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Enorme Anforderungen zeigen Grenzen des Ehrenamtes auf

nh; 11. Apr 2016, 11:50 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung.
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Enorme Anforderungen zeigen Grenzen des Ehrenamtes auf

nh; 11. Apr 2016, 11:50 Uhr
Wiehl - Bei der Jahresdienstbesprechung lobte Feuerwehrchef Schulz seine Mannschaft und warnte vor steigenden Belastungen - Bürgermeister Stücker zeigte seine Feuerwehrsocken und sorgte unfreiwillig für großes Gelächter.
Von Nils Hühn

Die drei Wiehler Löschzüge mit ihren 227 aktiven Kräften leisteten im vergangenen Jahr wieder ein unglaubliches Pensum und brachten es zusammen auf 36.853 Einsatzstunden und weitere 10.000 Ausbildungsstunden. Bei einer Freiwilligen Feuerwehr selbstverständlich alles ehrenamtlich. Insgesamt verzeichnete die Wiehler Wehr 208 Einsätze und bewies dabei die Leistungsfähigkeit.

„Wir müssen aber erkennen, dass die enormen Anforderungen die Grenzen des Ehrenamtes aufzeigen. Diese Belastungen werden in Zukunft sicherlich weiter zunehmen“, mahnte Stadtbrandinspektor Guido Schulz. Es sei immer anspruchsvoller, die vorgegebenen Hilfsfristen einzuhalten. Bei einer Überprüfung dieser Vorgaben würde auch die Feuerwehr Wiehl gerade tagsüber Defizite aufweisen. Der Wiehler Feuerwehrchef dankte daher den vielen aktiven Kameraden aus anderen Kommunen, die tagsüber in Wiehl arbeiten und während dieser Zeit auch Alarmdienst auf den Wiehler Wachen und Fahrzeugen ausüben würden. „Nur durch diese Unterstützung können wir auch tagsüber noch unsere Ziele erreichen und den Brandschutz in der Stadt Wiehl sicherstellen“, so Schulz.


[Wiehls Feuerwehrchef Guido Schulz (links) wurde von Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber ausgezeichnet.]

Bei 14 Einsätzen handelte es sich um „kritische Brände“, bei denen ein oder zwei Löschzüge ausrückten. Dazu gesellten sich 30 kleinere Brandeinsätze, aber überwiegend waren die Feuerwehrleute bei der technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen gefragt. Für Stadtbrandinspektor Schulz werde die Feuerwehr allerdings viel zu oft wegen Kleinigkeiten angefordert, um beispielsweise heruntergefallene Äste von Straßen zu beseitigen oder verstopfte Straßenabflüsse zu reinigen. Vieles davon könnten bereits Anwohner erledigen. Für Schulz verkomme die Feuerwehr immer mehr zur Hilfskraft der Kommune.


[Bürgermeister Ulrich Stücker zeigte seine Feuerwehrsocken, verwechselte aber bei seinem Grußwort unter großem Gelächter die Stadt Wiehl mit Gummersbach.]

Der Verwaltung und den Ratsmitgliedern gab er mit auf den Weg, sich bei Wiehler Unternehmen noch intensiver für die Freistellung für Einsätze während der Arbeitszeit starkzumachen. Dieses Thema wolle Bürgermeister Ulrich Stücker bei seinen ausstehenden Firmenbesuchern ansprechen. Er dankte allen Wiehler Kameraden für die geleistete Arbeit und demonstrierte seine Verbundenheit zur Feuerwehr in dem er seine Feuerwehrsocken zeigte. Für großes Gelächter sorgte er, als er die Stadt Wiehl aus alter Gewohnheit mit Gummersbach verwechselte.

Ehrungen
Angehöriger der Feuerwehr Stadt Wiehl

70 Jahre
Reinhold Ley
Hans Fuldauer (verstorben im März 2016)
Karl-Heinz Gerhards

60 Jahre
Siegfried Oberdörster
Karl-Werner Theis

50 Jahre
Dietrich Bartels
Eberhard Klein

40 Jahre
Horst Kleinauski
Hans-Dieter Bitzer

10 Jahre
Sven Altmann
Thomas Auner
Oliver Futh
Markus Mischke
Maik Nusch
Christof Tuschy
Andreas Voll


Aktiver Dienst in der Feuerwehr Stadt Wiehl

40 Jahre
Bernd Müller
Ulrich Schmidt
Hans-Jörg Weißkopf

35 Jahre
Hans-Jörg Stoffel
Eberhard Tellesch
Helge Will
Michael Hänsch

25 Jahre
André Denni
Matthias Uelner
Ruprecht Wiskott
Stephan Voigt
Christine Müller


Ehrennadel in Silber
Sebastian Standtke für 20 Jahre aktive Tätigkeit (Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände)


Deutsches Feuerwehrehrenkreuz in Silber
Guido Schulz für herausragende Verdienste um die Feuerwehr.
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