Oberberg - Am 4. Spieltag der Handball-Oberliga blieben sich die oberbergischen Vertreter treu - Während Derschlag durch eine erneute Heimniederlage am Tabellenende festhängt, etabliert sich der TV Strombach in der Spitzengruppe.

TuS Derschlag - HSG Siebengebirge-Thomasberg 21:23 (14:14).
 
Trotz der erneuten Niederlage war die Stimmung im Derschlager Lager gar nicht so übel. Im Gegensatz zu den vorausgegangenen Pleiten hatte man sich dieses Mal richtig gut präsentiert - und das im Vergleich mit einem Gegner, der zu der zu den stärkeren Mannschaften in  der Oberliga zählen dürfte. Trainer Philipp Wilhelm war denn auch keineswegs frustriert nach der knappen Niederlage, die mit einem Quäntchen mehr Glück auch zu vermeiden gewesen wäre. "Das war die mit Abstand die beste Partie von uns in dieser Saison. Eine geschlossene Teamleistung, aus der ich eigentlich niemanden herausheben will. Bis auf unseren Torwart Dominik Schmidt vielleicht. Er war sehr stark."


[Marc Erlinghagen war mit sechs Treffern bester Derschlager Schütze.]

Den kompletten Überraschungscoup verpassten die Derschlager in den letzten drei Minuten der Partie, als es ihnen  ein bisschen an Cleverness und Erfahrung fehlte: Beim Stande von 21:22 hatte man Überzahl und somit die große Chance zum Ausgleichstreffer, vergab die Möglichkeit aber. Im Gegenzug machten die Gäste mit ihrem 23 Tor alles klar. Dennoch hatten die TuS'ler ihren Fans gegen Siebengebirge eine Vorstellung auf Augenhöhe geboten. Und das im Gegensatz zu den ersten Saisonspielen nicht nur sporadisch innerhalb eines Spiels, sondern über die gesamten 60 Minuten.

Nach ausgeglichenem Beginn ging man sogar bis kurz vor der Pause mit 13:11 in Führung, doch die Gäste konterten bis zum Seitenwechsel noch einmal, so dass es mit einem 14:14 in die Kabinen ging. Nach Wiederbeginn hielten sich die Hallenherren weiterhin an die Vorgabe ihres Trainers, standen kompakt in der Abwehr und warteten in der Offensive geduldig auf ihre Chancen. Selbst nach einem zwischenzeitlichen 15:18-Rückstand  kämpfte man sich noch einmal bis auf einen Treffer heran, blieb am Schluss aber ohne Fortune.

Derschlag: Erlinghagen (6/2), Idahosa (4), Pötzsch (3), Straub (3), Herig (3), Pallach (2)


BTB Aachen - TV Strombach 28:30 (13:14).
 
So langsam schlägt sich der Strombacher Höhenflug auch im Tabellenbild nieder: Mit 7:1 Zählern ist der TVS auf enger Tuchfühlung zur verlustpunktfreien Tabellenspitze der Oberliga. Allerdings ist Maik Thiele keineswegs bereit, die aktuelle Entwicklung seines Teams völlig kritiklos zu kommentieren. So auch das Fazit des TVS-Coaches nach dem 30:28 (14:13) am Samstagabend bei BTB Aachen. "Dass wir die Punkte mitgenommen haben, ist super. Dass wir vorne mitmischen genauso. Und dennoch: Wir sind nicht so überzeugend aufgetreten wie bei unserem Punktgewinn in Rheinbach. Über einige Dinge werden wir in der kommenden Woche reden müssen."


[Strombachs Keeper Marvin Blech zeigte in Aachen eine starke Vorstellung.]

Thiele ärgerte sich über den Schlendrian seines Teams. Nach einem guten Start beendete man die Anfangsviertelstunde noch mit einem 7:3-Vorsprung und hatte die Ereignisse scheinbar souverän im Griff. Diese vermeintliche Sicherheit nahmen die Strombacher allerdings zum Anlass, ein bisschen was zeigen zu wollen. Kempa-Tricks oder Heber bei Siebenmetern und Tempogegenstößen gehörten plötzlich zum Repertoire. Sehr zum Verdruss Thieles, der mit ansehen musste, wie die Seinen plötzlich komplett den Faden verloren. Und da sich zudem die linke Abwehrseite immer wieder vom Aachener Zusammenspiel Mittelmann/Rechtsaußen narren ließ, lag man nach 25 Minuten plötzlich mit 9:11 im Hintertreffen. Erst ein energischer Zwischenspurt brachte bis zur Halbzeit noch einen erneuten Führungswechsel.

Nach Wiederbeginn kontrollierten die Gäste weitgehend das Geschehen und setzten sich über 19:16 auf 25:21 ab. Aachen blieb aber ein zäher Widerpart. Und weil die Strombacher oft in Unterzahl - teilweise sogar in doppelter - agieren mussten, blieb es eng. Erst beim 28:25 für Thieles Jungs (57.) waren die Dinge geklärt und man durfte die nächsten beiden Punkte auf dem oberbergischen Konto verbuchen.

Starke Vorstellungen zeigten  wieder mal Keeper Marvin Blech und Rückraum-As Lars Jaeckel (7). Aber auch Dominik Heimes (6) agierte sehr auffällig. Nicht mit von der Partie war übrigens Frederic Burmeister, der nach seiner Roten Karte gegen Köln noch kurzfristig gesperrt worden war.  

Strombach: Lars Jaeckel (7), Dominik Heimes (6),  Joscha Jaeger (5/3), Sebastian Raymund (4)  Malte Meinhardt (3), Peter Voiss (2), Andras Csuka, Christian Georgewitsch, Jan Jaeckel (je 1)

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