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Kein verlorenes Jahr

pn; 1. Sep 2016, 15:45 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung.
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Kein verlorenes Jahr

pn; 1. Sep 2016, 15:45 Uhr
Wiehl - Die Handballsaison 2016/17 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Ligen – Heute Landesligist HSG Oberbantenberg/Niederseßmar.
Von Peter Notbohm


Fast anderthalb Jahre ist der bittere Abstieg des TV Oberbantenberg in die Kreisliga mittlerweile her. Die gesamte Saison stand das Team nie auf einem Abstiegsplatz, nur ausgerechnet am letzten Spieltag erwischte es den damaligen Aufsteiger. Die Abstiegstränen sind mittlerweile aber längst getrocknet, eine fulminante Saison liegt dafür hinter dem amtierenden oberbergischen Kreismeister. „Sportlich war das ein uninteressantes Jahr für die Mannschaft“, lobt Trainer Dirk Heppe sein Team trotzdem in den höchsten Tönen, „denn trotz der nahezu konkurrenzlosen Situation haben die Jungs eine sehr konsequente Saison gespielt und sich nie hängen lassen.“ Aufgrund vieler Testspiele gegen klassenhöhere Vereine hätten viele Spieler sich gut weiterentwickelt, so dass Heppe keineswegs von einem verlorenen Jahr reden will. Nun soll aber auch der nächste Schritt folgen und die neugegründete HSG sich in der Landesliga dieses Mal mit Erfolg etablieren.


Kommen und Gehen


Dafür steht Heppe eine nahezu unveränderter Kader zur Verfügung, vielmehr konnte sich der Verein noch einmal sinnvoll verstärken. Mit Thomas Wieschalla und Justin Beinlich haben lediglich zwei Spieler sich einen neuen Verein gesucht. Aber auch Torhüter Lukas Kirchner wird der HSG beruflich bedingt über einen längeren Zeitraum nicht zur Verfügung stehen, so dass ein neuer Keeper ganz oben auf der Prioritätenliste stand. Mit Marvin Herold konnte ein talentierter Nachwuchsmann verpflichtet werden, der Angebote von mehreren oberbergischen Vereinen hatte. Von der aufgelösten HSG Gelpetal/Wallefeld folgt ihm zudem Nikola Helle auf den Knippen. Mit Yannik Knabe kommt außerdem ein vielseitig einsetzbarer Spieler aus Marienheide/Müllenbach. Den Rückraum sollen indes Rückkehrer Luca Schrabe, dem Heppe viel Potential bescheinigt, sowie Tobias Wolff bereichern. Gerade von Letzterem verspricht sich der Coach trotz langer Verletzungspause eine echte Verstärkung: „Diesen Typ Spieler hatten wir bislang noch nicht im Kader.“


[Dirk Heppe (l.) und Co-Trainer Florian Gebauer (r.) umrahmen ihre drei Neuzugänge Yannik Knabe, Nikola Helle und Luca Schrabe (v.l.n.r.)].

Stärken und Schwächen

Echte Gegner hatte die HSG Oberbantenberg/Niederseßmar in der oberbergischen Kreisliga nur selten vor der Brust. Damit das Team gar nicht erst auf den Gedanken kommt, dass es in der Landesliga erneut so einfach wird, hat Heppe eine mehr als intensive Vorbereitung mit seinen Akteuren durchgezogen. Vor allem hofft der Coach an der größten Schwäche der Abstiegssaison gearbeitet zu haben. In Stresssituationen merkt man dem Team immer wieder die Unerfahrenheit an, so dass gerade in fremden Hallen oftmals die Punkte liegen blieben. „Die Jungs sind alle ein Jahr weiter, da erwarte ich, dass wir gerade auswärts reifer auftreten“, so der Coach. Ob dabei weiter die eingespielte offensive 3:2:1-Deckung ein probates Mittel ist, wird die Saison zeigen müssen. Aufgrund der Regeländerung des siebten Feldspielers will Heppe auch eine kompakte 6:0-Defensive einstudieren.


Die Stärken seiner Truppe skizziert der Übungsleiter neben der spielerischen Leichtigkeit und der jugendlichen Unbekümmertheit – das Durchschnittsalter beträgt unter 23 Jahren - vor allem im starken Zusammenhalt seines Teams. „Das gesamte Team ist ein verschworener Haufen und unternimmt auch privat viel miteinander“, freut er sich über das gute Teambuilding. Zudem sei der Kader mittlerweile gerade in der Breite deutlich stärker aufgestellt, so dass auf Verletzungen besser reagiert werden könne. Alle Positionen sind derzeit doppelt, teils dreifach besetzt.



Beim Thema Saisonziel wird Heppe dann allerdings recht defensiv. „Natürlich erst einmal der Klassenerhalt“, will er von den Stimmen der Konkurrenz, die der HSG durchaus mehr zutrauen, zunächst nichts hören. „Wir haben vor einem Jahr erlebt, wie schnell das gehen kann“, will er möglichst schnell mindestens vier Teams hinter sich lassen und sich in der Liga etablieren. Während er die oberbergische Konkurrenz als Duellanten im Abstiegskampf erwartet, vermag er die Teams aus der ehemaligen Landesliga A noch nicht einzuschätzen: „Aber auf jeden Fall wird diese Landesliga ein höheres Niveau haben, als noch vor einem Jahr.“


Fazit


Die HSG Oberbantenberg/Niederseßmar will dem Fahrstuhl den Kampf ansagen und sich in den Verbandsklassen des Handballverbandes etablieren. Dafür steht der Spielgemeinschaft ein eingespieltes Team zur Verfügung, das, wenn es auf den Schlüsselpositionen verletzungsfrei bleibt, sicherlich zu mehr als nur dem Abstiegskampf in der Lage sein wird. Kann das Team sein Potential auch auswärts abrufen, sollte ein solider Mittelfeldplatz im Bereich des Möglichen liegen.


Tests und Tore
HSG – HSG Refrath/Hand 20:21
HSG – TV Wallefeld 30:16
HSG – HSG Littfeld 29:19
HSG – TuS Derschlag 21:30
HSG – TV Strombach 20:21
HSG – SSV Nümbrecht (mit 7 verloren)
HSG – HSG Littfeld 29:25
HSG – CVJM Oberwiehl III 24:14
HSG – CVJM Oberwiehl 14:17 (BSP Cup)
HSG – TV Strombach 13:18 (BSP Cup)
HSG – SSV Nümbrecht II 14:10 (BSP Cup)
HSG – CVJM Oberwiehl II 20:22 (BSP Cup)

Abgänge
Thomas Wieschalla (CVJM Oberwiehl III)
Justin Beinlich (Ziel unbekannt)

Zugänge
Marvin Herold
Nikola Helle (beide HSG Gelpetal/Wallefeld)
Yannick Knabe (HSG Marienheide/Müllenbach)
Luca Schrabe (CVJM Oberwiehl)
Tobias Wolff (HSG Altenbeken/Buke)

Spielerkader

Torhüter
Marvin Herold
Lukas Kirchner
Alexander Orth

Feld
Marcel Baier
Phillip Bröcher
Pascal Cramer
Sebastian Deilmann
Dag Dissmann
Nikola Helle
Manuel Kreter
Jan Kaminski
Moritz Maiwald
Lukas Sievers
Luca Schrabe
Nils Schwabroh
Justin Wagner
Tobias Wohlfromm
Tobias Wolff
Robin Ziegler
Alexander Zurek
Marius Zurek

Trainer
Dirk Heppe

Co-Trainer
Florian Gebauer

Betreuerin
Daria Wippermann
  
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