln heute auf Nachfrage von OA berichtete, dauern die Ermittlungen zu der Explosion in Engelskirchen weiter an. „Die Polizei ist sehr aktiv“, sagte der Oberstaatsanwalt. Weitere Angaben dazu konnte Bremer aus ermittlungstaktischen Gründen allerdings nicht machen.
+++3. Meldung (Dienstag, 11:45 Uhr)+++
Am Morgen nach der Explosion im Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses in Engelskirchen-Loope liegen der Staatsanwaltschaft Köln noch keine neuen Erkenntnisse vor. Das teilte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auf Nachfrage von OA mit. Derzeit würden Staatsanwaltschaft und Polizei Köln prüfen, ob es einen Zusammenhang zwischen der Sprengung in Engelskirchen und den drei Zündungen von mutmaßlich pyrotechnischen Gegenständen gibt, zu denen es am vergangenen Wochenende in Köln gekommen ist.
In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde auf der Kölner Keupstraße gegen 2:30 Uhr im Eingangsbereich eines Wohnhauses ein pyrotechnischer Gegenstand gezündet. Zwei weitere Detonationen gab es rund 25 Stunden später in den Kölner Stadtteilen Mülheim und Buchheim. Nach drei Nächten in Folge scheint es in der vergangenen Nacht in Köln und dem Kölner Umland keine weitere Explosion dieser Art gegeben zu haben. „Mir ist noch kein neuer Fall zu Ohren gekommen“, sagte Bremer.
Auch in Engelskirchen seien derzeit Opferschützer der Polizei aktiv, würden den betroffenen Bewohnern vor Ort ihre Unterstützung anbieten. Das teilte eine Sprecherin der oberbergischen Polizei auf Nachfrage von OA mit. Bei Bedarf stehe auch ein Kontaktbeamter für interkulturelle und interreligiöse Angelegenheiten (KIA) der oberbergischen Polizeibehörde zur Verfügung.
+++2. Meldung (Montag, 16:22 Uhr)+++
Wie die Polizei Köln am Nachmittag auf Nachfrage von OA mitteilte, lägen zum Tatmotiv noch keine konkreten Hinweise vor. Ein möglicher politischer Hintergrund oder mögliche Rockerbezüge könnten derzeit nicht ausgeschlossen werden. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte die Polizeisprecherin.
+++Ursprungsmeldung (Montag, 15:05 Uhr)+++
Heute Morgen (1. Juli) gab es im Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses in Engelskirchen-Loope eine Explosion. Wie die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln am frühen Nachmittag öffentlich gemacht haben, soll die Detonation gegen 5 Uhr von Unbekannten verursacht worden sein. Mehrere Scheiben sowie die Eingangstür des Hauses in der Straße „Im Auel“ wurden stark beschädigt. Personen seien nach bisherigen Erkenntnissen nicht verletzt worden. Es entstand erheblicher Sachschaden. Die Wohnungen in dem Mehrfamilienhaus seien nach jetzigem Stand weiterhin bewohnbar.
In der Nacht zu Samstag gab es bereits im Eingangsbereich eines Wohnhauses in der Keupstraße in Köln-Mülheim eine Explosion. Zwei weitere Zündungen von mutmaßlich pyrotechnischen Gegenständen gab es in der Nacht zu Sonntag. Die Ermittler gehen aufgrund der Tatbegehungsweise und der verwendeten Sprengvorrichtungen aktuell davon aus, dass die drei Taten in Köln sowie die Tat in Engelskirchen im Zusammenhang stehen. Die Spurensicherung sowie die Arbeit der Kölner Ermittler in Engelskirchen dauern noch an. Die Polizei hat ihre Präsenz im Umfeld der Tatorte verstärkt.
Aktuelle Opferschutzmaßnahmen
Derzeit nehmen Opferschützer der Polizei Köln mit den Bewohnern der betroffenen Kölner Häuser Kontakt auf und sind mit Kontaktbeamten für interkulturelle und -religiöse Angelegenheiten (KIA) im Umfeld der Kölner Tatorte für die Bevölkerung ansprechbar.
Tatrelevante Fotos und Videos können über das Hinweisportal des LKA unter dem Link https://nrw.hinweisportal.de/ an die Polizei NRW übermittelt werden. Weitere Hinweise zum Tatgeschehen oder Tatverdächtigen nehmen die Ermittler der Kriminalpolizei Köln unter Tel.: 0221/22 9-0 oder per Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.
ARTIKEL TEILEN