BLAULICHT

Eine (fast) neue Drehleiter mit vielfältigen Möglichkeiten

ls, Red; 10.04.2024, 11:00 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen --- Dr. Georg Ludwig (v.li.), Stefan Horn und Michael Eyer sind stolz auf die Drehleiter.
BLAULICHT

Eine (fast) neue Drehleiter mit vielfältigen Möglichkeiten

ls, Red; 10.04.2024, 11:00 Uhr
Lindlar – Bei der Feuerwehr wird zeitnah ein neues Fahrzeug in Betrieb genommen – Gestern fand die Schlüsselübergabe statt.

Von Leif Schmittgen

 

Bei der Freiwilligen Feuerwehr in Lindlar freut man sich über eine generalüberholte Drehleiter mit Rettungskorb. Das Einsatzfahrzeug ist zentral im Gerätehaus an der Voßbrucher Straße stationiert. Rund 350.000 Euro investierte die Gemeinde. Um Kosten zu sparen, entschied man sich für die generalüberholte Variante. Im September soll der Kauf im Rahmen eines Festes mit der Bevölkerung gefeiert werden.

 

Bereits gestern aber freuten sich Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig und den Allgemeinen Vertreter Michael Eyer, den symbolischen Schlüssel an den stellvertretenden Wehrchef Stefan Horn, Löschzugführer Michael Meckbach sowie weitere Vertreter der Feuerwehr zu überreichen. Einige der Beteiligten machen sich sogleich ein Bild von „oben“ und ließen sich per Korb in luftige Höhen transportieren. Bislang hatte man in Lindlar auf eine Drehleiter verzichten müssen, eine Überarbeitung des Brandschutzbedarfsplans machte die Anschaffung nun aber unumgänglich. „Wir freuen uns sehr, dass wir nun nicht mehr auf die Hilfe der Nachbarn angewiesen sind“, sagte Horn.

 

Vorher war das Fahrzeug im belgischen Lüttich im Einsatz. Davon ist rein optisch nichts mehr zu erkennen. Denn nicht nur der Fahrzeugaufbau wurde bedarfsgerecht angepasst, auch die Lackierung leuchtet nun im typischen Feuerwehrrot und das Gemeindewappen ziert die Türen. „Beim Neukauf hätten wir mindesten eine Million Euro investieren müssen“, sagte der Bürgermeister.

 

Moderne LED-Leuchten und die Erneuerung sämtlicher Teile lassen die Gebrauchtlösung wie neu aussehen. "Moderne Fahrzeuge sind komplett elektronisch gesteuert, diese Modellreihe ist die letzte komplett hydraulische“, machte Meckbach den einzig relevanten Unterschied  deutlich. Im Einsatz hätte dies aber keine Auswirkungen. Bis mindestens 2028 – dann ist eine große Generaluntersuchung fällig – wird die Drehleiter nun von den Lindlarer Feuerwehrleuten genutzt.

 

Drehleiter „DLK 23-12 CC GL“ mit Rettungskorb „RK 270 CC“

 

 

Technische Details

 

Die Drehleiter erfüllt laut Mitteilung der Feuerwehr modernste Standards: Auf einem Iveco-Fahrgestell wurde die Leiter bei Magirus aufgebaut. Das zehn Meter lange Fahrzeug hat einen 265 PS starken Motor mit einem automatischen Getriebe. Der Korb kann mit maximal 270 Kilogramm belastet werden. Das 22 Jahre alte Vorführmodell hat ein Gesamtgewicht von 15 Tonnen. Die Leiter lässt sich auf eine Länge von bis zu 30 Meter ausfahren. Der Zugang kann zu einem Punkt in bis zu 23 Metern Höhe bei einer Ausladung von bis zu zwölf Metern erschlossen werden. An dem Korb ist ein fest verbauter elektrischer Wasserwerfer (Monitor), der rund 1.000 Liter pro Minute abgibt.

 

Einsatzmöglichkeiten

 

Das Fahrzeug wird vorwiegend zur Menschenrettung, aber auch zur Brandbekämpfung und zur technischen Hilfeleistung eingesetzt. Die Leiter lässt sich im vorderen Teil abknicken, das macht den universellen Einsatz möglich. Die neue Lichttechnik, die sowohl am Fahrzeug als auch an der Drehleiter verbaut wurde, erhöht die Sicherheit.

 

Besatzung

 

Auf der Drehleiter finden drei Einsatzkräfte Platz. Zwei Atemschutzgeräte sind ständig an Bord. Das Fahrzeug wird voraussichtlich Ende Mai in Dienst gestellt. Die Zeit wird benötigt, damit sich zwei Gruppen von je zehn Feuerwehrleuten zum Maschinisten ausbilden und den Umgang mit der neuen Drehleiter vor Ort üben können.

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