BLAULICHT

Dem Mitgliederschwund erfolgreich entgegengewirkt

ls; 12.08.2023, 11:40 Uhr
Fotos: Michael Gauger.
BLAULICHT

Dem Mitgliederschwund erfolgreich entgegengewirkt

ls; 12.08.2023, 11:40 Uhr
Engelskirchen - Im Rahmen der Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr gab es viel Positives zu berichten - Zahl der Einsätze rückläufig - Warteliste bei der Kinderfeuerwehr.

Von Leif Schmittgen

 

Bei der gestrigen Jahresdienstbesprechung der Engelskirchener Feuerwehr hatte deren Chef, Thomas Krimmel, in seinem Jahresrückblick überwiegend Positives zu berichten. Obwohl er sich zeitweise in Kur befand, wurden alle Einsätze professionell abgearbeitet und besprochen. „So konnte ich aus Ferne beruhigt zusehen“, lobte er in seiner Ansprache die Führungskräfte und die gesamte Mannschaft.

 

[Wehrführer Thomas Krimmel blickte auf das vergangene Jahr zurück, schaute aber auch in die Zukunft.]

 

Bereits Ende 2021 wurden zwei neue Löschfahrzeuge bestellt. Wegen der langen Lieferzeiten der Fahrgestelle werden die beiden Fahrzeuge allerdings erst im zweiten Quartal 2024 zur Verfügung stehen, erläuterte Krimmel. Ein weiteres Fahrzeug (HLF 20) wurde im vergangenen Jahr bestellt und soll noch im dritten Quartal 2023 verfügbar sein. Seitens der Verwaltung beleuchte man derzeit außerdem intensiv die Anschaffung einer Drehleiter.

 

„Es war Wunschdenken, die Renovierung und Umbauten am Gerätehaus Engelskirchen im Jahr 2022 abzuschließen“, betonte der Feuerwehrchef und klagte auch bei dieser Thematik über Lieferengpässe. Aktuell sei man aber in den letzten Zügen. Ein besonderer Dank ging an den Löschzug Engelskirchen, der die Gemeindekasse mit viel Eigenleistung entlastet habe, aber auch mit einem enormen finanziellen Aufwand des Fördervereins wichtige Anschaffungen realisierte.

 

Einsätze

 

Die Feuerwehr Engelskirchen hat im Jahr 2022 19.030 Dienststunden geleistet. Bei den aktiven Einsatzstunden vermeldet Krimmel einen Rückgang von 6.260 (2021) auf 2.914 Stunden. So niedrig war die Zahl zuletzt vor sieben Jahren. Dabei habe die Menge der Einsätze mit 234 (436/2021) auch 2022 über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre gelegen. Die Kameraden rückten zu 31 Bränden und 164 Einsätzen der „Technischen Hilfeleistung“ aus. „Das ist nach dem Rekordjahr 2021 mit dem Starkregen am 14. Juli der zweithöchste Wert in den vergangenen acht Jahren“, so Krimmel.

 

[Kreisbrandmeister Wilfried Fischer lobte das Engagement der Aktiven in Sachen Kreisausbildung und der Nachwuchsförderung.]

 

Ein besonderer Einsatz sei der Kellerbrand in einem sechsstöckigen Gebäude am 25. März gewesen  (OA berichtete), bei dem alle Engelskirchener Einheiten und die Drehleiter aus dem benachbarten Overath involviert waren. Der Schwerpunkt aber habe bei Sturm- und Unwettereinsätzen (89) gelegen. Besonders in Erinnerung geblieben ist dem Wehrchef dabei Orkan „Zeynep“, der am 18. und 19. Februar das öffentliche Leben in weiten Teilen Europas beeinträchtigte. Im Gemeindegebiet gab es innerhalb von zwei Tagen 68 Einsätze. Sechsmal leistete man Hilfe bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Menschen, die allesamt gerettet wurden. 

 

Schließlich kamen  sogenannte sonstige Einsätze dazu, zu denen ausgelöste  Brandmeldeanlagen (20) und Rauchmelder (9) gehörten. Die Oberbergische Drohnengruppe (gemeinsam mit Gummersbach-Windhagen) wurde bei sieben Vegetationsbränden und drei Personensuchen gerufen. „Besonders erfreulich ist es, dass es im vergangenen Jahr keine böswilligen Alarmierungen gab“, schloss Krimmel das Kapitel der Einsätze.

 

Mitglieder

 

Die Feuerwehr zählte zum Stichtag 31. Dezember 2022 319 Mitglieder. „Dem Rückgang, den wir durch die Pandemie bedingt in den vergangenen drei Jahren zu verzeichnen hatten, haben wir erfolgreich entgegengewirkt“, freute sich der Feuerwehrchef. 2021 lag die Zahl der Helfer noch bei 289 und vor der Pandemie im Jahr 2019 bei 311. Das Plus zeige sich vor allem bei den aktiven Einsatzkräften. 186 Feuerwehrleute (178: 2021), davon zwölf Frauen, leisteten ihren Dienst. „Erfreulich ist die hohe Zahl der Quereinsteiger, da wir 2022 altersbedingt nur zwei Jugendliche aus der Jugendfeuerwehr übernehmen konnten“, so Krimmel. Er machte den Zuwachs vor allem an der intensiven Öffentlichkeitsarbeit in den Sozialen Medien fest. 

 

Positiv sei auch die Entwicklung beim Nachwuchs: 49 Mädchen und Jungen nutzen die Übungsabende, um ihr Wissen über und in der Feuerwehr zu vertiefen. Bei den „Aggertaler Löschengeln“ (Kinderfeuerwehr) gibt es 16 Aktive. Laut Krimmel existiert eine Warteliste, denn die Maximalzahl sei für die Betreuer erreicht.

 

[Überraschung für  Thomas Krimmel: Er bekam an diesem Abend das Ehrenkreuz der Feuerwehr in Silber verliehen.]

 

Nahezu unverändert ist die Personalsituation mit 15 Mitgliedern (-2) im Spielmannszug. „Leider hat sich nach der Pandemie die Mitgliederzahl noch nicht wieder erholt. Die Zugführung und auch die Mitglieder selbst unternehmen vieles, um eine Wende herbeizuführen." Da man 2022 altersbedingte Überstellungen in die Ehrenabteilung hatte, ist hier die Mitgliederzahl trotz einiger Todesfälle auf 47 (+4) gestiegen.

 

Außerdem wurden verdiente und langjährige Mitglieder geehrt bzw. befördert. Hier geht es zur Liste.

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