Gummersbach/Köln – Der Missbrauchsprozess gegen den früheren Gummersbacher Hans Bernhard U. muss pausieren – Angeklagter wurde im Gefängnis positiv getestet.

Eigentlich soll im Missbrauchsprozess gegen den früheren Gummersbacher Priester Hans Bernhard U. Ende Februar das Urteil fallen, heute hätte eine weitere Anklage verlesen werden sollen. Daraus wurde allerdings nicht: Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, betrat der Vorsitzende Richter Christoph Kaufmann ohne Robe den Gerichtssaal, um alle Anwesenden zu informieren, dass beim Angeklagten ein PCR-Test durchgeführt wurde, dessen Ergebnis frühestens Mittwochabend erwartet werde. Zuvor waren beim Kirchenmann, der derzeit in der JVA Köln inhaftiert ist, zwei Schnelltests positiv ausgefallen.

 

„Wann es weitergehen kann, können wir noch nicht sagen“, zitiert RP Online Richter Kaufmann. Er habe sich aber zuversichtlich gezeigt, den Prozess noch im Februar mit einem Urteil abschließen zu können. Zuvor soll aber noch eine weitere Anklage verlesen werden, in der es um mutmaßliche Missbrauchsfälle der jüngeren Vergangenheit ging. Aufgrund dieser Vorwürfe war Hans Bernhard U. auch in Haft genommen worden, da Wiederholungsgefahr drohe. Das Gericht legte vorsorglich weitere Termine bis März fest.

 

Der 71-jährige Priester muss sich seit November wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs von Kindern vor dem Kölner Landgericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, seine drei Nichten in den 1990er Jahren sowie ein elfjähriges Mädchen 2011 missbraucht zu haben. Während des Prozesses hatten sich weitere mutmaßliche Opfer gemeldet.