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Broken-Heart-Syndrom – kann das Herz wirklich brechen?
Oberberg - Ja, das gebrochene Herz (Broken-Heart) gibt es wirklich. Auslöser sind oft extreme emotionale oder körperliche Krisen – nicht selten der plötzliche Tod eines geliebten Menschen, Liebeskummer oder auch Ängste. Dabei bricht das Herz nicht buchstäblich auseinander, doch der Stress kann ernsthafte Herzbeschwerden auslösen. Am 29. September 2025 findet im AOK-Haus Gummersbach ein interessanter Themenabend mit dem Titel „Broken-Heart-Syndrom – Wenn das Herz leidet“ statt.
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Prof. Dr. Vedat Tiyerili, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Klinikum Oberberg /Kreiskrankenhaus Waldbröl, erklärt in seinem Vortrag „Broken-Heart-Syndrom: Wenn Stress das Herz belastet“, was hinter dem Broken-Heart-Syndrom steckt und wie es sich von einem klassischen Herzinfarkt unterscheidet. Außerdem wird der Einfluss von emotionalem und körperlichem Stress auf das Herz thematisiert.
Im anschließenden Workshop „Broken-Heart – Wenn das Herz nicht nur körperlich leidet“ führt Katharina Kronenberg (Systemische Therapeutin SG, DGSF, Systemische Supervisorin DGSF, Lehrende für Beratung, Therapie und Supervision DGSF) durch das Programm. Der Workshop beinhaltet praktische Übungen zur Selbstreflexion und emotionalen Regulierung sowie einen Austausch in Kleingruppen und gibt Impulse für den Alltag.
Die Teilnahme an beiden Veranstaltungen ist kostenfrei und steht allen Interessierten offen, unabhängig davon, ob sie Mitglied der AOK sind oder nicht.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Für eine Teilnahme nutzen Sie bitte das Anmeldeformular.
Beim Broken-Heart-Syndrom wird die linke Herzkammer plötzlich überlastet. Die Pumpleistung reduziert sich kurzfristig, was zu Engegefühl, Brustschmerzen, Atemnot, Herzrasen oder sogar Übelkeit führen kann. Die Symptome ähneln oft einem Herzinfarkt, weshalb eine Abklärung wichtig ist. Bei der Untersuchung zeigt sich häufig eine charakteristische „Beule“ an der Herzspitze, die sich oft wieder zurückbildet.
Dieses Syndrom verdeutlicht, wie nah Psyche und Körper beieinanderliegen. Zwar muss nicht jeder Liebeskummer medizinisch behandelt werden, aber Patienten sollten sich ernstgenommen fühlen und über den Zusammenhang zwischen Gefühlen und Symptomen aufgeklärt werden. Studien zeigen, dass bei rund 40 Prozent der Patienten mit Herzbeschwerden ein typischer Konflikthintergrund vorliegt – besonders bei Menschen mit Neigung zu Angst oder Depressionen oder bei hohem Stressniveau im Beruf oder Privatleben.
In der Akutphase gilt: Stress so gut wie möglich vermeiden. Zur Linderung der Beschwerden kommen oft Medikamente wie Betablocker zum Einsatz. In der Regel heilt das Broken-Heart-Syndrom innerhalb von vier bis sechs Wochen ohne bleibende Schäden aus. Wichtig ist, dass Betroffene und ihr Umfeld sich Unterstützung suchen und Belastungen reduzieren.
Interessant ist, dass Frauen, insbesondere nach der Menopause, deutlich häufiger betroffen sind. Ob der Hormonhaushalt eine Rolle spielt, ist noch nicht abschließend geklärt. Erkranken Männer an einem Broken-Heart-Syndrom, haben sie häufiger einen schweren Verlauf.
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