Wiehl - Mit thematischer Vielfalt und liebevoll geschmückten Wagen bildete der Umzug des Erntevereins Drabenderhöhe den Höhepunkt des 62. Erntedankfestes.

Von Ute Sommer

„Rote Blätter fallen, graue Nebel wallen-Zeit für den Drabenderhöher Ernteumzug“. Nein nicht graue Nebel, sondern graue Regenwolken wallten über Drabenderhöhe, als Zugmoderatorin Annette Müller den 62. Drabenderhöher Ernteumzug ankündigte, den sie zusammen mit Uli Frommold seit 22 Jahren fachkundig - von der Kirchturmmauer aus - kommentiert. Doch hielten die grauen Wolken weitestgehend dicht, während die vielen Zuschauer entlang des Zugweges die 35 Wagen und bunten Fußgruppen bestaunten. Zu den Klängen des Fanfarenzuges Lieberhausen und angeführt von Zugführer Jens Ruland und dem Vorsitzenden des Erntevereins, Volker Stache, winkte Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker seinen Mitbürgern von einem historischen Schlepprechen aus zu und eröffnete ein sehenswertes Defilé ideenreich gestalteter Gespanne.

[Mit Tannengrün und verdorrtem Gestrüpp machte die DG Hillerscheid auf die Borkenkäferplage aufmerksam.]

Aus der reich geschmückten Kutsche grüßte das Erntepaar Noel Lutter-Denni und André Denni mit ihren vier Kindern, begleitet von Freunden, Feuerwehrkameraden und den Nachbarn aus dem Löher Hof. Hatten die 82 Knirpse des evangelischen Kindergartens bereits im morgendlichen Gottesdienst assistiert und einen Apfelbaum im Pfarrgarten gepflanzt, bereicherten sie den Ernteumzug als wandelnde Apfelbäumchen. Etliche Zugteilnehmer präsentierten auf ihren Wagen die Ergebnisse guten Gärtnerns, zeigten wie die Dorfgemeinschaft Jennecken den „Kürbiszauber“ oder erinnerten, wie die Bröltaler Dorfjugend,  mit einem Mini-Hopfenfeld an „Hopfen und Malz-Gott erhalt´s“. Die evangelische Dorfjugend offenbarte mit ihrem Handwagen „Ernte all inclusiv: Karotten verbessern die Sehkraft, Wein verdoppelt sie“.

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Ein örtliches Problem nahmen die Nachbarn aus Scheid aufs Korn denn „Insekten sind auf d´r Höh zu Haus, nur die Kneipen sterben bei uns aus“. Daneben wurden die Auswirkungen des Klimawandels abwechslungsreich thematisiert. Mit verdorrten und blühenden Gartenbeeten verdeutlichte die DG Niederhof " Willst Du sehn die Ernte sprießen, musst du bei Sonne auch viel gießen", die DG Hillerscheid titelte unter saftigem Tannengrün und abgestorbenen Ästen mit „Das Ungeziefer ist in aller Munde, unsere Wälder gehen dabei zugrunde“. Auch die 151 Schüler der Gemeinschaftsgrundschule hatten mit Blumenschmuck, in  Buddelhosen und Gummistiefeln "die Natur im Blick".   

Seinen traditionellen Abschluss  erreichte der farbenfrohe Ernteumzug am Kulturhaus Siebenbürgen-Dabenderhöhe, wo im Festsaal bei Kaffee und Kuchen und der Musik des Musikvereins Heddinghausen ausgiebig geklönt werden konnte.