Gummersbach – Ehrenpräsident des Oberbergischen Schützenbunds holte den Vogel mit dem 137. Schuss – Für Prinzessin Ronja Scheefers geht ein Traum in Erfüllung - Jetzt mit Bildergalerie vom Partysamstag (AKTUALISIERT).

Von Lars Weber

Ein gelungenes Schützenfestwochenende in Derschlag hat heute mit der Krönung einen weiteren Höhepunkt gefunden. Eine sehr gut besuchte Kirmes, ein volles Festzelt bei der Party am Freitag und dem Bürger- und Schützenball am Samstag, dazu der Festumzug und jede Menge Musik: Schon vorher hat der Schützenverein Derschlag auch dank des perfekten Wetters ein paar denkwürdige Tage gehabt. Denkwürdig auch dank der Sieger in den Wettbewerben. Neuer König ist Klaus Büser, den die Schützen wohl in ganz Oberberg (und darüber hinaus) kennen.

[Bürgermeister Frank Helmenstein bei der Krönung von Klaus Büser.]

Der 64-Jährige war 13 Jahre lang an der Spitze des Oberbergischen Schützenbunds und wurde gleich bei seiner Ablösung von seinem Nachfolger Thomas Ufer zum Ehrenpräsidenten ernannt. Wohnhaft in Eckenhagen war er dort in seinem Heimatverein, der Schützengesellschaft Eckenhagen, 2009 König und 2012 Kaiser. Beim Schießen der vier Anwärter am Sonntag dauerte es 150 Minuten, bis der 137. Schuss den Vogel endgültig zum Sturz brachte.

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„Das hatte ich mir eigentlich nicht vorgenommen“, sagte Büser heute, der schon seit einigen Jahren auch beim Derschlager Schützenverein Mitglied ist und der Kompanie Oberderschlag angehört. Eigentlich habe er nur seinen Schützenbruder Alf Behrendt unterstützen wollen. „Die Unterstützung ist schwergewichtiger ausgefallen als gedacht“, sagte Büser nach der Krönung lachend. Er freut sich jetzt mit seiner Königin Silvia Nowak, die Derschlager noch besser kennenlernen zu dürfen als bisher schon.

Der neue Kaiser heißt Michael Franz. Der 48-Jährige setzte sich nach zwei Stunden und 173 Schüssen gegen zwei Mitbewerber durch. Auch seine Frau und jetzt Kaiserin Angelika Franz schoss auf den Vogel, der am Ende völlig zersplittert den Abgang machte. Mitzumachen sei eine spontane Entscheidung der beiden gewesen. Und es war auch nicht das erste Mal, dass sie in den Konkurrenzkampf gingen. 2014 schossen beide um die Königswürde – damals mit dem besseren Ende für Angelika. Sie versicherten aber glaubhaft, dass sie sich stets füreinander freuten.

[Die Zeit der einen Majestäten endete, die Zeit der anderen begann.]

Ein echter Traum ging für die neue Prinzessin Ronja Scheefers in Erfüllung, die sich gegen vier Mitbewerber durchsetzte. 150 Minuten und 160 Schüsse dauerte das Schießen, wobei der Vogel bereits nach rund 40 Schüssen locker geschossen war und nur noch auf der Schraube hing. Das Besondere: Scheefers versucht bereits seit rund 14 Jahren bei den Schützenfesten ihr Glück.  Über ihren Vater Sascha Scheefers hat sie den Derschlager Schützenverein früh ins Herz geschlossen. „Als Zwölfjährige hab ich es das erste Mal versucht. Jetzt hat es endlich geklappt“, sagte sie überglücklich. Ihr Prinz ist Marius Fastenrodt.

Jugendschützenkönigin wurde Klara Luise Hütt, ihr Gemahl ist Mathi Schladitz. Sechs Anwärter gab es, die 27 Schüsse und eine halbe Stunde für den Vogel brauchten. Kinderkönig ist Lio Burgmer, seine Kaiserin ist Antonia Hütt. Beim Kinderschießen war der Vogel aus Styropor und es wurde mit einem Blasrohr geschossen. Sechs Mitbewerber gab es, der Vogel fiel nach 50 Minuten und 122 Schuss.

Auch das Stadtkönigschießen fand dieses Jahr in Derschlag statt. Stefan Henn vom Schützenverein Lieberhausen gewann dieses mit dem 69. Schuss. Angetreten waren elf Schützen aus sieben Vereinen.