WIEHL

Freie Fahrt für Fische in der Wiehl

ls; 19.07.2019, 15:15 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen --- Die Bauherren und Stadtvertreter stellten das projekt heute Vormittag der Öffentlichkeit vor.
WIEHL

Freie Fahrt für Fische in der Wiehl

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ls; 19.07.2019, 15:15 Uhr
Wiehl – Der erste von vier Schritten der Renaturierung des Flusses durch den Ortskern hat begonnen – Das Ufer soll sich in das künftige Stadtbild eingliedern.

Von Leif Schmittgen

 

Die Bagger rollen bereits seit einigen Tagen im alten Teil des ehemaligen Kurparks. Rund 300 Kubikmeter Erde werden in den kommenden vier Wochen bewegt, um dem namesgebenden Fluss im Stadtzentrum von Wiehl wieder ein Stück Natur zurückzugeben. Gebaut wird hier allerdings nicht im Rahmen des derzeit laufenden Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK), das dem Ortskern in den kommenden Jahren eine Frischenzellenkur verpassen wird, sondern in diesem Fall greift der Aggerverband in die bestehenden Strukturen ein.

 

Die EU-Richtlinie zur Gewässerrenaturierung spült 80 Prozent Fördermittel des Landes NRW in die Kassen des ausführenden Aggerverbandes. Dessen Chef, Prof. Lothar Scheuer, stellte das vor einigen Tagen angelaufene Projekt gemeinsam mit dem für Gewässer zuständigen Abteilungsleiter, Wim Dissevelt (Foto), heute der Öffentlichkeit vor. Im ersten Bauabschnitt wird abgehend von der historischen Mühlenbrücke - die dadurch besser in Szene gesetzt wird - auf rund 150 Metern vornehmlich der linke Uferbereich angepasst. „Dabei haben wir natürlich die vorhandene Infrastruktur, wie Gas- und Elektroleitungen streng im Blick“, sprach Dissevelt von kleinen Einschränkungen in der Gestaltungsfreiheit seiner Wasserbauer, die das Gelände derzeit mit Baggern beackern.

 

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Nach etwa vier Wochen soll dieser Anschnitt beendet sein, rund 100.000 € kostet er. Drei weitere, weitaus aufwendigere Baumaßnahmen werden auf gut einem Kilometer Länge folgen, rund 900.000 € werden dafür ausgegeben. Da die folgenden Abschnitte weitaus komplexer sind, rechnet man beim Bauherrn mit einer Fertigstellung nicht vor 2024. Das alles wird fast ausschließlich in Eigenleistung erbracht. Parallel dazu finden weitere Arbeiten in den Außenorten statt. „In einigen Jahren werden Fische auf 13 Kilometern Länge, ohne Hindernisse durch die Wiehl schwimmen können und haben völlig freie Fahrt“, prognostizierte Scheuer.

 

[Laut Wim Dissevelt, wird die alte Mühlenbrücke deutlich besser in Szene gesetzt.]

 

Das Ganze hat allerdings nicht nur optische und umwelttechnische Gründe, sondern dient auch dem Hochwasserschutz. Die Wiehl wird künftig zwischen drei und zehn Metern breiter sein, das Wasser wird so besser vom Boden aufgenommen und kann schneller versickern. Den Zusammenhang mit dem laufenden ISEK, erläuterte Bürgermeister Ulrich Stücker. „Wir haben uns im Vorfeld abgesprochen“, freute er sich, dass die Arbeiten quasi Hand in Hand vorher aufeinander abgestimmt wurden. Das trage zu einem einheitlichen Landschaftsbild bei.

 

Im September wird das Wegenetz neben dem Ufer neu entstehen, das - so ist sich der Bürgermeister sicher - für mehr Aufenthaltsqualität im alten Kurpark sorgen wird. Die genauen ISEK-Pläne werden gesondert präsentiert.

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KOMMENTARE

1

Ob der Wiehlpark dadurch verschönert wird wage ich zu bezweifeln und die Notwendigkeit dieser Maßnahme ebenfalls. Ob hier nicht mal wieder öffentliche Gelder woanders sinnvoller ausgegeben worden wären!? An der Waldbröler Klus hat man (Aggerverband) auch mit sehr großem Aufwand und Pressewirksam begonnen und nun tut sich da seit Monaten überhaupt nichts mehr, die Baustelle ruht und alles beginnt so langsam wieder zu verwildern. Unfassbar was mit öffentlichen Geldern da passiert!

Dietmar Wirths, 20.07.2019, 13:25 Uhr
2

Seit wann fahren Fische???
Ich dachte bisher immer die schwimmen, bzw. bewegen sich im Wasser.
Dank an Prof. Scheuer meinen Horizont erweitert zu haben!

Jessika Lang, 21.07.2019, 10:09 Uhr
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Das ist der gröste Witz aller Zeiten.Wo ist die Uferbefestigung.DieWiehl wird über die Talsperre reguliert.Wenn breiter weniger Wasser in der Wiehl .Das heist Fischsterben

Hedfeld, 21.07.2019, 10:48 Uhr
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