WIEHL
Bogen, Lichtung und ein Dorf der Zukunft
Wiehl – Im Rahmen des Workshops zur künftigen Gestaltung des Baugebiets „Auf der Höhe“ wurden weitere Konkretisierungen vorgetragen – Bürgermeister Stücker lobt Dialog mit der Bevölkerung und betont, dass die Ideen nicht in Stein gemeißelt sind.
Einen Schritt vorangekommen sind die Überlegungen zur Gestaltung des Baugebiets „Auf der Höhe“: Rund 60 Bürger, darunter auch Ratsvertreter, waren ins Stadtteilhaus Drabenderhöhe gekommen, um bei der dritten Veranstaltung der Workshop-Reihe zur Bürgerbeteiligung dabei zu sein. Auch diesmal bestand die Gelegenheit, sich aktiv einzubringen bei der Frage, wie die Zukunft der Fläche zwischen Drabenderhöhe und Brächen aussehen soll. „Wir sprechen heute nicht über die Aufstellung eines Plans, der dann in Stein gemeißelt wird“, stellte Bürgermeister Ulrich Stücker zur Begrüßung klar. „Der Prozess bleibt ergebnisoffen.“
Moderator Daniel Luchterhandt vom Hamburger Büro luchterhandt & partner gab einen Rückblick auf die beiden vergangenen Veranstaltungen. In dem Prozess seien bislang viele Anregungen und Meinungen gesammelt worden und in die Überlegungen eingeflossen. Daraus hätten sich planerische Rahmenbedingungen ergeben, die in dem vorliegenden Entwurf berücksichtigt worden seien. In seiner Aufzählung nannte Luchterhandt etwa den Schutz der Loopequelle, der Erhalt des nördlich gelegenen Waldstücks, die abschnittsweise Entwicklung des Gebiets und die Erhaltung des Fernblicks auf der Kuppe.
Das alles berücksichtigend, erläuterte Peter Berner vom Kölner Architekturbüro Astoc den jüngsten Stand des Entwurfs seines Teams, der das Prinzip des aus drei „Inseln“ bestehenden Baugebiets vertiefte. Dabei bekam der erste, an den jetzigen Ortsrand von Drabenderhöhe angrenzenden Bereich die Bezeichnung „Drabenderbogen“: mit einem Grünstreifen vor den Verbrauchermärkten dort versehen und einer Bebauung in zwei Zonen oder der Anordnung in Höfe-Form. „Hier können wir einen attraktiven Stadteingang schaffen“, meinte Berner und nannte den Titel: „Der schlüssige Auftakt“.
„Auf der Lichtung: Der Raum für Möglichkeiten“ lautete die Beschreibung für den nördlichen Abschnitt der Fläche. Dort soll der bestehende Wald erhalten und zudem aufgeforstet werden, sodass in der Mitte eine Lichtung entsteht. Auf dieser Fläche wäre laut Berner vieles möglich – von Gewerbebauten über eine Mischung aus Wohnen und Arbeiten bis zur Nutzung des Raums für Freizeitanlagen.
Der in der Mitte gelegenen Insel wurde auf den Namen „Zum Loopequartier: Das Dorf der Zukunft“ getauft. Dieser mit drei Hektar größte der drei Bereiche folgte dem Leitbild der Blume: mit einem Zentrum, von dem aus sternförmig die Blütenblätter abgehen – in dem Fall die Wege und dazwischen die „Taschen“ mit dem Raum für Gebäude. Das könnten in Bundesstraßennähe Gewerbebauten sein und in Richtung Westen Wohnbebauung. Die Mitte bietet Platz für Begegnung und Gemeinschaft. Das gesamte Konzeptgebiet umfasst eine Fläche von 12,6 Hektar, die je zur Hälfte für Bauland und Freiraum zur Verfügung steht.
Im Anschluss an den Vortrag Peter Berners gab es für die Gäste Gelegenheit, an drei Stellwänden zu den jeweils drei Bereichen mit den Experten zu sprechen, Ideen, Anregungen und Kritik zu äußern und Fragen zu stellen. Zum Finale sammelten sich alle Mitwirkenden um das große Modell des künftigen Baugebiets, wo auch die externen Experten ihre Einschätzungen vortrugen: Annette Paul von Lorber Paul Architekten aus Köln und Landschaftsarchitekt Johannes Böttger von der Kölner urbangestalt.
Skepsis zeigte sich in erster Linie bei der Betrachtung möglicher Gebäudehöhen und bei Fragen der Verkehrsführung. Große Zustimmung fand der „Drabenderbogen“ als neuer Ortseingang. Stücker freute sich über den grundsätzlichen Konsens zu der präsentierten Struktur des Geländes. Kritik und Ideen der Bevölkerung seien von den Planern ernst genommen und aufgenommen worden. „Hier wird deutlich, dass die Büros darauf reagiert haben, was Sie vorgetragen haben“, betonte Stücker und versprach die Fortsetzung des Planungsdialogs. Als nächstes steht nun die Information der lokalen Politik auf dem Programm und die Entwicklung eines Rahmenplans, der dann die weitere detaillierte Gestaltung ermöglicht.
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