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Wald 2.0 – gemeinsam kaufen, schützen, nutzen

WAHLWERBUNG; 12.05.2022, 16:00 Uhr
Fotos: Bündnis 90/Die Grünen Oberberg.
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Wald 2.0 – gemeinsam kaufen, schützen, nutzen

WAHLWERBUNG; 12.05.2022, 16:00 Uhr
Oberberg - Nicht nur Marc Zimmermann, Landtagskandidat von Bündnis 90/Die Grünen, ist der Kahlschlag unserer Wälder ein Dorn im Auge. Wer wundert sich nicht? Wer fühlt sich nicht hilflos den scheinbar wilden Rodungen ausgesetzt? – Die Waldgenossenschaft Remscheid macht uns vor, wie der Wald der Zukunft Realität wird.

Am vergangenen Sonntag hieß es „Wanderschuhe an“. Jutta Velte, ehemalige Landtagsabgeordnete für Remscheid/Radevormwald, war zu Besuch in Nümbrecht. Sie stammt aus einer Familie von Waldbauern und ist Mitbegründerin der „Waldgenossenschaft Remscheid“. Waldgenossenschaft?


In Nümbrecht sind rund 80 Prozent des Waldes in Privatbesitz. Privatwald ist oft sehr kleinteilig, denn Grundbesitz wird über Generationen hinweg vererbt und zerstückelt. Solchen Erben von Kleinparzellen fällt der Erhalt und die Pflege des Waldes schwer. Es fehlt die Zeit und es mangelt an Wirtschaftlichkeit. Viele Forstbetriebsgemeinschaften kämpfen ebenfalls mit diesen Problemen.

 

[Die Waldwanderung fand in Nümbrecht statt.]

 

Traurig, wenn dann private Waldflächen an Investoren veräußert werden. Gerade jetzt, nachdem der Borkenkäfer die Fichten zerstört hat und Wald günstig zu erwerben ist, findet “Landgrabbing” auch in Oberbergischen Wäldern statt. Plötzlich sind große Areale gerodet, das Holz nach China verkauft und die Waldwege ruiniert. Ein Anlass zum Handeln.
 

„Was einer nicht schafft, das vermögen viele!“, dachte sich eine Gruppe Bürger*innen in und um Remscheid und entwickelte die Idee, kleine Waldstücke von Privatleuten als Genossenschaft anzukaufen, zu schützen und letztlich auch naturnah zu nutzen.


Am Anfang stand eine Waldgenossenschaft - ohne einen einzigen Baum im Bestand. Für eine Einlage von 500 Euro oder sogar als Sparbuch-Variante wurde schließlich gemeinsam Wald erworben. Jede:r Genosse:in erlangt anteilsmäßig Besitz über den Genossenschaftswald. So manche ließen auch den eigenen Kleinwald bewerten und brachten ihn als Einlage in die Genossenschaft ein. Viele Menschen finden die Vorstellung verlockend, selbst mit einem Stück Wald verbunden zu sein. So entsteht in diesem Rahmen eine Art Solidarische Waldwirtschaft, ähnlich der Idee der SoLaWis – quasi eine SoWaWi.

 

Die Genoss:innen kommen aus dem Ort, der Region oder auch aus anderen Ländern - manche Walderben leben inzwischen in Übersee. Größere Anleger können sich selbstverständlich ebenfalls beteiligen, doch auch für sie gilt das alte Genossenschaftsprinzip: ein Mitglied, eine Stimme. Menschen, die hier leben und Anteile kaufen, verstehen ihre Mitgliedschaft auch zudem Bürgerengagement für die Region. Sogar Geschenkgutscheine werden pädagogisch sinnvoll von den Großeltern an die Enkel verschenkt.

 

[Marc Zimmermann mit Jutta Velte.]

 

Auch das Kapital spielt eine Rolle: Etwa ein bis drei Prozent Rendite können die Genoss:innen aus der Bewirtschaftung des Waldes nach den Kriterien der “Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft” (ANW) erwarten. Zehn Prozent der Waldfläche bleiben jedoch aus ökologischen Aspekten unberührt, so bestimmt es die Satzung. Das Ziel dabei ist, auf diesen Flächen eine Art heimischen Urwald mit seiner ganzen Artenvielfalt gedeihen zu lassen. In den übrigen Wäldern wird naturnahe Waldwirtschaft betrieben. Das heißt, es wird Holz geschlagen und verkauft, aber nicht mit Kahlschlägen und schwersten Maschinen. Geerntet werden nur einzelne alte Bäume. Damit wird für eine natürliche Verjüngung des Waldes gesorgt, Fichten-Monokulturen gibt es nicht.


Klar ist auch: der Wald der Zukunft muss bewirtschaftet werden, nur eben anders. Wir brauchen den Wald als Lieferant von nachwachsenden Baustoffen, aber auch mit allen seinen Ökosystemleistungen. Wälder werden nicht automatisch gesunde Ökosysteme, nur weil man sie in Ruhe lässt.


Sie wollen unseren Wald nachhaltig schützen und vor Monokulturen und Plantagen schützen? Als Bündnis90/Die Grünen sind wir am 15.05.2022 die richtige Wahl. Alle Stimmen grün!

 

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