Reichshof – Nach rechtsextremen Gesängen in Wildbergerhütte ermittelt nun der Staatsschutz (AKTUALISIERT).

+++2. Meldung (Freitag, 12:12 Uhr)+++

 

Am Abend hat sich Mathias Weber gegenüber OA zu dem Vorfall geäußert. Dem CEO des Clubs zufolge soll es im „Hexagon“ bereits am 15. Dezember „Ausländer raus“-Gesänge zu „L’amour toujours“ gegeben haben. „Plötzlich sowie unerwartet, ohne Vorankündigung“, sagt Weber. Zu dem Zeitpunkt sei die Diskothek „noch gut besucht“ und etwa halbvoll gewesen, eine genaue Besucheranzahl nennt der Betreiber nicht.

 

Weber bezeichnet „L’amour toujours“ als einen absoluten Top-Hit. „So ziemlich jeder DJ hat diesen Song bei sich. Hätte er gewusst, was passiert, hätte er den Song niemals gespielt.“ Bei der „Christmas Lights“-Party, die am 25. Dezember im „Hexagon“ stattgefunden hat, sei das Lied dann erneut gespielt worden – allerdings nicht ohne eine vorherige Durchsage, wie Weber betont. So sollten Besucher, die sich an den „Ausländer raus“-Gesängen beteiligen, vom Security-Team aus dem Club gebracht werden.

 

„Leider hat das auch nicht funktioniert und wir hatten die gleiche Szene noch einmal.“ Das Lied sei deshalb vorzeitig beendet worden mit den Worten: „Wirklich schade, dann wird es den Song hier nicht mehr geben!“ Hausverbote seien nicht ausgesprochen worden, auch eine Strafanzeige seitens des Clubs sei nicht erstattet worden. „Da es einfach viel zu viele waren, die mitgesungen haben und nicht mal rekonstruierbar ist, wer alles daran teilhatte“, sagt der CEO dazu.

 

+++Ursprungsmeldung (Donnerstag, 16:10 Uhr)+++

 

Das Lied „L’amour toujours“ des italienischen DJs Gigi D’Agostino ist eigentlich ein beliebter Song auf Partys. Doch rund 22 Jahre nach der Veröffentlichung der Single gibt es dazu offenbar immer häufiger rechtsextreme Gesänge – nun auch im Oberbergischen.

 

„Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ wurde rund um die Weihnachtstage auch bei einer Veranstaltung in dem Reichshofer Club „Hexagon“ gesungen, als „L’amour toujours“ vom dortigen DJ gespielt worden ist. Eine Videoaufnahme liegt der Redaktion vor, soll den Vorfall belegen, zeigt feiernde Partygäste sowie das Zeigen des Hitlergrußes.

 

Für eine Stellungnahme hat OA den Betreiber des Clubs in Wildbergerhütte heute bislang nicht erreicht (Stand: 16 Uhr), allerdings wurde in den sozialen Medien ein Statement der Diskothek „Hexagon“ veröffentlicht, in dem das Geschilderte bestätigt wird. „Dieser Vorfall ereignete sich plötzlich und natürlich ohne Vorankündigung“, heißt es dort.

 

Wie ein Sprecher der oberbergischen Polizei heute auf Anfrage sagte, ist der Vorfall in der Behörde bekannt. Eine Strafanzeige sei durch eine Person, die das Video gesehen hatte, erstattet worden. Wegen des Anfangsverdachts gegen Volksverhetzung sowie das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen sei bereits ein Strafverfahren eingeleitet worden.

 

Bearbeitet wird der Vorfall nun vom Staatschutz beim Polizeipräsidium Köln. Wie ein Sprecher der Kölner Polizei bestätigte, seien die Ermittlungen aufgenommen worden, würden allerdings noch am Anfang stehen.

 

In dem veröffentlichten Statement distanziert sich das Team des Clubs „Hexagon“ von „ausgrenzendem und menschenfeindlichem Verhalten“. Aufgrund der rechtsextremen Gesänge sei das Spielen des Liedes an dem Abend abgebrochen worden. „L’amour toujours“ soll „in der nächsten Zeit“ nicht mehr im „Hexagon“ gespielt werden.