LOKALES
Siegeszug der Kompanie Oberderschlag
Gummersbach – Großes Jubiläumsfestwochenende in Derschlag – Schützenverein feiert 100. Geburtstag – Schützenkönig wird Jens Helmbold (MIT BILDERGALERIE).
Von Lars Weber
Ein denkwürdiges Wochenende geht für den Schützenverein Derschlag heute zu Ende. Ganz im Zeichen des 100-jährigen Bestehens wurde seit Freitag gefeiert. Das neue Konzept mit der Kirmes, die sich die Straße „An der Mühlwiese“ hinunterschlängelt bis zum Schießstand, bei dem das Festzelt aufgebaut ist, hat sich nach der Generalprobe im vergangenen Jahr bewährt. Dazu kam die (Der)Schlager Nacht am Samstag ebenso gut an wie der riesige Festumzug am Sonntag mit 400 Teilnehmern und zwei Musikkapellen. Den Königsvogel hinunter schoss an diesem besonderen Wochenende Jens Helmbold, der heute feierlich zum König gekrönt worden ist. Er gehört der Kompanie Oberderschlag innerhalb des Vereins an, die auch die anderen Majestäten stellte.
Drei Anwärter schossen in diesem Jahr auf den begehrten Vogel – und diese waren zügig bei der Sache. Nach gerade mal einer halben Stunde und 30 Schuss holte der 51-jährige Helmbold (Foto), der seit rund zehn Jahren dem SV angehört, den Vogel von der Stange. „Ich konnte kaum nachdenken, da war er schon unten“, so das Vorstandsmitglied des TuS Derschlag, der sich sehr über die Ehre freute. Zwar habe er auch schon mit seinen Aufgaben im Handballverein viel zu tun. „Aber meine ganze Kompanie steht hinter mir“, sagte Helmbold, der bei Martin Rea in Bergneustadt Controlling-Leiter ist. Eine Königin hat er (noch) nicht. „Wir können ja einen Wettbewerb ‚König sucht Frau‘ organisieren“, witzelte der neue König.
Der neue Kaiser ist indes der alte. Michael Hess holte den Vogel nach 40 Minuten und 44 Schüssen hinunter und setzte sich damit gegen einen weiteren Bewerber durch. Bei der heutigen Krönung durfte er seine Kette erst abgeben, bevor er sie postwendend wieder in Empfang nehmen durfte. Und so ganz nebenbei durfte sich der 57-Jährige noch über die Glückwünsche des ganzen Festzelts zu seinem Geburtstag freuen.
Die „Wasserschlacht“ am Samstag um den Prinzenvogel entschied Lea Risken gegen zwei männliche Konkurrenten für sich. Wobei ihr späterer Prinzengemahl und Freund Marius Fastenrodt ihr die Vorlage zum Sieg gab, wie die 22-Jährige sagt. Aufgrund des starken Regens machten die Teilnehmer kurzen Prozess. Nach 14 Minuten und 34 Schuss war der Vogel unten und die neue Prinzessin stand fest. Fastenrodt kann Risken im kommenden Jahr gute Tipps geben: Er selbst war während Corona von 2019 bis 2021 selbst Prinz.
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[Die alten und neuen Majestäten bei der Krönung.]
Eine Besonderheit gab es in diesem Jahr beim Jugendschützenkönigsschießen. Da es dafür keine Bewerber gab, schossen 42 Schützen des SV Derschlag stellvertretend für anwesende Kinder, die zu jung waren, um selbst schießen zu dürfen. Nach 45 Minuten und 67 Schuss war das Schießen beendet. Letztlich entschied das Los über (in diesem Fall) die Jugendschützenkönigin Mara Burgmer (10). Pate von ihr am Schießstand war Hauptmann Thomas Räbsch gewesen.
Sehr glücklich zeigte sich der Vorsitzende Jan Vankerkom (Foto) mit dem großen Festwochenende. „Wir hatten drei Tage lang volles Haus!“ Besonders beeindruckend und ihm im Gedächtnis bleiben wird der Festumzug, der die Teilnehmer vom Bowlingcenter aus durch die Straßen bis ins Festzelt führte, mit Hunderten Zuschauern am Wegesrand. Viel los war auch bei der Schlagerparty gewesen, die aufgrund der großen Gästeliste beim freitäglichen Festkommers am Samstag stattfand und größer ausfiel als andere Jahre. Sehr zufrieden seien nicht zuletzt auch die Schausteller der Kirmes gewesen, sagte der Schützenchef.
Ehrungen
Für 65 Jahre Mitgliedschaft: Horst Mittelacher
Für 55 Jahre: Herbert Messerer
Für 45 Jahre: Peter Sadowski und Jochen Heitmann
Für 25 Jahre: Jochen Wirths, Stefan Lenz und Stefan
Mit 25 Mitgliedern startete der Verein vor 100 Jahren. Jetzt sind es aktuell 305 – Tendenz steigend, wie die Schützen stolz sagen. Einen Anteil daran haben die Kompanien, die vor einigen Jahren innerhalb des Vereins gegründet wurden. So sorgten die kleineren Gruppen „Kloster“, „Oberderschlag“, „Rebbelroth“ und „Aussichtsturm“ bei Neumitgliedern des Vereins für einen leichteren Einstieg in die Schützenwelt und für noch mehr Identifikation. „Jetzt beginnen neue 100 Jahre“, sagte Vankerkom auch deshalb selbstbewusst.
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