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Visionär und solidarisch: 100 Jahre BPW-Betriebskrankenkasse

us; 5. Apr 2019, 17:00 Uhr
Bilder: Ute Sommer --- Das 100-jährige Bestehen der BPW-Betriebskrankenkasse wurde im Ausstellungsraum gefeiert: Christian Peter Kotz (v.li.), Achim Kotz, Karl-Josef Laumann, Michael Pfeiffer, Bodo Löttgen, Dr. Gunnar Heymer, Dietmar Krieg.
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Visionär und solidarisch: 100 Jahre BPW-Betriebskrankenkasse

us; 5. Apr 2019, 17:00 Uhr
Wiehl - Mit einem Festakt würdigte die BPW Bergische Achsen KG das 100-jährige Bestehen ihrer Betriebskrankenkasse - Als Ehrengast kam Karl-Josef Laumann, NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales der Einladung zur Jubiläumsfeier nach.
Ute Sommer

"Mit der Gesundheit ist es wie mit dem Salz - man bemerkt es erst, wenn es fehlt", hieß Michael Pfeiffer, als Vorsitzender der BPW-Geschäftsleitung die vielen Gäste im Ausstellungsraum des Unternehmens willkommen, unter ihnen der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Bodo Löttgen, der stellvertretende Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke, Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker, Reichshofs stellvertretender Bürgermeister Gottfried Claus und die  BKK-Verwaltungsratsvorsitzenden Dr. Gunnar Heymer und Michael Dick.

Mit der Gründung der BKK vor 100 Jahren habe Betriebsgründer Gustav Friedrich Kotz seiner Fürsorgepflicht für das gesundheitliche Wohlergehen seiner Arbeiter und deren Familien nachkommen wollen, eine Verantwortung, in deren Pflicht sich die BPW-Geschäftsleitung bis heute sehe. Mit Blick auf die Einrichtung von ergonomischen Arbeitsplätzen, das firmeneigene Fitness-Studio, auf Ernährungskurse und eigene Gesundheits-Förderprogramme speziell für Auszubildende unterstrich Pfeiffer die flexible Anpassung an sich ständig wandelnde Aufgabenschwerpunkte.


[Als entschiedener Fürsprecher regionaler Versorgungsgestaltung präsentierte sich der NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl-Josef Laumann.]

Als persönlich haftender BPW-Gesellschafter und Enkel des Firmengründers hielt Christian Peter Kotz auf Grundlage alter Protokollbücher einen Rückblick auf Entstehung und Werden der BKK BPW, die heute als eine von noch 25 unternehmens-bezogenen, geschlossenen Krankenkassen in Deutschland besteht. So beschloss der fünfköpfige BKK-Vorstand am 5. April 1919 "die Kasse in Wirksamkeit treten zu lassen". Neben den schon umfangreichen Versicherungsleistungen, wie der ärztlichen Grundversorgung, der Krankenhauspflege, den Arzneikosten, Sehhilfeverordnungen (nur Nickelgestelle, keinesfalls Horn) schlug das Plombieren eines schadhaften Zahns mit 4,50 Goldmark zu Buche, für die Extraktion desselben wurden lediglich 1,50 Goldmark fällig.


Als Ehrengast der Jubiläumsfeier würdigte NRW-Minister Karl-Josef Laumann die Rolle der Betriebskrankenkassen für den Industriestandort. Mit der Gründung der Betriebskrankenkasse im Familienunternehmen habe sich Gustav Friedrich Kotz schon vor 100 Jahren als gesellschaftspolitischer Visionär erwiesen, denn ohne die Idee der Sozialpartnerschaft hätte sich keine soziale Marktwirtschaft entwickeln können. Die aktuelle Gesundheitspolitik strebe nach stärkerer Zentralisierung, ein Ansatz, dem Laumann so gar nicht folgen mochte. "Zentralismus löst keine regionalen Probleme", argumentierte er für den Erhalt von Selbstbestimmung auch in geschlossenen Krankenkassensystemen.

Als integrale Säule des Gesundheitswesens bezeichnete er Solidaritätsprinzip "Die Gesunden helfen den Kranken", was kluges Haushalten mit Beitragsmitteln und wirtschaftlichen Erfolg voraussetze. "Die Landesregierung möchte die Industrie zum Wohlergehen der Menschen stärken", wünschte er den BKK-Verantwortlichen, das Unikat ihrer Kasse als geschlossenes System möglichst lange zu erhalten. Seit Beginn seiner Vorstandstätigkeit in der BKK BPW im Jahr 2006 habe es mehrere Fusionsangebote anderer Kassen gegeben, informierte Dietmar Krieg, doch könne man sich, mit rund 6.650 Versicherten, auf dem Markt der gesetzlichen Kassen behaupten.

Als wesentliche Stärken definierte er solide Beitragskalkulation, den persönlichen Kontakt zu den Versicherungsnehmern und die Unterstützung durch die BPW Geschäftsleitung. Pluspunkte, die auch der Vorstand des BKK-Landesverbandes Nordwest lobte Manfred Puppel in den Mittelpunkt seines Grußwortes stellte. "Sie haben den Gedanken der Sozialpartnerschaft ins Zentrum ihres Handelns gestellt und in herausragender Weise in die Tat umgesetzt.“
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