WIEHL

Demonstration für eine offene und pluralistische Gesellschaft

us; 17.03.2024, 19:35 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Der neue Rathausplatz bewährte sich als idealer Ort für die Kundgebung „Wiehl für Demokratie, Toleranz und Zusammenhalt“.
WIEHL

Demonstration für eine offene und pluralistische Gesellschaft

us; 17.03.2024, 19:35 Uhr
Wiehl - Heute Nachmittag gingen rund 550 Demonstranten unter dem Motto „Wiehl für Demokratie, Toleranz und Zusammenhalt“ auf die Straße.

Von Ute Sommer

 

Der Einladung der Ortsverbände von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, BFGW und der ökumenischen Initiative Christen für Wiehl zur Demonstration „Wiehl für Demokratie, Toleranz und Zusammenhalt“ waren heute nach offiziellen Angaben rund 550 Menschen aus Wiehl und Umgebung in den Wiehlpark gefolgt. Von hier aus startete der Umzug über die Bahnhofstraße, durch die Straße im Weiher, über Weiherplatz und Weiherpassage zum Rathausplatz. Hier zeigte sich der SPD-Vorsitzende und organisatorische Leiter der Demo, Ingo Kötter, erfreut über die große Zahl der Teilnehmenden, die die gesellschaftliche Relevanz des Mottos „Wiehl für Demokratie, Toleranz und Zusammenhalt“ widerspiegele.

 

[Organisationsleiter Ingo Kötter (v.li.), Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker und Superintendent Michael Braun warben für die Verteidigung der Demokratie und den Zusammenhalt in der Gesellschaft.]

 

 

Als Termin für das erste, künftig regelmäßig stattfindende Wiehler „Demokratie-Café“ avisierte Kötter Donnerstag, 11. April von 17 bis 19 Uhr, im Wiehler See-Café im Wiehlpark. “Eng zusammenstehen ist das Gebot der Stunde“, beschwor Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker, in der gegenwärtigen Situation den Zusammenhalt aller gesellschaftlichen Ebenen.  Die Gleichzeitigkeit von Klima-, Energie- und Ukrainekrise bedinge den schleichenden Vertrauensverlust der Bürger in die Demokratie, die doch fundamentale Grundlage für ein Leben in Frieden und Freiheit sei, sagte Stücker, mehrfach unterbrochen von spontanem Beifall.

 

„Für mich als Kind der 60er-Jahre war Frieden immer selbstverständlich und ein Krieg in Europa undenkbar“, erklärte er, doch hätten sich die Vorzeichen geändert und ein offensiverer Einsatz für Frieden und Freiheit sei mittlerweile unabdingbar. Das Ringen um Lösungen für die Herausforderungen durch Flucht und Integration bezeichnete er als Geheiß der Mitmenschlichkeit, das offen und transparent ausgetragen werden müsse.

 

[Mit Regenbogenfahnen und kreativen Plakaten bekannten sich fast 550 Menschen zu einem offenen und pluralistischen Zusammenleben aller.]

 

Den „Elefanten“ auf dem Rathausplatz andeutend, bekannte der Superintendent des Kirchenkreises an der Agger, Michael Braun, dass er überhaupt keine „Alternative“ brauche, denn die freiheitlich demokratischen Grundwerte Deutschlands seien absolut tragfähig. Unbestritten hätten die Sorgen der Bürger um die Zukunft zu einer wachsenden Ablehnung gegenüber der Migrationspolitik geführt, doch was unser Land jetzt dringlich bräuchte sei keine Alternative, sondern ein Mehr an Demokratie. Statt eine Wagenburgmentalität zu etablieren, gelte es gemeinsam konstruktiv zu streiten, ehrlich zu sein und tragfähige Lösungen für eine offene Gesellschaft zu erarbeiten. „Das wird uns Kraft, Zeit und viele Gebete kosten, aber es lohnt sich für unsere Zukunft“.

 

 

Zum Abschluss der Demonstration wurde auf dem Rathausplatz die Europahymne intoniert, die von allen Anwesenden mitgesungen wurde. So unterschiedlich die Demonstranten, so unterschiedlich ihre Motivationen sich „für Demokratie, Toleranz und Zusammenhalt“ zu engagieren. Mit dabei Emma (11), Lara (12) und Felix (13) aus Marienhagen, die sensibilisiert durch familiäre Gespräche an ihrer ersten Demo teilnahmen. Angesichts der „schwierigen Situation“ war aus Nümbrecht der Bürgermeister a.D., Wilfried Holberg, angereist, der bekräftigte: „jeder Teilnehmer zählt“.

 

Weil privat betroffen vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine war der 91 Jahre alte Dr. Dieter Fuchs in Begleitung seiner aus der Ukraine stammenden Ehefrau Frau Olga auf den Rathausplatz gekommen. Der langgediente Verwaltungsdirektor zeigte sich sehr angetan von Organisation und Inhalten der Kundgebung.

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