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SSV-Damen verabschieden ihren Trainer mit dem Pokal

pn; 2. May 2016, 00:09 Uhr
Bilder: Alexander Arnold ---- Die Nümbrechter Damen feierten ihren Überraschungscoup.
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SSV-Damen verabschieden ihren Trainer mit dem Pokal

pn; 2. May 2016, 00:09 Uhr
Oberberg - Der SSV Nümbrecht zwingt den Favoriten aus Strombach in der Verlängerung in die Knie.
Von Peter Notbohm


SSV Nümbrecht – TV Strombach 34:32 n.V. (29:29 – 15:15).


[Lilla Halasz traf lange Zeit nach Belieben, konnte nach einer Manndeckung die Niederlage aber auch nicht mehr vermeiden.]

Abschied nehmen hieß es nach dem sensationellen Nümbrechter Pokalsieg über den favorisierten TV Strombach. Beide Trainer saßen zum letzten Mal bei ihren Teams auf der Bank, dementsprechend dominierte auch ein wenig der Wehmut die Analyse nach der Partie. „Ich kann mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Mädels verlassen“, hat SSV-Trainer Daniel Funk den bitteren Abstieg zwar immer noch nicht richtig verarbeitet, freute sich aber zumindest über den gelungenen Abschied. Anders die Gemütslage bei Florian König, den die überraschende Niederlage zwar wurmte, der aber dennoch ein positives Fazit seiner Amtszeit zog: „Für mein Team hätte ich mir zwar nochmal einen Sieg gewünscht, aber das macht uns eine starke Saison trotzdem nicht kaputt.“



[Jana Hage erzielt hier dem umjubelten Siegtreffer.]

Dabei verfielen die Strombacherinnen einmal mehr in alte Laster. „Nümbrecht wollte diesen Titel unbedingt, wir waren mit den Köpfen dagegen schon in der Sommerpause“, sollte König nach der Partie treffend analysieren. Zwar ging der Vizemittelrheinmeister durch zwei blitzschnelle Tore durch Lilla Halasz mit 2:0 (1.) in Führung, spielte in der Folge allerdings insgesamt viel zu pomadig und statisch. Auf beiden Seiten dominierten vor der Pause die Shooter. Hallasz war kaum zu stoppen, erzielte beim 10:10 (18.) bereits ihren fünften Treffer und auch Denise Szakacs zeigte bei ihrem letzten Spiel im SSV-Dress noch einmal, was für eine Bereicherung sie kommendes Jahr für Strombach sein wird. Beim 15:15 wurden leistungsgerecht die Seiten in der über weite Strecken sehr fairen Partie gewechselt.


Doch den Start in die zweite Hälfte verschlief der Favorit nun völlig. Der Schachzug, Halasz in Manndeckung zu nehmen, ging vollkommen auf und Strombach fiel kaum noch etwas gegen die SSV-Defensive ein. Sehr zum Ärger von Florian König: „Es war ja nicht das erste Mal, dass sie diese Saison an die kurze Leine gelegt wurde. Aber heute haben wir einfach keine Lösungen gefunden.“ Trotz zweier Pfostentreffer erzielte Nümbrecht drei Treffer in Folge zum 18:15 und baute den Vorsprung sogar auf 24:19 (45.) aus. Doch nun flatterten dem Absteiger wie so häufig diese Saison die Nerven. Über 28:26 (56.) blieb es Erika Lehel vorbehalten, ihr Team fünf Sekunden vor dem Ende mit einem berechtigten Siebenmeter in die Verlängerung zu retten.


Hier erwischte abermals Nümbrecht den besseren Start, setzte sich erneut auf 32:29 (64.) ab und profitierte zudem von einer unnötigen Zeitstrafe gegen Nadja Grau. Die Abwehrchefin brachte ihr Team zwar später mit einem gefühlvollen Heber zum 33:32-Anschlusstreffer (68.) wieder auf Schlagdistanz, Jana Hage setzte letztlich aber mit einer Energieleistung den Schlusspunkt unter den Sensationssieg im Volksbank-Oberberg Pokal. "Und das auch völlig verdient", gratulierte König dem Gegner nach dem Abpfiff.


Nümbrecht: Denise Szakacs (9), Carina Hilger (6/5), Annalena Bauer (4), Sabrina Heinrichs (4/2), Alma Dauti, Jana Hage (je 3), Julia Alefelder (2), Nina Harscheid (2/1), Lena Hage (1).


Strombach: Lilla Halasz (13), Nadja Grau (6), Erika Lehel (5/2), Stefanie Bruss, Katalin Kleinhofer, Melanie Frackiewicz (je 2), Lisa Kruse, Lena Steuck (je 1).
  
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