BLAULICHT

Einzigartiger Feuerwehrstandort im Kreis

lw; 01.12.2023, 13:13 Uhr
Fotos: Lars Weber --- Teamwork: Die Feuerwehrtruppe von Kampf mit Vertretern der Stadt und des Unternehmens, in der Mitte die Kampf-Geschäftsführer Markus Vollmer und Rike Johnsen mit Bürgermeister Ulrich Stücker und Feuerwehrchef Jens Schmidt.
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Einzigartiger Feuerwehrstandort im Kreis

lw; 01.12.2023, 13:13 Uhr
Wiehl – Seit Oktober ist der Feuerwehrstandort auf dem Firmengelände von Kampf in Mühlen in Betrieb – Kosten über 900.000 Euro.

Von Lars Weber

 

Feuerwehrautos auf dem Gelände eines großen Unternehmens finden sich im Oberbergischen häufiger, damit die Kameraden möglichst schnell von ihrem Arbeitsplatz zum Einsatzort kommen können. Eine richtige Feuerwache auf einem Firmenareal, das aber ist im Kreis einzigartig. Bei Kampf Schneid- und Wickeltechnik in Wiehl-Mühlen ist im Oktober der Tagesalarmstandort in Betrieb gegangen. Bevor dies geschehen konnte, war viel Abstimmung nötig. Von der ursprünglichen Idee bis zur Realisierung verging mehr als ein Jahrzehnt. Dafür sind nun alle – die Wiehler Feuerwehr, die Stadt und auch das Unternehmen – sehr zufrieden und stolz auf das Ergebnis. Die ersten fünf Einsätze haben die Frauen Männer bereits erfolgreich und gesund hinter sich gebracht.

 

Ein Feuerwehrauto habe schon länger an den Standort gestanden, erzählte heute Feuerwehrchef Jens Schmidt bei der offiziellen Übergabe des Gebäudes. Die Vision, tatsächlich so etwas wie einen eigenen Standort aufzubauen, sei lose vor mehr als zehn Jahren entstanden und habe sich seitdem immer weiter entwickelt. So weit, dass sie auch in den Brandschutzbedarfsplan Einzug erhielt. Die Grundidee: „Wir wollen da sein, wo die Einsatzkraft gebraucht wird“, so Schmidt.

 

Bei der Firma Kampf arbeiten nicht nur elf Aktive der Wiehler Feuerwehr, sondern auch zehn weitere Feuerwehrleute aus Nümbrecht, Reichshof, Overath und Lohmar, die als Tagesalarmer zur Verfügung stehen. So kommt mit insgesamt 21 Kräften eine ordentliche Truppe zusammen. Unter anderem dieser interkommunale Aspekt habe viel Abstimmung nötig gemacht. „Aber alle haben gesagt: Wir wollen das möglich machen“, ist Schmidt glücklich. Bei den fünf Einsätzen habe man schon zwei Personen befreien können, zeigte sich auch Patrick Noss von der Truppe stolz, die andere Löschzüge im Rendezvous-System bei Einsätzen unterstützen.

 

Die Wache ist tagsüber zu den Arbeitszeiten der Firma besetzt. Für die aktuell drei Frauen und 18 Männer ist ein Bau entstanden, der insgesamt 900.000 Euro gekostet hat und im September fertiggestellt wurde. Der Sozialtrakt ist 110 Quadratmeter groß, die Halle 132 Quadratmeter. Dort stehen ein Löschfahrzeug und ein Mannschaftstransportfahrzeug. Beheizt wird die Wache per Wärmepumpe, in Kürze soll noch eine Photovoltaikanlage auf das Dach.

 

 

Leistungsfähigkeit und komplexe Herausforderungen meistern: Markus Vollmer, Geschäftsführer von Kampf, hat Gemeinsamkeiten zwischen dem Unternehmen und der Feuerwehr ausgemacht. Das passe gut zusammen. „Wir wollten unseren Beitrag leisten, um die Notfallstruktur in der Region zu verbessern“, so Vollmer. Er dankte den Kameradinnen und Kameraden für ihren Einsatz und auch der Stadt für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Beides unterstrich auch Bürgermeister Ulrich Stücker. „Wir wissen, was wir an den Ehrenamtlern der Feuerwehr haben.“ Unterstützen könne die Stadt vor allem auch mit einer guten Infrastruktur. Die Investitionen an diesem Standort, aber auch zum Beispiel die vier Millionen Euro für das neue Feuerwehrhaus in Bomig zeigten, dass die Verwaltung und auch die Politik diese Aufgabe sehr ernst nehmen. Auch im kommenden Jahr werde es trotz einer angespannten Haushaltslage weitere Investitionen geben.

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