BLAULICHT

Beim Vater des toten Gummersbacher Babys klickten die Handschellen

pn; 23.05.2024, 14:55 Uhr
Symbolfoto: Kindel Media auf Pexels
BLAULICHT

Beim Vater des toten Gummersbacher Babys klickten die Handschellen

pn; 23.05.2024, 14:55 Uhr
Gummersbach – Nachdem die Eltern des Säuglings zum Prozessauftakt am Landgericht Köln nicht erschienen waren, nahm die Polizei nun zumindest den Vater in seiner Wohnung fest – Mutter weiter flüchtig.

Von Peter Notbohm

 

Eigentlich sollten sich am vergangenen Dienstag die Eltern eines toten Säuglings vor dem Landgericht Köln wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge verantworten (OA berichtete). Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden vor, ihr erst 14 Wochen altes Baby im Mai 2022 mehrere Minuten lang geschüttelt zu haben, woraufhin das Kind ein Schütteltrauma sowie einen Gehirnschädelbruch erlitten haben soll. Es verstarb wenige Tage später an den Folgen auf der pädiatrischen Intensivstation.

 

Nachdem beide der Verhandlung allerdings fernblieben, wurden durch das Gericht Haftbefehle erlassen. Zumindest beim 35-jährigen Vater klickten bereits gestern Nachmittag die Handschellen in seiner Wohnung in Bergneustadt. Das bestätigte eine Landgerichtssprecherin auf OA-Nachfrage. Der Mann sitzt seitdem in U-Haft. Der Anwalt der Mutter des Babys hatte zum Prozessbeginn mitgeteilt, dass es Gerüchte gebe, dass der Kindsvater sich ins Ausland abgesetzt haben könnte. Dies konnte Stephan Kuhl, Anwalt des 35-Jährigen, gegenüber unserer Zeitung nun klar verneinen: „Es gibt ein Sprachproblem. Er wollte sich nie absetzen.“

 

Die mitangeklagte Mutter, die inzwischen in Süddeutschland lebt, ist dagegen weiterhin flüchtig. Der Prozess wird am kommenden Mittwoch fortgesetzt.

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