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Als Außenseiter nach Ostwestfalen

bv; 27. Nov 2018, 14:25 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- So wie in der vergangenen Saison möchte VfL-Linksaußen Marvin Sommer seinen Gegenspielern auch am kommenden Sonntag entwischen.
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Als Außenseiter nach Ostwestfalen

bv; 27. Nov 2018, 14:25 Uhr
Gummersbach – Für den VfL Gummersbach wäre ein Auswärtserfolg bei GWD Minden enorm wichtig, um sich im Abstiegskampf Luft zu verschaffen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer

GWD Minden - VfL Gummersbach (Sonntag, 2.12, 16 Uhr).

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass man sich für Tradition leider nichts kaufen kann, dann machte dies der kommende Gegner des VfL Gummersbach in der vergangenen Woche deutlich. Weil man offenbar befürchtete, die KAMPA-Halle nicht füllen zu können, bot man von GWD-Seite die Tickets gegen den ruhmreichen Gegner online zum halben Preis an. Mag sein, dass der Handballfreund in Ostwestfalen nicht gerade nach einem Spiel des aktuell Tabellenachten gegen den 16. lechzt, ist dieses Aufeinandertreffen für die Kreisstädter doch ungemein wichtig.


Nach fünf Niederlagen in Folge hängt man im tiefen Tabellenkeller fest und benötigt eigentlich einen Befreiungsschlag, der dem Tabellenbild, aber mehr noch dem eigenen Selbstbewusstsein guttun würde. Aber in der jetzigen Lage spricht nicht unbedingt viel für einen Auswärtssieg bei einem Team, das in dieser Saison einen unerwartet guten Job macht und mit dem Abstieg nichts zu tun haben dürfte. Erst vor wenigen Tagen war GWD bei der knappen Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen nah dran an einem Teilerfolg und mit ausgeglichenem Punkteverhältnis liegt Minden auf einem guten Mittelfeldplatz.

Mindens Erfolge kommen für VfL-Trainer Denis Bahtijarevic nicht überraschend. „Die erste Sieben von GWD ist richtig stark“, weiß der Coach. Immer noch gibt der 39-jährige Dalibor Doder auf der Mittelposition den Takt vor und ist zudem erfolgreichster Torschütze seiner Mannschaft. Flankiert von den beiden Rückraum-Hünen Marian Michalczik und Christoffer Rambo sowie Markus Gullerud am Kreis ist dieses Kraftzentrum für den GWD-Höhenflug verantwortlich. Der VfL dürfte unter normalen Umständen lediglich eine Außenseiterrolle haben. Aber auf die setzt Bahtijarevic.



Entscheidend ist für ihn zweierlei. Zum einen sei es wichtig, endlich auch einmal die Trainingsleistungen in einem Pflichtspiel wieder aufs Parkett zu bekommen. Dies gelte vor allem für den Angriff. „Wenn das Spiel nicht so läuft, wie die Spieler sich das vorstellen, geraten wir zu schnell unter Stress und machen dann Fehler. Das müssen wir unbedingt abstellen“, so der VfL-Trainer. Zum anderen bedürfe es einer richtig guten Torhüterleistung, um in Minden etwas mitnehmen zu können. Das kommt nämlich neben dem langfristigen Ausfall von Drago Vukovic noch erschwerend hinzu: Es gibt – bis auf Ausnahmen - keine außergewöhnlich guten Leistungen eines „Goalie“. Das wäre aber gerade in engen Partien entscheidend.

Fünf Niederlagen in Folge, 6:22 Punkte, erhöhte Abstiegsgefahr – natürlich steht auch der Trainer unter Druck. Denis Bahtijarevic ist sich dessen bewusst, und er kennt die Mechanismen der Branche. „Der Druck ist immens, aber ich gebe jeden Tag alles, um die Mannschaft zum Erfolg zu führen“, so der Coach. Und er habe nicht das Gefühl, seine Botschaften kämen bei den Spielern nicht mehr an. „Wir sind eine Einheit.“ Die braucht es auch am kommenden Sonntag, will man die Auswärtsfahrt nach Ostwestfalen mit einem oder gar zwei Punkten krönen.



  
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