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Initiative „G9-jetzt-nrw“ sammelt Unterschriften

vma; 21. Mar 2017, 08:29 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Täglich kommen neue Sammelunterschriftenlisten an – viele möchten die Regelschulzeit von 13 Jahren wieder zurück.
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Initiative „G9-jetzt-nrw“ sammelt Unterschriften

vma; 21. Mar 2017, 08:29 Uhr
Gummersbach – Aktionsbündnis macht sich für die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren stark und will ein Volksbegehren starten.
Für ein Volksbegehren sammelt die Initiative „G9-jetzt-nrw“ Unterschriften, damit an Gymnasien in Nordrhein-Westfalen das Abitur wieder nach einer Regelzeit von 13 Jahren (G9) – ohne Pflicht zum Nachmittagsunterricht – abgelegt wird. Bei Markus Scholmann gehen die Sammelunterschriftenbögen zuhauf ein, die als Grundlage für das Begehren dienen. Die Initiatoren fordern darüber hinaus Halbtagsunterricht mit sechs Unterrichtsstunden pro Tag, Beginn der zweiten Fremdsprache wieder ab der 7. Klasse sowie die Möglichkeit von freiwilligen Ganztagsangeboten.


[Markus Scholmann hat täglich viel zu sortieren in seinem Büro.]

Seit Januar 2017 läuft die Aktion. Für ein Volksbegehren sind rund 1,061 Millionen Unterschriften – acht Prozent der Stimmberechtigten in Nordrhein-Westfalen – notwendig. Sollte diese Marke erreicht werden, muss sich der Düsseldorfer Landtag damit auseinandersetzen. Falls eine Mehrheit der Abgeordneten das Volksbegehren ablehnt, kommt es zu einem Volksentscheid.

Markus Scholmann hat in seinem Keller ein Büro eingerichtet, wo die Sammelbögen sortiert und dann an die Kommunen weitergeleitet werden. Er selbst hat seine Tochter wegen der Ganztagsangebote mit Anwesenheitspflicht vom Lindengymnasium in Gummersbach genommen. „Sowohl sie als auch ihr kleiner Bruder besuchen mittlerweile das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Wiehl, wo dies nicht so gehandhabt wird“, erzählt er.


[Nach dem Öffnen der Post werden die Listen nach Kommunen sortiert und gesammelt dorthin geschickt, da dort die Stimmberechtigung geprüft werden muss.] 

„G9-jetzt-nrw“ wurde 2013 gegründet und ist dezentral organisiert. Als Sammler registriert sind rund 4.000 Personen. Bei Scholmann beziehungsweise bei „Mehr Zeit für Kindheit und Jugend e.V.“ laufen die Bögen ein und gehen dann gebündelt weiter an die Kommunen zur Prüfung der Wahlberechtigung. Auch in den Rathäusern können bis zum 7. Juni Unterschriften abgegeben werden. Zusätzlich können die Unterlagen bei den kommunalen Verwaltungen schriftlich beantragen.

Wichtig sei vor allem, so Scholmann, in der Sekundarstufe I (5. bis 10. Schuljahr) die 180 Jahreswochenstunden auf sechs Schuljahre zu verteilen – das wären sechs Schulstunden pro Tag. Offene Nachtmittagsangebote sollten weiter möglich sein, aber eben nicht verpflichtend, betont er. Mit weiteren Aktiven setzt er sich für die Sammlung, die noch bis Januar 2018 möglich ist, ein. Weitere Informationen hier: www.g9-jetzt-nrw.de.
  
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