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„Perle von Wiehl“ erstrahlt endgültig in neuem Glanz

nh; 1. Sep 2016, 17:05 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Die Sanierung der evangelischen Kirche ist beendet. Rathaus und Kirche sind für Wiehler die Wahrzeichen der Stadt.
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„Perle von Wiehl“ erstrahlt endgültig in neuem Glanz

nh; 1. Sep 2016, 17:05 Uhr
Wiehl - Nach über vier Jahren Bauzeit ist die Sanierung der evangelischen Kirche endgültig abgeschlossen - 1,4 Millionen Euro kostete das Gesamtprojekt - Mit einem Kirchen- und Heimatfest soll der Abschluss gefeiert werden.
Von Nils Hühn

Seit rund fünf Wochen sind die Wiehler wieder beruhigt. Seitdem schlägt nämlich die Glocke der evangelischen Kirche wieder. „Ich wurde nie gefragt, wann wir fertig sind, sondern nur, wann die Glocken wieder läuten“, berichtete Baukirchmeister Karl-Christian Lück. Die aufwendige Turmsanierung verzögerte sich um mehrere Monate, weil mehr Steine beschädigt waren als vermutet. Über 40 Tonnen Steine wurden ausgetauscht, was die Kosten für den Turm von geschätzten 550.000 € auf 720.000 € in die Höhe schnellen ließ.


[Die Eingangstüre am Turm bildete den Abschluss der Sanierung. Bürgermeister Ulrich Stücker (v.l.), Hans Sommer, Maik Adomeit und Karl-Christian Lück sind zufrieden mit der Arbeit.]

„Diese Zusatzfinanzierung konnten wir mit der Bausteinaktion auffangen“, freute sich Finanzkirchmeister Hans Sommer. Hatten die „Macher des Projekts“, wie Bürgermeister Ulrich Stücker das Duo Lück/Sommer nannte, auf 100.000 € Spendengelder gehofft, wurden es mittlerweile fast 350.000 €. „82 Bausteine haben wir noch“, so Sommer, der sich bei allen über 450 Spendern bedankte. Abgeschlossen wurde die Turmbausanierung mit dem Einsetzen der Türe, die komplett neu ist. „Jetzt stehen nur noch kleinere Arbeiten bei den Umlagen und im Inneren an“, so Sommer. Vier Jahre lang wurde erst am Kirchenschiff und anschließend am 600 Jahre älteren Turm gearbeitet. Insgesamt kostete die Sanierungs-Maßnahme 1,4 Millionen Euro. „Das waren keine Verschönerungs-Maßnahmen“, betonte Lück, wobei der hübsche neue Anblick ein schöner Nebeneffekt war.


„Kirche und Rathaus bilden eine Einheit“, erklärte Stücker, dass für die meisten Wiehler der Anblick dieser beiden geschichtsträchtigen Gebäude die Stadt Wiehl symbolisiere. In Zukunft soll diese Verbindung noch enger werden. Im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts wird der gesamte Bereich mehr „Aufenthaltsqualität“ erhalten. Ab kommenden Jahr werden konkrete Pläne gefasst. Für die "Perle von Wiehl", wie Hans Sommer die Kirche nennt, wäre dies sehr wünschenswert.


[Eine tolle Entwicklung nahm die evangelische Kirche. Das Kirchenschiff befindet sich optisch wieder in dem Zustand, wie es 1841 errichtet wurde.]

Eine Verbindung gab es auch schon immer zwischen der Kirche und dem Heimatverein. Aufgrund des schlechten Zustands des Bismarckturms fiel das Heimatfest aus. Dort fand auch immer ein ökumenischer Gottesdienst statt. Unter dem Motto: „Wiehl verbindet – Kulturell. Konfessionell. Historisch“ wird am 24. und 25. September das 1. Wiehler Kirchen- und Heimatfest rund um Kirche und Rathaus gefeiert. „Vielleicht ist das der Anfang eines regelmäßigen Termins“, freute sich Heimatvereinsvorsitzender Maik Adomeit.

[Damit die neuen Kirchenportale von Innen nicht hinter einem grauen Vorhang verschwinden, werden noch Glastüren eingebaut, die auch vor dem Straßenlärm schützen sollen.]

Mit Livebands, einem bunten Bühnenprogramm, Chorkonzerten aller Wiehler Chöre, einem Biergarten, Kinderspielen und einem Open-Air-Gottesdienst soll gefeiert werden. Im Rahmen des Festes werden die Glocken 15 Minuten lang schlagen. Für alle Menschen, die während der 18-monatigen Bauzeit verstarben. Karl-Christian Lück erinnerte derweil noch einmal daran, dass trotz der teils gefährlichen Arbeiten in großen Höhen keine Verletzten zu beklagen waren. „Dafür bin ich Gott dankbar“, so Lück.
  
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